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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 06.11.2019, 23:41   #1
männlich Jenny1212
 
Dabei seit: 10/2019
Alter: 21
Beiträge: 9

Standard Er, der Tod genannt wird

Meine Hände sind feucht,
mein Herz rast,
Mein T-shirt klebt wie eine zweite Haut an meinem ausgemergeltem Körper.
Hinter mir eine Wand, die mich zwingt Ihm in die Augen zu sehen.
Dem Tod.

Mein Leben war in Ordnung, ein paar Tage zuvor,
doch jetzt stehe ich hier.
Eine falsche Entscheidung, die ich traf
und mich in eine Sackgasse leitete.
Er kommt immer näher,
mein Körper zittert,
meine Knie geben auf und ich breche zusammen.
Ich sehe seine Stiefel,
das dunkelste schwarz wie es nur in der Hölle zu finden ist,
neben mich treten.
Die schönsten Momente meines Lebens drängen sich in mein Kopf,
ich schließe die Augen,
jetzt ist meine Zeit vorbei.

Da spüre ich eine Hand auf meiner Schulter.
Unsicher flatternd öffnen sich meine Augen.
Ich sehe sein Gesicht direkt vor mir,
nicht männlich, nicht weiblich,
es ist böse und nett zugleich,
die Angst ist aber wie weggeblasen.
Ich vertraue ihm,
ergreife seine Hand
und lasse mich von ihm auf die Füße ziehen.

Mit ihm laufe ich die Straße zurück.
Sehe auf dem Weg die guten und schlechten Entscheidungen meines Lebens,
die Leute, die ich kennenlernen durfte,
Orte, mit denen ich schöne und schlechte Erinnerungen verbinde,
und das erste, was da war als ich das Licht der Welt erblickte:
Meine Familie.

Als der Weg endet stehe ich vor einem großen schwarzen Tor.
Ich öffne das schmiedeeiserne Tor und betrete das Reich des Todes.

Hier wird es mir besser gehen.
Der Schmerz ist vorbei.
Vielleicht muss man es eher als Erlösung betrachten.
Jenny1212 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.11.2019, 01:21   #2
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

hallo lustige J1212 -

interessantes datum, denn meine frau wollte am 12-12-2012 in der schweiz sterben nur waren zuviele menschen zum suizid an diesem tag gebucht. also mussten wir auf den 13-12-12 um 12 uhr verschieben.

nun:

du moppelst hier mit dem tor herum:

Zitat:
Am Ende des Weges stehe ich vor einem großen schmiedeeisernen Tor. Ich öffne es und betrete das Reich des Todes.
du schreibst tohuwaboustierend...das würde ich schrumpfend verändern.

vlg
r
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.11.2019, 09:12   #3
männlich BladeRuner
 
Dabei seit: 09/2018
Ort: Berlin
Beiträge: 729

Standard Hallo Jenny

Du beschreibst eindringlich die Begegnung mit dem Tod. Dies ist dir gut gelungen.
Es fühlt sich nach deinen Gedanken und Gefühlen an.
Der Tod ist ein mächtiger Prediger und seine Predigt lässt Menschen verstummen und erschrecken.
Diese Furcht zwingt zum Nachdenken, oder zum Verdrängen.
Was hinter dem Tor ist, entscheidet sich zu Lebzeiten.
Darüber ernsthaft nachzudenken, ist wichtig.
Gruß vom Herzen Blade
BladeRuner ist gerade online   Mit Zitat antworten
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erlösung, leben, tod

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