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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 11.07.2009, 21:27   #1
Lunch
 
Dabei seit: 09/2007
Beiträge: 11

Standard Regenpanda

Wasser in Streifen
Läuft vertikal hinunter
Hinter dem Glas schweigt
Der Rest der Welt

Die Gedanken bleiben trocken
Schweifen ab in leise Töne
Der Blick ruht weiter
Auf dem Schirm mit Bildern

Und in Limmritz
Sitzt am Bahnhof
Auf den weißen Gitterstühlen
Ein Panda im Regen
Ganz allein

Das Grau des Flusses
Sieht aus wie Asphalt
Eine Straße ohne Autos
Sie strömt und bleibt kalt

Die Zeit fließt weiter
Zu bekannten Orten
Gedanken tauchen auf
Ohne Wassertropfen

Und in Limmritz
Am Bahnhof
Auf den weißen Gitterstühlen
Sitzt immer noch ein Panda im Regen
Ganz allein
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Alt 11.07.2009, 22:17   #2
weiblich C.Alvarez
 
Benutzerbild von C.Alvarez
 
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889

Ich habe hier im Forum lange nicht mehr - von meinen mal abgesehen - ein Gedicht von solch einer herausragenden Qualität gelesen. Da stimmt einfach alles und die Worte ziehen einen wie magisch in einen Bann, der einen kaum mehr loslässt.

Begeistertes Kompliment von

corey
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Alt 14.07.2009, 19:17   #3
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.104

Schließe mich Corazon an.

Dein Gedicht zeichnet hervorragende Bilder, die sich zum einsamen Fluß der Zeit zusammenfügen. Ich hätte da nur zwei Kleinigkeiten:

Der Ausdruck "vertikal hinunter" ist meiner Meinung nach in diesem Fall eine Doppelung, weil Wasser eben die Tendenz hat, nach unten zu fließen oder zu fallen, anstatt ohne technische Hilfe nach oben zu klettern.

"Auf den weißen Gitterstühlen": Sicherlich kommt ein Panda, der mutterseelenallein ist, mit einem Stuhl aus oder, wenn er sehr groß und breit ist, mit zwei Stühlen (sofern sie keine Lehne haben). So fragt man sich aber: Auf welchen Gitterstühlen sitzt er denn eigentlich?

Wie gesagt, das sind Kleinigkeiten, die der Schönheit Deines Gedichts insgesamt keinen Abbruch tun. Es ist sehr poetisch.

LG
Ilka-M.
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