Frau mit sieben Siegeln bei Poetry.de

Ottilie · 19.06.2023, 23:20

Wir trafen uns im Monat Mai,
da grünten alle Wiesen.
Ich hoffte sehr, Du wärest frei.
Wir könnten uns genießen.

Im Juni schrieb ich E-Mails heiß,
träumte von Knospen, zarten.
Nachts schwitzte ich, und nicht nur Schweiß.
Es fiel mir schwer, das Warten.

Im Juli war es dann soweit.
Wir wagten eine Nummer.
Die hat von gar nichts mich befreit.
Nun erst begann mein Kummer.

Ich wollte kennenlernen Dich.
Du Buch mit sieben Siegeln.
Du lächeltest, leicht anzüglich.
Und drehtest mit den Flügeln.

August, verdammt, den hass’ ich sehr.
Sah Dich mit neuen Männern.
Du winktest freundlich zu mir her.
Die Pest wünscht’ ich den Pennern!

So nahm September seinen Lauf,
Der Siegel brachen sechse.
Zum Vorschein kam nur: Sex zuhauf.
Verdammte kleine Hexe.

Im goldenen Oktober fand
im Traum ich Siegel Sieben.
Ich brach es auf. Ach, was das stand?
Du müsstest alle lieben!

Candlebee · 29.06.2023, 14:51

Hallo Ottilie,

so ist das manchmal im Leben. Mancher braucht nur eine(n), der/die andere alle.
Das Gedicht find ich lustig und thematisch aktuell. Es liest sich frei weg, bis auf die ersten beiden Zeilen der letzten Strophe. Vielleicht kannst du es umstellen, damit der Rhythmus zu den vorigen Strophen passt.

Nette Grüße, Candlebee

dunkler Traum · 30.06.2023, 12:48

... tolle Beschreibung eines Typen, welcher sich in ein Weib mit viel Nächstenliebe verknallt hat, herrlich.

wsT
dT

Ottilie · 01.07.2023, 23:21

Ja, Dunkler Traum: Sie hatte es mit der "Nächstenliebe"...

LG Ottilie

19.06.2023, 23:20	#1
Ottilie Dabei seit: 05/2021 Beiträge: 341 Meine Gedichte	Frau mit sieben Siegeln Wir trafen uns im Monat Mai, da grünten alle Wiesen. Ich hoffte sehr, Du wärest frei. Wir könnten uns genießen. Im Juni schrieb ich E-Mails heiß, träumte von Knospen, zarten. Nachts schwitzte ich, und nicht nur Schweiß. Es fiel mir schwer, das Warten. Im Juli war es dann soweit. Wir wagten eine Nummer. Die hat von gar nichts mich befreit. Nun erst begann mein Kummer. Ich wollte kennenlernen Dich. Du Buch mit sieben Siegeln. Du lächeltest, leicht anzüglich. Und drehtest mit den Flügeln. August, verdammt, den hass’ ich sehr. Sah Dich mit neuen Männern. Du winktest freundlich zu mir her. Die Pest wünscht’ ich den Pennern! So nahm September seinen Lauf, Der Siegel brachen sechse. Zum Vorschein kam nur: Sex zuhauf. Verdammte kleine Hexe. Im goldenen Oktober fand im Traum ich Siegel Sieben. Ich brach es auf. Ach, was das stand? Du müsstest alle lieben!

01.07.2023, 23:21	#4
Ottilie Dabei seit: 05/2021 Beiträge: 341 Meine Gedichte	Nächstenliebe Ja, Dunkler Traum: Sie hatte es mit der "Nächstenliebe"... LG Ottilie

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29.06.2023, 14:51	#2
Candlebee Dabei seit: 04/2022 Ort: noch auf diesem Planeten Beiträge: 860 Meine Gedichte	Hallo Ottilie, so ist das manchmal im Leben. Mancher braucht nur eine(n), der/die andere alle. Das Gedicht find ich lustig und thematisch aktuell. Es liest sich frei weg, bis auf die ersten beiden Zeilen der letzten Strophe. Vielleicht kannst du es umstellen, damit der Rhythmus zu den vorigen Strophen passt. Nette Grüße, Candlebee

30.06.2023, 12:48	#3
dunkler Traum Dabei seit: 02/2021 Ort: mit beiden Beinen in den Wolken Alter: 60 Beiträge: 1.615 Meine Gedichte Meine Favoriten	... tolle Beschreibung eines Typen, welcher sich in ein Weib mit viel Nächstenliebe verknallt hat, herrlich. wsT dT