Niemand bei Poetry.de

Fridolin · 17.05.2010, 15:31

Niemand

Niemand lebt auf einer Insel.
Niemand lebt im Niemandsland.
Niemand schreibt mit einem Pinsel
Niemandsprüche an die Wand.

Niemand liebt Novemberwetter,
Niemand trinkt gern sauren Wein.
Niemand sammelt Herbstlaubblätter.
Niemand friert die Blätter ein.

Niemand ist sehr gern alleine,
Niemand findet das nicht trist.
Niemand liest bei Heinrich Heine,
dass niemand gern ein Niemand ist.

Niemand hatte hohen Zucker.
Niemand kannte das Ergebnis.
Als Niemand starb, der arme Schlucker,
kam niemand zum Begräbnis.

Fridolin

Günter Mehlhorn · 17.05.2010, 15:46

Oh Fridolin, ich bitte sehr,
nach Heinrich Heine Läufts nicht mehr.
Vergönn uns bitte den Genuss
und lass es laufen, bis zum Schluss!

J.J.J.

Fridolin · 17.05.2010, 15:59

Zitat:

Zitat von gun

Oh Fridolin, ich bitte sehr,
nach Heinrich Heine Läufts nicht mehr.
Vergönn uns bitte den Genuss
und lass es laufen, bis zum Schluss!

J.J.J.

Dieses Gedicht war in 70-ern Teil einer Versfolge, die ich für den damaligen Süddeutschen Rundfunk geschrieben habe mit dem Titel "Namen sind nur Schall und Rauch". Die letzte Strophe unterscheidet sich metrisch von den Vorhergehenden, um das Ende des Herrn Niemand einzuläuten, das dann folgerichtig mit dem Begräbnis abgeschlossen wird.

Warum schreibst du "Läuft's" groß? Tippfehler?

LG Fridolin

Günter Mehlhorn · 18.05.2010, 14:34

Hallo lieber Fridolin.

Gute Erklärung. Aber es rumpelt trotzdem.

Tja, das mit den Fehlern. Wenn ich welche mache, dann kann ich sie leider in diesem Forum später nicht mehr ausbügeln.
Kannst Du das?

J.J.J.

Fridolin · 11.01.2011, 22:08

Halli-Hallo,

dieser Tage ist mir meine Reimerei wieder in die Finger geraten, habe ich doch mal versucht, noch etwas draus zu machen.

Niemand neue Fassung:

Niemand lebt auf einer Insel.
Niemand lebt im Niemandsland.
Niemand schreibt mit einem Pinsel
Niemandsprüche an die Wand.

Niemand liebt Novemberwetter,
Niemand trinkt gern sauren Wein.
Niemand sammelt Herbstlaubblätter.
Niemand friert die Blätter ein.

Niemand ist sehr gern alleine,
Niemand findet das nicht trist.
Niemand liest gern Heinrich Heine,
Niemand liebt Musik von Liszt.

Niemand hatte hohen Zucker.
Niemand kannte das Ergebnis.
Niemand starb, der arme Schlucker.
Niemand kam zu dem Begräbnis.

Niemand kommt gleich in den Himmel.
Niemand scheint das adäquat.
Niemand hört manchmal ne Bimmel.
„Niemand“, ruft dann Gott, „zum Skat!“

Fridolin

17.05.2010, 15:31	#1
Fridolin Dabei seit: 04/2010 Beiträge: 1.026 Meine Gedichte	Niemand Niemand Niemand lebt auf einer Insel. Niemand lebt im Niemandsland. Niemand schreibt mit einem Pinsel Niemandsprüche an die Wand. Niemand liebt Novemberwetter, Niemand trinkt gern sauren Wein. Niemand sammelt Herbstlaubblätter. Niemand friert die Blätter ein. Niemand ist sehr gern alleine, Niemand findet das nicht trist. Niemand liest bei Heinrich Heine, dass niemand gern ein Niemand ist. Niemand hatte hohen Zucker. Niemand kannte das Ergebnis. Als Niemand starb, der arme Schlucker, kam niemand zum Begräbnis. Fridolin

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17.05.2010, 15:46	#2
Günter Mehlhorn R.I.P. Dabei seit: 12/2009 Ort: Berlin Beiträge: 792 Meine Gedichte	Oh Fridolin, ich bitte sehr, nach Heinrich Heine Läufts nicht mehr. Vergönn uns bitte den Genuss und lass es laufen, bis zum Schluss! J.J.J.

18.05.2010, 14:34	#4
Günter Mehlhorn R.I.P. Dabei seit: 12/2009 Ort: Berlin Beiträge: 792 Meine Gedichte	Hallo lieber Fridolin. Gute Erklärung. Aber es rumpelt trotzdem. Tja, das mit den Fehlern. Wenn ich welche mache, dann kann ich sie leider in diesem Forum später nicht mehr ausbügeln. Kannst Du das? J.J.J.

11.01.2011, 22:08	#5
Fridolin Dabei seit: 04/2010 Beiträge: 1.026 Meine Gedichte	Halli-Hallo, dieser Tage ist mir meine Reimerei wieder in die Finger geraten, habe ich doch mal versucht, noch etwas draus zu machen. Niemand neue Fassung: Niemand lebt auf einer Insel. Niemand lebt im Niemandsland. Niemand schreibt mit einem Pinsel Niemandsprüche an die Wand. Niemand liebt Novemberwetter, Niemand trinkt gern sauren Wein. Niemand sammelt Herbstlaubblätter. Niemand friert die Blätter ein. Niemand ist sehr gern alleine, Niemand findet das nicht trist. Niemand liest gern Heinrich Heine, Niemand liebt Musik von Liszt. Niemand hatte hohen Zucker. Niemand kannte das Ergebnis. Niemand starb, der arme Schlucker. Niemand kam zu dem Begräbnis. Niemand kommt gleich in den Himmel. Niemand scheint das adäquat. Niemand hört manchmal ne Bimmel. „Niemand“, ruft dann Gott, „zum Skat!“ Fridolin