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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 05.08.2006, 21:51   #1
männlich kuse
 
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Dabei seit: 11/2005
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Alter: 37
Beiträge: 489

Standard Vier Elemente

Vier Elemente

Im Herzen ewiges Wimmern
Die Hitze der Begegnung
In großen Hellen Zimmern
Michael ohne Regung

Verblasste Erinnerung
Was mich noch am Leben hält
Wo einst strahlende Erscheinung
Gabriels Besitz über meine Wange fällt

Ersticken durch Mangel
Raphael im Dunkel zitternd
Gedanken schnell im Wandel
Kaum noch eine Chance witternd

Am Ende nur der Tod
Uriel schon begraben
Sein Bruder noch bedroht
Von Liebes’ schwarzen Raben.
kuse ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.08.2006, 01:07   #2
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

Ich habe den Text jetzt ein paar Mal gelesen, ruhen lassen, wieder gelesen, wieder liegen lassen, wieder gelesen, aber er will mir einfach nicht gefallen. Ich finde keinen Zugang und ich finde den Text an Symbolen überladen. Außerdem liest sich das Gedicht nicht flüssig, da hilft auch der Reim wenig.

Gruß,
Guardian
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Alt 07.08.2006, 10:32   #3
männlich Ricardo
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 31

Standard RE: Vier Elemente

Tach auch,

harte Nuss, die du da rein gestellt hast, aber nach einiger Zeit ziemlich interessant. Mir gefällt der Versuch, die vier Erzengel als eigentlich ruhende Pole und letzte, übermenschliche Instanzen verzweifeln zu sehen. Nicht etwa, weil ich Religion nicht leiden kann, sondern weil sie gerade im ursprünglichen Sinn Heilige sind, bei denen Menschen Hilfe suchen. Aber in manchen Momenten sind eben diese Heiligen genauso hilflos, schutzlos wie die Menschen und somit nutzlos. Super, drei mal "los", das sieht scheiße aus, aber egal.

Manche Zeilen wie z.B. "Im Herzen ewiges Wimmern", "Verblasste Erinnerung" oder "Gedanken schnell im Wandel" wirken leider etwas abgegriffen oder floskelähnlich, kann ich aber gut verstehen, es ist immer schwieriger mit Reim zu arbeiten und auf den Rhythmus zu achten, wenn man noch ein Thema hat, das bedient werden will.
Schön finde ich auch, dass die Begegnung (für mich der Ausgangspunkt des Zusammenbruchs), nie genau beschrieben wird, also für Interpretationen offen ist.

Wie bist du eigentlich auf die Erzengel gekommen? Haben sie noch tiefere, auf die Mythologie bezogene Funktion in deinem Text oder nicht? Konnte jetzt aus meinem erbärmlichen Religionswissen keinen Nutzen ziehen

Ich danke auf jeden Fall mal fürs Jedischd, bis denne
Ricardo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.08.2006, 16:53   #4
männlich kuse
 
Benutzerbild von kuse
 
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Ort: Berlin
Alter: 37
Beiträge: 489

@guardian

Man wird mich kennen lernen. In den seltensten fällen achte ich besonders auf metrik oder dergleichen. Wie flüssig meine Gedichte zu lesen sind ist mir zweitrangig, wichtiger ist für mich die Aussage, die Intonation.
Ebenfalls beabsichtigt ist die Symbolik. es war genau mein ziel, ein solches gedicht zu schreiben. trotzdem danke für deine kritik.

@ricardo:

Die Erzengel waren und sind für mich schon imemr interessant gewesen. Meistens treten sie nur einzeln auf und erfüllen ihre aufgabe. Ich wollte alle vier auftreten lassen, um zu zeigen dass dem lyrischen ich alles genommen wird, icht nur eine fähigkeit oder dergleichen.
Um das Gedicht so zu verstehen wie ich es gemeint habe, muss man sich natürlich den einzelnen bedeutungen und rollen der erzengel bewusst werden.
kuse ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2006, 13:03   #5
männlich Ricardo
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 31

also gut, hab mir mal die Mühe gemacht, nachzulesen wofür die Erzengel in den Religionen stehen. Die ihnen zugeordneten Farben kann ich teilweise erkennen, die Funktionen auch.
Allerdings kommt bei mir z.B. die heilende Funktion oder eben das Zerstören der heilenden Funktion in der Raphael Strophe nicht an. In der gleichen Strophe schreibst du auch von sich schnell wandelnden Gedanken, die - wenn du die Funktionen der Engel ins Gedicht rein bringen willst - meiner Ansicht nach eher zu Gabriel gepasst hätten, dem Engel, dem das Unterbewusste zugeordnet wird. Auch wenn du natürlich sagen kannst, dass die flüchtigen Gedanken das Element Wind beschreiben und somit wieder Raphael zugeordnet werden können.
"Gedanken" kombiniert mit "schnell im Wandel" ist also meiner Ansicht nach eine Vermischung von zwei Funktionsebenen und daher nicht so geschickt.

Vielleicht kannst du den Aufbau der Strophe auch noch etwas genauer rekonstruieren, damit deine Intention klarer wird...
Ricardo ist offline   Mit Zitat antworten
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