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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles.

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Alt 13.03.2012, 11:56   #1
männlich Ex-Peace
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Beiträge: 3.449

Standard Gestatten, Ben

Gestatten, Ben

„Mein Name ist Ben
und ich bin Alkoholiker."


Heute war ich zum ersten Mal
bei einem Treffen der Anonymen.
Zunächst sollte ich mich vorstellen
und sagen, warum ich an den
Sitzungen teilnehmen möchte.
Warum wohl?!
Aber ausgesprochen hatte ich es zuvor noch nie.
Ich nannte also meinen Namen und
benannte mein Problem:

„Mein Name ist Ben
und ich bin Alkoholiker."


Die Sitzung war ganz okay.
Zu Hause angekommen, stehe ich nun
vor der Minibar, die so klein nicht ist.
Ich bin nervös. Werde immer unruhiger.
Beiße mir auf die Lippen,
während meine Hand mit dem Flaschenhals
zu spielen beginnt.

Nein, bloß nicht rückfällig werden.
Was hast du heute gelernt?
Erinnere dich!

„Mein Name ist Ben
und ich bin Alkoholiker",


wiederhole ich dreimal
so schnell, dass ich mich bereits
an den Worten verschlucke.
Dann setze ich die Flasche an.

„Prost, Ben!",

höre ich den Alkoholiker voller Genugtuung sagen.
Die Tränen fließen so schnell über meine Wangen
wie der Alkohol in meiner Kehle verschwindet.
In der Ecke sitzend, sage ich mit zitternder Stimme
kaum hörbar:

„Mein Name ist Ben
und ich hasse es, Alkoholiker zu sein!"
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Alt 13.03.2012, 11:59   #2
Thing
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Beiträge: 34.998

Ich setze mich in meine gemütliche Ecke und sage:

Mein Name ist Thing.
Ich finde es gut, feucht zu sein.
Is eh alles so trocken!
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Alt 13.03.2012, 12:11   #3
weiblich Ilka-Maria
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Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.045

Ein schwer lösbares Problem, gut beschrieben. Die Einsicht ist da, aber bestimmte Hirnregionen machen nicht mit. Ohne professionelle Hilfe und einem starken Willen geht es wohl nicht. Maßnahmen "von oben", wie z.B. die Verteuerung von alkoholischen Getränken, düfte kaum etwas nützen, denn dann fängt wieder das Schwarzbrennen von Fusel an.

Ich wüßte auch nichts Besseres, als sich einer Gruppe wie den Anonymen anzuschließen oder sich in eine Entziehungsanstalt einweisen zu lassen.

LG
Ilka
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Alt 13.03.2012, 12:11   #4
männlich Ex-Peace
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Dabei seit: 11/2011
Beiträge: 3.449

Vielen Dank, Ilka.

Thing, du wieder mit deinen kreativen Ideen
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Alt 13.03.2012, 12:13   #5
Thing
R.I.P.
 
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Beiträge: 34.998

Halli Hallo, Peace -

ich wollte mich nicht auf Kosten Deines Gedichtes belustigen.
Ich weiß, daß Alkoholismus eine Krankheit ist.
Aber ich habe in diesem Moment wirklich mich vor Augen gehabt.

LG
Thing
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Alt 13.03.2012, 12:16   #6
männlich Ex-Peace
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Beiträge: 3.449

Ach, ist doch nicht schlimm.
Dafür haben wir jetzt einen neuen Dreizeiler von dir
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Alt 13.03.2012, 13:24   #7
männlich Schmuddelkind
 
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Mir gefällt es sehr, dass sich hier einige lustige Wendungen ("warum wohl?!") mit einer solch bedrückenden Stimmung mischen. Das passt sehr zum Wesen des Alkohols.

Du hast sowohl die Stimmung des Alkoholikers als auch die offensichtliche Unüberwindbarkeit der Sucht gut beschrieben!

Ich bin hin und her gerissen, zwischen dem Glauben, dass hier in der Kürze die Würze liegen mag und dem Wunsch nach einem längeren Text. Vielleicht hätte man die AA-Sitzung etwas ausführlicher beschreiben können, aber dann besteht die Gefahr, dass der Text an Prägnanz und Durchschlagskraft verliert...

LG
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Alt 13.03.2012, 13:29   #8
männlich Ex-Peace
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Beiträge: 3.449

Vielen Dank für deinen Kommentar, Schmuddel.
Ich habe tatsächlich daran gedacht, die Sitzung ausführlicher zu beschreiben,
es dann aber doch nicht getan, da sie für das Resultat letztendlich nicht/kaum relevant war.

Wenn das LI widerstanden hätte, hätte ich die Sitzung wesentlich ausführlicher beschreiben müssen, da sie Wirkung gezeigt hätte.

Ich habe mich sehr über deine Worte gefreut.

Viele liebe Grüße
Peace
Ex-Peace ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2012, 13:35   #9
männlich Schmuddelkind
 
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Zitat:
da sie für das Resultat letztendlich nicht/kaum relevant war.
Da hast du vermutlich recht, vielleicht aber auch nicht. Vielleicht gibt es ja eine Möglichkeit, bestimmte (vielleicht albern klingende) Sprüche und seltsame Techniken (ich habe davon keine Ahnung; ich war noch nie bei den AA, weil ich den Alkoholismus für meine Gedichte brauche) einzubauen, die dem Alkoholiker durch den Kopf gehen, die er aufsagt, die er umsetzt, als er mit dem Gedanken spielt, zu trinken.

Die Tatsache, dass er es dann doch tut, könnte dann sehr viele Botschaften transportieren, je nachdem, welche Sprüche und Techniken in der Sitzung vorkamen. Ist aber nur so ne Idee und eigentlich entferne ich mich jetzt auch zu weit von deiner Idee. Verzeihung!

LG
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Alt 13.03.2012, 13:41   #10
männlich Ex-Peace
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Beiträge: 3.449

Deine Idee klingt interessant.
Man könnte praktisch eine neue Episode erdenken,
die sich auf die folgende Sitzung bezieht. Ben geht wieder zu den Anonymen,
berichtet von den Geschehnissen und hört sich die Geschichten
der anderen Gruppenmitglieder/Betroffenen an.

Man könnte wirklich "witzige" Dialoge in einer bittersüßen Stuhlkreissituation daraus machen.
Ex-Peace ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2012, 13:44   #11
männlich Schmuddelkind
 
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Zitat:
Man könnte wirklich "witzige" Dialoge in einer bittersüßen Stuhlkreissituation daraus machen.
Ja, das ist genau, was ich meinte. Aber wie gesagt: das verändert den Charakter deines Textes stark. Musst letztendlich du entscheiden...
Schmuddelkind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2012, 13:47   #12
männlich Ex-Peace
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Diesen Text lasse ich so, aber deinen Rat werde ich für zukünftige Ideen beherzigen.

Du weißt, ich schreibe ja eher kurze Sachen...
Aber vielleicht wird es mal einen seeehr langen Aphorismus von mir geben.
Ex-Peace ist offline   Mit Zitat antworten
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