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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 07.01.2013, 09:02   #1
männlich InRotenTränen
 
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Ort: Berlin
Alter: 37
Beiträge: 22

Standard Aus einer depressiven Phase heraus:

(*ohne Titel*)

Kein Engel bleibt mir nah in meiner Dunkelheit.
Ich mach mich nun für den letzten Sturz bereit.
Meine Füße und Gedanken stehen am Abgrund.
Schwerfällig bewegen ein paar Worte meinen Mund:

"Lasst mich nun stürzen und endlich untergehen!
So fern ihr mir auch wart, werdet ihr´s trotzdem nie verstehen.
Ich bin mir ein Ende und Anfang zugleich.
Ich weiß, dass mir niemand diesen Schritt verzeiht.

Es gilt als egoistisch und erzeugt nur Klagen,
dabei hätte ich gewollt, dass sich nun alle vertragen,
denn dieser Schmerz des Verlusts soll euch binden
und ihr sollt in euch selbst neuen Lebensmut finden.

Ja, ich habe mich wohl einfach zu früh aufgegeben,
doch niemand blieb mir nahe in meinem Leben
und so berührte mich eines Nachts die Einsamkeit.
Ich wusste für mich -nun war es soweit!-

Warum sollt ich denn nun hier um Verzeihung bitten?
Wir haben eh alle zu wenig der Wege gemeinsam beschritten.
Sicherlich wäre es schöner, wenn es anders wär,
doch mein eigenes Leben fiel mir schon immer schwer.

All dieses Fühlen und Schwinden aller Emotionen,
all diese viel zu sinnlosen Lebensteilzeitstationen,
all dieser Zweifel, dieser Hass, die Liebe und diese Trauer,
ja, all das gesamt, setzte mir den Tod auf die Lauer!

Ich wollte ohne Zweifel die Sterne ansehen
und wollt nie wieder in mir untergehen.
Ich hoffte gar, ich könnt ewig leben,
doch letztendlich entschied ich mich dagegen.

Ich weiß, dass mich jetzt kein Engel mehr rettet.
Und ich weiß, dass das Meer mich nun zur Ruhe bettet.
Ihr sollt wissen, dass mein Herz nur für euch bluten kann.
Ich hoffe, ihr erinnert euch auch später noch daran...

Ich war ein Mensch, der ohne Herz nicht mehr leben wollte.
Ich war ein Mensch, der für sich nie Frieden finden sollte.
Verdammt, ich hab euch alle wirklich über alles geliebt
und dennoch ist´s die Liebe, die meinen Fuß nun nach vorne schiebt...

Kein Engel bleibt mir, der mich begleitet.
Kein Engel, der die Flügel über mich schützend ausbreitet.
Ich stürze durch den Verlust meines Herzens.
Für mich brennen in keiner Kirche Kerzen.

Im Freisturz finde ich meinen freien Tod.
Niemand war mehr da, der mir ein rettend Seil anbot.
Nun falle ich in mir, und zieh den Körper nach.
Ich bin es selbst, der sich hier hassend bestraft.

Vergesst mich nicht, nur weil ich mich verfluche.
Für Jeden bleibt ein Weg am Ende einer Suche.
Meinen hab ich mit Zweifel erwählt,
da mir so oder so der Lebensmut fehlt.

Nun ist es soweit. Ich bin bereit.
Ich weiß, es ist für mich die rechte Zeit.
Mögen die Wolken in dieser Nacht verbrennen!
Mögen sich Furcht und Angst von mir trennen!

Diese Nacht wird so schwarz, dass ihr ihre Schwere erkennt.
Sie wird der Grund dazu, warum euer Herz krankhaft schlagend rennt.
Mit mir sollen sich eure Leben verlängern, anstatt sich zu verkürzen!
Ich wünsch mir, dass alle Engel brennend mit mir in die Tiefe stürzen!

Nun gut, der letzte Schritt wird getan,
denn ich will euch mein Gejammer ersparen.
Ich sag tschüss und wünsch uns lautstark, dass wir uns wiedersehen,
doch hoffe insgeheim, dass wir uns niemals in der Hölle begegnen!

Nun stehe ich hier am Abgrund und bin allein.
Der letzte Schritt wird wirklich der letzte sein!
Was nützt im Sturz schon ein gequältes Schreien,
wenn mich auch sonst nie Worte vom Schmerz befreien?"

Ein letzter Blick gilt dem Himmel und dessen Lichter.
Ich bild mir ein, ich seh all eure weinenden Gesichter.
Ich fühl mich nun sogar jetzt auch wieder schlecht,
doch weiß, dass dies so oder so mein Ende ist.
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Alt 07.01.2013, 09:39   #2
männlich InRotenTränen
 
Benutzerbild von InRotenTränen
 
Dabei seit: 02/2012
Ort: Berlin
Alter: 37
Beiträge: 22

PS: Dies ist weder eine Suizidankündigung oder irgendwas derartiges... ... ... halt "nur", wie es die Rubrik besagt, ein gefühlter Moment bzw. gefühlte Emotion... Das Gedicht war mir ein Ventil, um Gefühle einfach mal rauszulassen... egal, wie düster sie gerade sind. Alles stabil!!!
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abschied, ende, suizid

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