Ausharren

[Erhard Gratz]

Ausharren

Was bindet mich an diese Erde?
Die Zeit ist um, das Spiel vorbei.
Schon lange bin ich vogelfrei
und warte, dass es Abend werde.

Ich bin es müde und die bleichen
Erinnerungen ziehn heran,
und was erwartet mich sodann?
Die Wiederkehr des ewig Gleichen.

Ich trank die Welt in großen Zügen
und ihre Schönheit wie im Rausch,
und wenn ich in die Stille lausch,
spür ich im Nachhall das Vergnügen.

Die Menschen waren gut zu mir
und ich hab niemanden betrogen.
So glätten sich die Lebenswogen
und stiller wird auch mein Revier.

Was zögre ich? - Es wäre Zeit!
Und manchmal denk ich wie im Fieber:
Ein dumpfer Knall, - es ist vorüber
und dann kommt die Unendlichkeit.

Was hält mich noch? - Es ist mein Haus,
mein Weib, der Anker meines Strebens.
Sie ist die Liebe meines Lebens.
Und deshalb harre ich noch aus.