lagerndes feuer

[Perry]

lege das ohr auf die erde im gleichklang der hufe
galoppiert die herde mähnenfliegend am horizont
wolkengleiche zeichen mit westwärtsdrift darunter

ein flussbett fast trocken im rinnsal springende
fische sich schlängelndes gift lässt fesseln tänzeln
kaum im zaum zu halten der bleierne untergang

der sonne nachtfalter umschwirren das feuer wärmt
die klammen knochen auch den bauch mit schwarzem
gold das nun sprudelt wo einst mustangs grasten

[Sophia-Fatima]

Lieber Perry,

Satte Bilder tragen einen ohne Punkt und Komma, ja ohne Verschnaufpause durch eine Natur, eine Landschaft, und es steigt ein Westernfeeling bei mir auf. Aber keins wie man heute beim Westernreiten dieses gelassene Lebensgefühl kennt, sondern ein getriebenes mit einer latenten Hektik oder wie will man diese Rastlosigkeit nennen.

In der ersten Strophe steigern ein paar Stabreime die Spannung und Betonung, die aber lose in keine Verse gebunden sind.
Wie nennt man diesen lyrischen Stil mit dem du hier arbeitest?

Im Ganzen ein ansprechender Gesamteindruck, der druckvoll stark rüberkommt.

Gern gelesen!

Mit lieben Grüßen Sophia-Fatima

[Perry]

ich denke, einen eigenen Namen für diese Art der freien Lyrik gibt es nicht, wozu auch, ist es doch ein lockerer Mix aus Prosalyrik und klassischen Elementen. Wichtig ist letztlich nur, dass beim Leser Interesse geweckt wird und er sich mit ans Lagerfeuer setzt.
Schön, dass es bei dir geklappt hat.
LG
Perry
PS: Dieser Stil übrigens keine Erfindung von mir, sondern bei einigen aktuellen Lyrikern zu finden.