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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 10.02.2007, 22:07   #1
männlich Ex Albatros
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 1.227

Standard Zeichen

Regen fällt in dichten Schnüren,
rinnt und quillt aus allen Gassen.
Doch ich sitz' in warmer Stube
und verfolg' das Spiel gelassen.

Sonne strahlt am Himmel ferne.
Wo bleibt nur der Regenbogen?
Und noch eh' ich ihn erblicke,
kommt die schwarze Wand gezogen.

Ach' wie oft sucht' ich ein Zeichen,
wollt' die Welt im Leid zerschwimmen.
Schien die Not jedoch am Größten,
sah ich einen Bogen krümmen.
Ex Albatros ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.02.2007, 23:17   #2
Werther
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 404

Der Regenbogen als Zeichen der Hoffnung. Ja, dieses Gedicht gefällt mir gut.

"und verfolg' das Spiel gelassen." - da dachte ich zuerst, das lyrische Ich schaut Fußball " Dachte ich aber nur bis zum nächste Vers, da war mir klar, dass es am Fenster sitzt. Das "gelassen" - ich weiß nicht. Es nimmt dem ganzen etwas die Stimmung, finde ich, da es Gleichgültigkeit ausdrückt. Es müsste vielleicht ein Wort stehen, dass zeigt, dass das lyrische Ich in Gedanken ist, oder in Träumen.

"kommt die schwarze Wand geflogen." - diesen Vers würde ich ebenfalls etwas abändern, er klingt irgendwie so, naja, neudeutsch-leger. Außerdem wird der schwarzen, ja eigentlich bedrohlichen "Wand" - die ich als die Bedrohung überhaupt deuten würde - so etwas Harmloses, Leichtes verliehen. Vielleicht wäre "geschoben" besser, nur dann müsste der ganze Vers etwas abgeändert werden. Vielleicht fällt dir ja dazu was ein.

Wofür du wahrscheinlich - weil es hier irgendwie immer so ist - sehr viel Kritik verkraften musst, ist die Syntaxumstellung im letzten Vers der letzten Strophe. Mir persönlich gefällt er jedoch sehr gut, weil ich allgemein nicht der Meinung bin, dass Dichtung einem Syntax allzu sehr verhaftet sein sollte, solang der Sinn erhalten bleibt. Ich finde auch, dass es im richtigen Syntax hier nicht gut klingen würde. Also: egal, was die anderen sagen, lass das so!

Bis auf die genannten Dinge, spricht mich alles sehr an. Es wird eine träumerisch, romantische Stimmung erzeugt, die die (von mir interpretiere) Aussage vollends unterstützt. In diesem Sinne: gern gelesen.

Gruß, Werther
Werther ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.02.2007, 20:36   #3
männlich Ex Albatros
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 1.227

Standard Hallo junger Werther,

das "gelassen" drückt die zuvor gemachte Erfahrung des lyr. Ich's aus und hat daher seine Berechtigung.

Das "geflogen" finde ich auch etwas zu überzogen. Habe es daher in "gezogen" abgeändert.

Hinsichtlich der dritten Zeile bin ich ebenfalls Deiner Meinung, dass man Regeln nicht um jeden Preis einhalten sollte. Manchmal ist eine andere Lösung "richtiger".

Auf jeden Fall Dir wie immer besten Dank für Dein konstruktives Lob.

Lieben Gruß

Albatros
Ex Albatros ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.03.2007, 12:16   #4
quillathe
 
Dabei seit: 10/2005
Beiträge: 246

Muss ich noch etwas sagen? Ich bin nach Monaten wieder im Forum, suche deine Gedichte heraus, um mich an ihnen zu erfreuen und das Lächeln auf meinem Gesicht zeigt, dass es funktioniert.
quillathe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.03.2007, 16:19   #5
männlich Ex Albatros
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 1.227

Standard Liebe quillathe,

ich weiß, dass diese Art von Gedichten deinem Geschmack sehr nahe kommt, denke ich an jene, die du hier zu Beginn veröffentlichtest. Nun ja, ich denke, dieses hier ist mir recht ordentlich gelungen.

Dir wie immer meinen schönsten Dank.

Lieben Gruß

Albatros
Ex Albatros ist offline   Mit Zitat antworten
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