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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 15.12.2021, 15:03   #1
männlich Phantom87
 
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Dabei seit: 12/2021
Ort: irgendwo in Österreich
Alter: 36
Beiträge: 35

Standard Fünf Winter

Fünf Winter früher:
Fünf Orte – kalt und weit entfernt
Fünf Früchte – reif und nicht entkernt
Fünf Bäume – noch nicht ausgedürrt
Die Landschaft dort ist unberührt

Fünf Winter später:
Fünf Orte – kahlster Plattenbau
Fünf Früchte – gentechnisch versaut
Fünf Bäume – höchstens jedoch Acht
Die Landschaft wurde dicht gemacht

Fünf Jahrzehnte später:
Fünf Orte – finster, still und leer
Fünf Früchte gibt’s schon lang nicht mehr
Fünf Bäume – längst schon abgeholzt
Die Landschaft…
Phantom87 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.12.2021, 16:28   #2
männlich Ex-Lichtsohn
abgemeldet
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.493

Hey

die Idee könnte recht interessant werden,
aber man müsste ihr ein weniger akzentuiertes
Gerüst basteln. Dürfte ich mir deine Idee mal
gelegentlich ausleihen?

Alles Liebe
Ex-Lichtsohn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.12.2021, 16:31   #3
männlich Phantom87
 
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Dabei seit: 12/2021
Ort: irgendwo in Österreich
Alter: 36
Beiträge: 35

Hi Lichtsohn.
Danke für dein Feedback :-)
Tut dir keinen Zwang an, die Idee auszubauen :-P
Liebe Grüße
Phantom87 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.12.2021, 17:00   #4
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.080

Die übliche ideologiebesetzte Kritik. In Teilen berechtigt, insgesamt jedoch ideologisch. Und einseitig.

Niemand regt sich darüber auf, dass es nur noch fünf Sorten Äpfel im Supermarkt gibt, obwohl einige tausend Sorten bekannt sind (oder waren). Aber die Gentechnik wird an den Pranger geschnallt, ohne sich die Frage zu stellen, wie eine wachsende Erdbevölkerung genug zu essen bekommen soll.

Wir trauern Genüssen der Vergangenheit hinterher - in dem Gedicht als Bäume dargestellt -, aber bekommen nur noch Produkte, die subventioniert sind. Von unseren Steuergeldern. Wir glauben, günstig einzukaufen, aber wir haben ja bereits bezahlt!

Unser Problem ist nicht die Gentechnik (auch die Natur betreibt Gentechnik, außerhalb der Labors nennen es wir nur anders, nämlich "Evolutiion"), auch nicht die Fleischfresserei oder die Suchtkrankheiten. Das alles gab es schon immer.

Unser Problem ist, dass wir alle heilig werden wollen, aber beim Griff nach dem Heiligenschein immer danebengreifen. Madame Bovary lässt grüßen. Am Ende nahm sie sich das Leben, weil sie nicht heilig werden konnte. Hoch gesteckt - tief verreckt.

Man kann alles bemeckern in unserer heutigen kaptialistischen Welt. Es wird aber jedem Kritiker schwer fallen oder sogar unmöglich sein, ein besseres Konzept vorzuschlagen. Denn den Menschen ging es durch ihre gesamte Geschichte hindurch nie so gut wie im heutigen Kapitalismus.

Die Kritiker, wie z.B. Choam Nomsky, haben gewiss recht. Auch Ulrike Herrmann und noch einige Kapitalismuskritiker. Aber sie haben nichts Besseres vorzuweisen.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
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