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24.04.2010, 22:54 | #1 |
grau verhangender Sonntag
Düster war die Nacht. Düster war der Tag. Mit finsterem Blick schließe ich die Türe hinter mir, wickelte den Wollschal noch etwas enger um mich und trat in die Regenflut, die sich über mir ergoss. Die Tropfen prasselten auf meine Jacke und da ich auf einen Regenschirm verzichtet hatte, war ich ein paar Momente später bis auf die Haut nass. Aber heute sollte mich das nicht kümmern. Heute hat alles ja auch schon so schrecklich angefangen, mein Tag würde sich sicher nicht mehr zum Guten wenden.
Ich schlenderte den kleinen, engen Waldpfad entlang, die Bäume verdunkelten den wolkenverhangenden Himmel noch mehr und ich fühlte mich wie in einer Höhle-Ohne Ausgang. Meine Schuhe waren absolut durchnässt und bei jedem Schritt konnte ich dabei zuschauen, wie das Wasser erst aus dem Schuh trat und dann wieder eingesogen wurde. Es wurde immer kälter um mich. Selbst meine dicke Bekleidung konnte nicht verhindern, dass ich frierte und zitterte. Mein Sichtfeld verschwamm, als meine Augen sich mit Tränen füllten und sie sich mit den Regentropfen vermischten und unsichtbar zu Boden sanken. Ich sank auf die Knie und schrie meine Verzweiflung heraus, sollten ruhig alle erfahren, was ich wirklich fühlte. Kraftlos ließ ich mich auf den Boden herab und ließ es einfach regnen, auf mich regnen, hoffte, dass meine Sorgen mit dem Wasser in den Boden verschwinden würden und ich sie nie wieder sehen müsste. |
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25.04.2010, 11:13 | #2 |
:D
Könntet ihr mir bitte eure Meinung zu diesem Text geben?
Danke. ;D |
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25.04.2010, 13:17 | #3 | |||
Hey Anna,
na, dann will ich mal meinen Senf dazu geben. Zunächst ein paar formale Sachen: Zitat:
Zitat:
Was mir hingegen gut gefällt, ist die detaillierte Beschreibung von Eindrücken, wie zum Beispiel hier: Zitat:
Vielleicht einfach noch mal liegen lassen und dann drüber schauen und überarbeiten. Vielleicht noch mehr dieser intensiven Momente, mehr Kontext und achte auch auf Folgerichtigkeit. Damit meine ich z.B., dass, wenn jemand im tiefen Wald verschwindet um sich seinem Unglück hinzugeben, er eben nicht davon ausgeht, dass sein Weinen hier von anderen gehört wird. LG Lux |
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26.04.2010, 07:16 | #4 | |
Forumsleitung
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Zitat:
"Düster war die Nacht. Düster war der Tag." Hier bleibt unklar, zu welcher Tageszeit die Geschichte spielt. Deutlicher wäre: "Düster war die Nacht, und düster begann der Tag." "Mit finsterem Blick ..." klingt komisch, wenn in der Ich-Form erzählt wird, denn man kann ja seinen eigenen Blick nicht sehen (außer in einem Spiegel). "Mit finsteren Gedanken ..." ginge da schon eher. "... trat in die Regenflut, die sich über mir ergoß." Der zweite Teil des Satzes ist überflüssig und für den Leser ärgerlich. Auch der folgende Satz ist zu schwätzerisch. Man hätte es so schreiben können: " Ich trat in die Regenflut, und ein paar Momente später war meine Lederjacke durchtränkt, und ich wurde nass bis auf die Haut." "Heute hat alles ja auch schon so schrecklich angefangen, mein Tag würde sich sicher nicht mehr zum Guten wenden." Solche Mutmaßungen schrecken den Leser ab, statt die Neugier zu fördern. Wenn man hier schon ahnt, daß das Ende schlecht ist, weshalb dann weiterlesen? Deshalb belasse ich es mit meinen Anmerkungen bei diesem erstern Absatz. LG Ilka-M. |
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