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Alt 10.04.2010, 16:40   #1
weiblich Lanua
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 29
Beiträge: 7


Standard ausgelöscht

„Gleich ist es soweit. Entspannen Sie sich. Es wird nicht wehtun.“
Entspannen. Wie leicht sie doch reden konnte. Wie sollte ich mich entspannen, wenn ich wusste, dass in wenigen Augenblicken alles vorbei war. Ich hatte mir so vieles aufgebaut in dieser Welt. Ich hatte mehr geschafft, als viele erwartet hatten. Ich hatte ihnen allen bewiesen, wie stark ich war. Doch offensichtlich war ich zu stark. Zu stark für diese Welt. Aus einem kleinen, schwachen und nichtsnutzigen Wurm, war eine Bestie entstanden. So nannten mich zumindest jene Menschen, die von Anfang an gegen meine Existenz gewesen waren. Niemanden interessierten meine langen Reden darüber, dass ich es schaffen würde, mich unter Kontrolle zu halten. Ich hatte doch niemals einem Lebewesen etwas angetan. Ich hatte noch immer die Kraft gehabt, mich zurückzuhalten, meine Aggressionen unter Griff zu haben. Doch mein ganzer Erfolg ließ sie kalt. Die Bastarde, die sich Menschen nannten.
So vieles hatten sie von mir gelernt. Ich hatte ihnen gezeigt, wie man ihre Welt verbessern könnte. Ich hatte ihnen Medikamente gebracht, mit denen man die schwersten Krankheiten heilen konnte. Viel kleiner war nun die Anzahl an Toten in einem Jahr. Jetzt aber, wo sie all unser Wissen übernommen hatten, war ich unbrauchbar. Ich war zum schwarzen Schaaf geworden. Ich war von einem unnützlichen Wurm zu einer unnützliche Bestie geworden. Wie schön doch, war es gewesen, als ich bewundert wurde. Geachtet hatte man mich, ja sogar geschätzt. Es war ein gutes Gefühl gewesen. Es hatte mich in meinem Wissen bestätigt, dass ich wichtig war für die Menschheit. Ich konnte ihnen helfen und sie hatten diese Hilfe geschätzt. Nun aber hatten sie Angst vor mir. Sie hatten Angst, dass ich alles zerstören würde. Ihre Strassen, ihre sorgfältig gebauten Häuser, welche ich doch immer bewundert hatte. Durch ihre Angst hatten sie sich dazu entschlossen, das nach ihrer Meinung unvermeidliche zu tun, mich zu töten! Mein Leben auszulöschen.
Ich war machtlos. Mein Lebensende stand bevor, egal was ich tat.
„Sie haben uns wirklich sehr geholfen. Wie werden noch lange an Sie denken. Es tut mir Leid. Ich hätte uns beiden diesen schweren Augenblick gerne erspart“, so sprach die Ärztin leise.
Ich sagte nichts. Ich wartete darauf, dass alles vorbei war.
„Es wird sein, als würden Sie schlafen“, fuhr sie fort.
Und wiederum antworte ich nicht. Stattdessen ließ ich meine Blicke ein letztes Mal in diesem Raum herumschweifen. Er war leer, bis auf das Bett, auf dem ich lag. Zwei Lebende waren noch da, die Ärztin und ich. Und bald, so dachte ich, bald wäre es nur noch eine.
„Schlafe Sie gut.“
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Alt 18.04.2010, 06:43   #2
weiblich C.Alvarez
 
Benutzerbild von C.Alvarez
 
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889


Liebe Lanua,

zweifellos eine interessante Geschichte. Und damit sind wir bei einem kleinen Problem, dass du als neue userin hier übersehen hast.
Es ist eine Geschichte, kein Gedicht. Wir bemühen uns hier ein sehr übersichtliches Forum zu haben, mit Rubriken für Kurzgeschichten und Rubriken für Gedichte. Solche Cross Postings wie hier, wenn das jeder macht geht die Übersichtlichkeit des Forums komplett verloren.
Ich bitte dich daher, künftig kurz zu prüfen, für welche Rubrik dein Text geeignet ist.
Den Text hier werde ich in die Rubrik für Kurzgeschichten verschieben lassen und bitte dich dafür um Verständnis.

Herzliche Grüsse

Corazon De Piedra
C.Alvarez ist offline   Mit Zitat antworten
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