Meine kleine Weihnachtsgeschichte

[Inka]

Heilig Abend neunzehnhundertdreiundvierzig in Königsberg. Meiner Schwester und mir brachte der Weihnachtsmann je eine Puppenstube und meinem Bruder einen Tierstall. Der Inhalt wurde bald entfernt, wir setzten uns hinein und robbten damit über den Fußboden. Ein Heidenspaß! Es war sicher nur ein einfacher, robuster Holzfußboden, ansonsten…

Mir ist nicht in Erinnerung, dass sich die Nachbarn unter uns beschwert hätten. Früher war man doch etwas nachsichtiger? Unser Vater war um die Zeit wohl an der Front. Er hätte uns Kindern das sicher nicht erlaubt.

Anfang April neunzehnhundertvierundvierzig mussten wir unsere Wohnung verlassen. Zunächst wohnten wir für sechs Monate bei einem Großbauern in dem circa neunzig Kilometer entfernten Dorf Korehlen. Danach ging die Reise weiter ins Erzgebirge.

Meine Mutter glaubte sicher, dass wir nach ein paar Wochen wieder in unser Heim zurückkommen könnten. Sie versah die Puppenstuben und den Tierstall mit Packpapier. Darauf fiel mein letzter Blick, als wir die Wohnung verließen, woran ich mich sehr genau erinnere. Leider durften wir nie wieder zurück.

Wenn ich mit meinem Mann in der Adventszeit an einem bestimmten Geschäft in unserem jetzigen Wohnort vorbeikam, liebäugelte ich mit den Puppenstuben im Schaufenster und murmelte versonnen vor mich hin: eines Tages kaufe ich mir mal eine solche. Es blieb zunächst bei dem Vorhaben, aber mein Mann hatte es registriert.

Am Heilig`Abend in den neunziger Jahren überraschte er mich mit einer Puppenstube. Allerdings waren die winzigen Bauernmöbel - zum Anmalen - gar nicht mein Ding. Die tauschte ich so nach und nach gegen fertige um, was mein Mann mir aber nicht übelnahm. Somit erhielt ich ein Stück verlorener Kindheit, wenn man das so nennen kann, zurück und meine Freude darüber bleibt bis heute ungebrochen.

(24.12.2019)

Stets findet Überraschung statt, da wo man‘s nicht erwartet hat. (Wilhelm Busch)

1
pri
ma
Weih
nachts
baum
gehört zu jedem Weih-
nachtsfest.
Deshalb habe ich in diesem
Jahr weder Kosten
noch Mühen gescheut, um
Euch eine kleine Freude zu
machen: der erste selbstgeschriebene
Weihnachtsbaum der
Welt: Exklusiv für Euch, mit sechs
Fingern getippt. Wenn Ihr das Blatt an
der gestrichelten Linie knickt, dann kann
dieser Superbaum sogar alleine stehen.
Frohe
Weih-
nachtszeit!

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https://www.youtube.com/watch?v=Nf9sazlF5QM

https://www.youtube.com/watch?v=aihWt9KAq4A