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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy. |
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08.09.2013, 12:42 | #1 |
Jedermann
Jedermann
Ihr wisst, ich kümmre mich nicht drum, doch wenns mit euch zu Ende geht samt Lebensweg, verzwickt und krumm und ihr vor eurem Schöpfer steht, voll Staunen schaut das ewge Licht von Angesicht zu Angesicht und stammelt: „Dacht, es gibt dich nicht.“ Was sagt ihr, wenn es fragt: „Warum?“ Glaubt ihr, dass ihr vor ihm besteht? Ihr könnt es nicht, doch sei es drum, für Reue ist es nie zu spät. |
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08.09.2013, 12:48 | #2 |
R.I.P.
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Gut, Desperado,
daß Du den Smiley druntergesetzt hast. (Wolltest Du mit dem Titel an R.v. Hofmannsthal erinnern?) Ich weiß nicht, wie lange die Ewigkeit dauert und deshalb auch nicht, wie lange ein ewiges Licht leuchtet. Aber wozu sollte ich es auch brauchen? Ich, als leidenschaftlicher Schläfer, bevorzuge eine hinreichend lange Nacht. Aber hübsch gemacht ist es, Dein Mahngedicht. Sonntagsgruß von Thing |
09.09.2013, 20:58 | #3 |
Schon witzig, Thing,
denn genau diese Aussage Newtons hat mich zu dem schelmischen Gedicht inspiriert. Die Hypothese des Quantensprungs belegt nach seiner wissenschaftlichen Theorie, dass "die Schöpfung keinen Gott braucht". Und da musste ich mir unwillkürlich vorstellen, wie der wohl guckt, wen er vor dem Schöpfer der Quantenspringer steht, der in einem Augenblick alles, was in seinem klugen Köpfchen so vor sich geht, zur Banalität der bloßen Erforschung und Entdeckung dessen macht, was der allwissende und Alles erschaffende Geist plante, konstruierte und hervorbrachte am Anbeginn der verschwindenden Zeit unseres nichtigen Universums, eines Wimpernschlages von Zeit, die es in der Ewigkeit nicht gibt. Ich habe nie verstanden, was der Mensch davon haben könnte, von sich behaupten zu wollen, keinen Gott zu brauchen. Keine Ahnung, was im Einzelnen hinter dieser Absicht steckt, aber nun, alles muss ich ja nicht verstehen. Auf alle Fälle aber kann ich's getrost gelten lassen, und darauf kommt es schließlich an. Schönen Montagsabendgruß Desperado |
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09.09.2013, 21:09 | #4 | |
R.I.P.
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Zitat:
Aber der ist wohl einer der kleinsten, der zurückgelegt wird. Heutzutage wird damit ein "Riesenschritt" bezeichnet. Selbstverständlich braucht die Schöpfung keinen Gott. Auch wenn es (für mich) schwer vorstellbar ist: Hinter dem Urknall stand garantiert kein Gott, denn das wäre ein Widerspruch in sich. Verwirrt, (nicht um Gottes willen), aber unbeirrt: Abendgruß von Thing |
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10.09.2013, 07:59 | #5 |
Dazu besteht kein Anlass, Thing. Hab nur laut nachgedacht und vor mich hin spintisiert wie Jedermann es hin und wieder tut, der Widerspruch menschlicher Logik muss deshalb noch lange keiner sein. Apropos Jedermann- bezieht sich auf Hofmannsthals Evergreen, klar.
Alles Roger Desperado |
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