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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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09.10.2021, 11:32 | #1 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Dunkle Tage
Die Zeit der kalten Nebel ist gekommen,
am Boden liegt, was gestern noch die Bäume schmückte. Auch du, Geliebte, wurdest mir genommen, was mich verzweifeln ließ und fest zu Boden drückte. Vielleicht siehst du von oben auf mein Leiden und meinen durch das Schicksal arg gebeugten Rücken. Warum nur ließest du dich von mir scheiden, nun bist du reich und ich campiere unter Brücken. |
09.10.2021, 17:33 | #2 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Was gefällt, ist die doppelte Deutungsmöglichkeit: Wurde die Geliebte von einem anderen Mann ausgespannt, womöglich einem Mann von hohem Status und starker Finanzkraft? Und steht sie nun oben auf der Brücke und schaut auf den ehemaligen Geliebten herunter? Oder ist sie aus dem Leben geschieden, hat das Lyrische Ich quasi seinem Schicksal überlassen und schaut jetzt aus einem jeseitigen Reich herab? Ist der Zurückgelassene wirklich arm "am Beutel", oder meint er seelisch verarmt? Ein bisschen unsympathisch kommen die beiden letzten Verse an, weil sie das Geschmäckle einer Abrechnung haben. Aber möglich ist es, dass ein verlassener Mensch auch dann, wenn der Tod daran die Schuld trägt, dem "Gegangenen" Zorn entgegenbringt, dass er sich einfach so wegnehmen ließ. Geraldine Chaplin hatte es Charlie auch nie verziehen, dass er vor ihr gestorben ist. Ein unprätentiöser, gefälliger Text. LG Ilka |
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09.10.2021, 18:19 | #3 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Schön, dass du die unterschiedliche Auslegung erwähnst. Der Leser hat die Wahl und kann sich für eine Variante entscheiden. Mit den letzten beiden Versen bin ich ebenfalls nicht ganz zufrieden, auch wenn es diese Wut auf den zuerst Gegangenen gibt.
LG Nöck |
28.12.2021, 10:29 | #4 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Neufassung
Die Zeit der kalten Nebel ist gekommen, am Boden fault, was gestern noch die Bäume schmückte. Auch du, Geliebte, wurdest mir genommen, was mich verzweifeln ließ und nahezu erdrückte. Ich widme dir voll Demut diese Zeilen, das Schicksal war nicht gnädig mit uns beiden. Vielleicht lässt Poesie die tiefsten Wunden heilen, der Schlüssel wächst nur auf Euterpes Weiden. |
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