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Alt 25.05.2016, 20:56   #1
männlich Twiddyfix
 
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Standard Sterben will gut überlegt sein.

Natürlich weiß ein Jeder, es wird irgendwann einmal der Tod an seine Türe klopfen, -nicht öffnen- hilft da wenig.

Aber man sollte schon informiert sein, was da so alles auf einem zukommen kann, wenn man -Hinterbliebener - ist.

Der Tod kommt oft unverhofft. Das stimmt!

Zuhause gestorben, Arzt rufen.

Am Besten ist es, wenn man außerhaus stirbt.
(das läßt sich bestimmt organisieren)

Aber jetzt kommt der Weg zum Bestatter.

" So, so, sie wollen also eine Feuerbestattung für den geliebten Verstorbenen.
Da gibt es natürlich eine große Auswahl an Möglichkeiten.
Das fängt bereits beim Sarg an.
Wir empfehlen dafür einen Kiefernvollholzsarg, einfach, praktisch und gut!"

"Was ist daran gut?"

"Na ja, er verbrennt sehr schnell, wenig Qualm, daher umweltfreundlich!"

"Und der Preis?"

" So um die Vierhundert Euro!"

"Es kommt uns aber nicht auf den Preis an, er kann also ruhig in der gehobenen Preisklasse liegen!"

"Das ist gut, ist gut, dann empfehlen wir altdeutsche Mooreiche, sie hat eine wundervolle Maserung, das lange Lagern im Moor läßt eine lange Brenndauer zu, etwa vier Stunden.
Das glühende Holz hat eine besondere Wirkung auf die Hinterbliebenen, es sieht sehr feierlich aus.

Gut, dann notiere ich erst einmal altdeutsche Mooreiche.

Jetzt lege ich ihnen einmal unsere exklusiven Sterbegewänder vor, alles Beste Qualität, wie chinesische Seide, Brokat oder englisches Kammgarn.
Da hat man was daon.

Passend dazu muss nartürlich die Sarginnenausstattung sein.
Kissen und Decke schlage ich in Brokat vor.

Sie hatten sich ja für eine Luftbestattung interessiert.
Das geht also folgendermaßen vor sich:

Wir haben in der Schweiz eine wunderschöne Almwiese erworben.
Dort fahren wir am frühen Morgen, mit der Asche des Verstorbenen hinauf, wo sie dann, durch das Blasen von sechs Alphornbläsern auf ihren Alphörnern, würdevoll dem Wind übergeben wird, der sie dann, über der Almwiese niederschweben läßt. (Ein sehr ergreifender Moment)

Alternativ dazu, kann die Asche in einen wilden, rauschenden Gebirgsbach eingestreut werden.
Bei etwas Glück, kann man manchmal flinke Forellen sehen, wie sie nach kleinen Brocken schnappen!"

Der Bestatter hat sich in einen Rausch geredet.

"Wir richten selbstverständlich auch festliche Tafeln aus, mit Champagner, Lachstartar und Kaviartoast, je nach Wunsch und Geldbeutel!"

Ich habe mir jetzt alles notiert, sagt er, und zeigt dabei auf eine lange Liste mit vielen Zahlen.
Für zwanzig Personen inklusive Exklusivmenue,
altdeutsche Mooreiche,
Gewand und Ausstattung in Brokat,
Almwiese mit sechs Alphornbläsern, oder Gebirgsbach mit Forellen,

Macht zusammen 15.000 €uro

So bitte, wenn sie hier freundlicherweise unterschreiben möchten...?

Ja gehts noch?
Bei den Hinterbliebenen läßt sich gut abkassieren.
Ein katholischer Pfarrer bekommt für ein paar Worte am Grab ca, 35 €uro.
Ein evangelischer bekommt für die gleiche Leistung 55 €uro

Warum eigendlich?
Jeder Arbeitnehmer hat in seiner Zeit Kirchensteuern bezahlt, kann denn keine Kirche dann etwas umsonst machen?

Das Sterben ist so teuer geworden, dass man sich das denn mal zweimal überlegen sollte.

Also aufgepaßt und nachgedacht...wie und wo stirbt es sich am Besten..?


Ein Tipp: Das mit der Almwiesenbestattung ist sehr gut, es braucht keiner an eine Grabpflege zu denken, die schweizer Bergluft ist gesund und die sog. -Ewige Ruhe- ist bestimmt garantiert.



Einen schönen Gutenachtgruß vom Twiddy...
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Alt 26.05.2016, 02:22   #2
männlich Leandra
 
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Geschichten, Märchen, und Legenden?

Hatte vor kurzem drei schwere Schicksalsschläge, aber sie als Märchen zu kategorieren halte ich für absurd. Du hast natürlich recht, dass in unserem schönen Deutschland die Bestattungskosten so immens sind - war ohnehin klar. Ein lebenlang einzahlen - Dann Krankheitsfall - 45j. vollgearbeitet - Tod im Rentenalter zw. 72-76 bei den Männern. Und kommt ihr dahinter?

Die Politiker sind schon sehr schlau, vorallem wenn sie sich dem Gesundheitsamt oder der WHO" anschliessen. Sterbegrenze gleicht der Rente mit plus 2-5 Jahre. Die Statistik ist auf die Männer erstellt. Sterberalter bei Männern liegt bei 72 Jahren.

Die Kirche und ihre Steuern - Verbrechersyndikat.

Nächtliche Leandra pro "Feuerbestattung".
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Alt 26.05.2016, 08:38   #3
männlich Twiddyfix
 
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na ja, schau Dir doch die Rubriken an, unter denen es eingestellt werden könnte, da findest Du keine.

Aber sonst hast Du Recht mit Deinen Bemerkungen.

Sterben kann sich kaum einer leisten.


feiertägliche Grüße von mir...Twiddy...
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Alt 26.05.2016, 22:50   #4
männlich Leandra
 
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Ja. Ich persönlich finde es eine Schweinerei mit dem Tod eines geliebten Menschen noch richtig Euronen zu machen, und das nicht zu knapp. Die letzte Beerdigung hat die Oma 10000 Euronen gekostet. Irgendwo dazwischen. Jetzt bekommt sie noch 3 Monate die volle Rente meines Opas, und danach nur noch 62% der Gesamtrente. Mal angenommen es sind ca. 1000 Euronen, das ist doch unter aller Würde.

Abendliche Feiergrüße, Leandra mit Stock und Stiel.
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Alt 26.05.2016, 23:45   #5
weiblich Ex-Dabschi
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Zitat:
Zitat von Twiddyfix Beitrag anzeigen
Natürlich weiß ein Jeder, es wird irgendwann einmal der Tod an seine Türe klopfen, -nicht öffnen- hilft da wenig.

Aber man sollte schon informiert sein, was da so alles auf einem zukommen kann, wenn man -Hinterbliebener - ist.

Der Tod kommt oft unverhofft. Das stimmt!

Zuhause gestorben, Arzt rufen.

Am Besten ist es, wenn man außerhaus stirbt.
(das läßt sich bestimmt organisieren)

Aber jetzt kommt der Weg zum Bestatter.

" So, so, sie wollen also eine Feuerbestattung für den geliebten Verstorbenen.
Da gibt es natürlich eine große Auswahl an Möglichkeiten.
Das fängt bereits beim Sarg an.
Wir empfehlen dafür einen Kiefernvollholzsarg, einfach, praktisch und gut!"

"Was ist daran gut?"

"Na ja, er verbrennt sehr schnell, wenig Qualm, daher umweltfreundlich!"

"Und der Preis?"

" So um die Vierhundert Euro!"

"Es kommt uns aber nicht auf den Preis an, er kann also ruhig in der gehobenen Preisklasse liegen!"

"Das ist gut, ist gut, dann empfehlen wir altdeutsche Mooreiche, sie hat eine wundervolle Maserung, das lange Lagern im Moor läßt eine lange Brenndauer zu, etwa vier Stunden.
Das glühende Holz hat eine besondere Wirkung auf die Hinterbliebenen, es sieht sehr feierlich aus.

Gut, dann notiere ich erst einmal altdeutsche Mooreiche.

Jetzt lege ich ihnen einmal unsere exklusiven Sterbegewänder vor, alles Beste Qualität, wie chinesische Seide, Brokat oder englisches Kammgarn.
Da hat man was daon.

Passend dazu muss nartürlich die Sarginnenausstattung sein.
Kissen und Decke schlage ich in Brokat vor.

Sie hatten sich ja für eine Luftbestattung interessiert.
Das geht also folgendermaßen vor sich:

Wir haben in der Schweiz eine wunderschöne Almwiese erworben.
Dort fahren wir am frühen Morgen, mit der Asche des Verstorbenen hinauf, wo sie dann, durch das Blasen von sechs Alphornbläsern auf ihren Alphörnern, würdevoll dem Wind übergeben wird, der sie dann, über der Almwiese niederschweben läßt. (Ein sehr ergreifender Moment)

Alternativ dazu, kann die Asche in einen wilden, rauschenden Gebirgsbach eingestreut werden.
Bei etwas Glück, kann man manchmal flinke Forellen sehen, wie sie nach kleinen Brocken schnappen!"

Der Bestatter hat sich in einen Rausch geredet.

"Wir richten selbstverständlich auch festliche Tafeln aus, mit Champagner, Lachstartar und Kaviartoast, je nach Wunsch und Geldbeutel!"

Ich habe mir jetzt alles notiert, sagt er, und zeigt dabei auf eine lange Liste mit vielen Zahlen.
Für zwanzig Personen inklusive Exklusivmenue,
altdeutsche Mooreiche,
Gewand und Ausstattung in Brokat,
Almwiese mit sechs Alphornbläsern, oder Gebirgsbach mit Forellen,

Macht zusammen 15.000 €uro

So bitte, wenn sie hier freundlicherweise unterschreiben möchten...?

Ja gehts noch?
Bei den Hinterbliebenen läßt sich gut abkassieren.
Ein katholischer Pfarrer bekommt für ein paar Worte am Grab ca, 35 €uro.
Ein evangelischer bekommt für die gleiche Leistung 55 €uro

Warum eigendlich?
Jeder Arbeitnehmer hat in seiner Zeit Kirchensteuern bezahlt, kann denn keine Kirche dann etwas umsonst machen?

Das Sterben ist so teuer geworden, dass man sich das denn mal zweimal überlegen sollte.

Also aufgepaßt und nachgedacht...wie und wo stirbt es sich am Besten..?


Ein Tipp: Das mit der Almwiesenbestattung ist sehr gut, es braucht keiner an eine Grabpflege zu denken, die schweizer Bergluft ist gesund und die sog. -Ewige Ruhe- ist bestimmt garantiert.



Einen schönen Gutenachtgruß vom Twiddy...
Hallo Twiddy,

ein Thema, welches sehr zum Nachdenken anregt ...

Sterben ist teuer - das stimmt.

Als ich vor vielen Jahren mitbekam, dass meine Schwiegereltern eine Sterbeversicherung abgeschlossen hatten, war ich zunächst sehr irritiert. Ich dachte, dass es nicht nötig sei ...

Als es dann aber soweit war - zuerst ging mein Schwiegervater und dann vor kurzer Zeit auch meine Schwiegermutter - da haben wir erst registriert, was so eine Sterbeversicherung doch wert ist ...

Wir werden auch eine Sterbeversicherung abschließen, um unseren Angehörigen keine unnötigen Kosten zu verursachen.

Liebe Grüße
Dabschi
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Alt 27.05.2016, 08:41   #6
männlich Twiddyfix
 
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ja, Vorsorge ist sicherlich gut, denn man kommt nicht darum herum




Twiddy...
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Alt 27.05.2016, 09:45   #7
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Dabschi Beitrag anzeigen
Wir werden auch eine Sterbeversicherung abschließen, um unseren Angehörigen keine unnötigen Kosten zu verursachen.
Zitat:
ja, Vorsorge ist sicherlich gut, denn man kommt nicht darum herum
Vor dem Abschluss einer solchen Versicherung sollte man die Sache erst einmal durchrechnen.

Mir liegt gerade ein Angebot von der Allianz vor, gestaffelt nach Eintrittsalter und Höhe des auszuzahlenden Betrages, wonach sich der monatliche Beitrag ergibt.

Wenn ich mit meinen 65 Jahren abschließen würde mit der Entscheidung für einen Auszahlungsbetrag von Euro 6.000, hätte ich monatlich einen Beitrag von Euro 42,67 an die Allianz zu entrichten. Würde ich in 10 Jahren sterben, hätte ich bis dahin insgesamt Euro 5.120,40 eingezahlt, bei noch 15 Jahren Lebensdauer sogar Euro 7.680,60. Ich hätte also Euro 1.680,60 zum Fenster rausgeschmissen, die meinen Erben nützlich hätten sein können.

Bei einem Auszahlungsbetrag von Euro 9.000 (Beitrag mtl. Euro 62,69) lägen die Vergleichswerte bei Euro 7.522,80 (das wäre immerhin ein Plus von ca. Euro 1.500 für die Hinterbliebenen) und Euro 11.284,20, die Versicherung hätte also bei meinem Ableben im Alter von 80 Jahren Euro 2.284,20 eingesackt.

Von einer Verzinsung der eingezahlten Beiträge ist nicht die Rede.

Jetzt die Rechnung für Dabschi, 58 Jahre:

Beitragssatz für 60jährige bei Auszahlungsbetrag Euro 6.000 = mtl. Euro 32,76
ergibt bei einer Lebenserwartung von 75 Jahren eingezahlte Euro 5.896,80,
bei einer Lebenserwartung von 80 Jahren Euro 7.862,40.

Im ersten Fall machen die Hinterbliebenen ca. Euro 100 gut, im zweiten Fall gehen Euro 1.862 den Bach runter.

@ Twiddy: Höchsteintrittsalter in eine solche Versicherung ist 70 Jahre..

Das heißt im Klartext:

Die Versicherung bringt nichts, weil bei 10 Jahren Restlebensdauer die Differenz zwischen den eingezahlten Beiträgen und dem Auszahlungsbetrag gering ist, nach 15 Jahren ist es ein Draufzahlgeschäft für den Versicherten. Profitieren könnten von einer solchen Versicherung also nur Menschen, die früh sterben - und wer will das schon ... Außerdem bestünde ein Auszahlungsanspruch in den ersten drei Jahren nach Vertragsabschluss nur, wenn der Versicherungsnehmer Opfer eines Unfalls geworden wäre. Es gibt also eine Sperrfrist, bis dahin ist das natürliche Sterben verboten.

Zudem fordert das Antragsformular eine Verzichtserklärung auf den Erhalt des vorgeschriebenen Informationsblatts zu dem Versicherungsprodukt vor Antragstellung und die Zustimmung, dass dieses erst zusammen mit dem Versicherungsschein übersandt wird. Das heißt im Klartext: nach dem Abschluss der Versicherung! Ja, wie doof muss man denn sein, um das zu akzeptieren?

Als Bonbon wird zugesichert, mit dem Vertragsabschluss ein Los der Deutschen Fernsehlotterie im Wert von Euro 22,50 zu erhalten. Kein weiterer Kommentar meinerseits.

Besser wäre es, monatlich einen selbst festgelegten Betrag in Aktien zu investieren, denn das ist im Augenblick der einzige Weg, Geld so anzulegen, dass man dabei einen Gewinn erwirtschaften kann. Das erfordert natürlich ein wenig Beschäftigung mit der Materie, ist aber immer noch besser, als einer Versicherung das Geld in den Rachen zu werfen.

Die Hinterbliebenen sehen natürlich erst einmal die Entlastung, die ihnen der Auszahlungsbetrag der Versicherung bringt, und sind den Verstorbenen dankbar, weil sie vorausgedacht haben und niemandem eine Last aufbürden wollten. Genau auf solchen Emotionen bauen die Versicherungen ihre Geschäftsmodelle auf und zocken ihre Kunden erbarmungslos ab.

Das ist bei Banken und ihren Darlehensangeboten nicht anders. Die gehen ebenso wie Versicherungen davon aus, dass ein Angebot von einem Interessenten nicht bis zum Ende durchgerechnet wird.
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Alt 27.05.2016, 10:35   #8
männlich Twiddyfix
 
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wir haben es so gelöst:
Meine Frau und ich haben jeder ein sog. Sterbesparbuch.
Jedes Buch hat eine Einlage von 5000,-€

Das sollte für alles reichen.


Wir tendieren wirklich zu einer Almwiesenbeisetzung.

Da wir keine Verwandten haben die ein Grab pflegen müssen, ist unsere Lösung Pflegeleicht.

Eine Baumbestattung wäre teurer.

Na mal sehen wie das so läuft.


Twiddy...
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Alt 27.05.2016, 10:44   #9
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Twiddyfix Beitrag anzeigen
wir haben es so gelöst:
Meine Frau und ich haben jeder ein sog. Sterbesparbuch.
Jedes Buch hat eine Einlage von 5000,-€
Sehr gut, Twiddy. Das ist allemal besser, als sich von einer Versicherung abzocken zu lassen.

Versicherungen sind raffiniert darin, ihre Geschäftsmodelle aufzustellen und dabei ihren Reibach zu machen. Die potentiellen Kunden glauben, es gehe um ihre Sicherheit, aber in Wahrheit werden unterschwellig ihre Emotionen und moralischen Einstellungen angesprochen.

Ich habe mich mal zum Vergleich bei einer Sterbekasse schlau gemacht:

Abschlussalter 48 Jahre, Auszahlungsbetrag Euro 5.000, Aufbauzeit 3 Jahre. Einzahlungspflicht bis zum 65. Lebensjahr, danach beitragsfreier Versicherungsschutz, mtl. Beitrag bis dahin Euro 21,43.

Das ergibt bis zum 65. Lebensjahr einen Einzahlungsbetrag von Euro 4.371,72.

Dann ruht das Projekt, und der Versicherungsnehmer kann sich über eine Differenz zu seinen Gunsten von ca. Euro 630 freuen. Nach 17 Jahren dürfte diese Differenz aber längst von der Inflation aufgefressen sein. Auch hier ist nicht die Rede von einer Verzinsung der Beiträge.

Kein Mensch kann mir weismachen, dass es nicht bessere Vorsorgemaßnahmen geben könnte.

Eher stellt sich die Frage, ob es bei der momentanen Null-Zins-Politik nicht besser wäre, für eine Bestattung einen Kredit aufzunehmen.
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Alt 28.05.2016, 00:27   #10
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Ich hab mir mal die Unterlagen meiner Schwiegermutter angesehen. 15,24 € pro Monat … Na klar ist unterm Strich mehr eingezahlt worden, als die Beerdigungskosten tatsächlich waren. Aber wenn ich bedenke, um was man sich hätte alles kümmern müssen. Es hat ja nichts damit zu tun, dass es einem als Angehörigen lästig wäre. Wir liebten Hanna und lieben sie immer noch über alles, auch über ihren Tod hinaus. Aber die liebe Zeit, wenn man noch berufstätig ist … und die Emotionen, die bei jedem Schritt wieder hochgekommen wären …

Zwei Gesprächstermine hatten wir beim Bestatter, um die Urne auszusuchen, die Trauerrede und den Ablauf für die Beerdigung zu besprechen – das war schon alles, um was wir uns organisatorisch kümmern mussten. Um alles Weitere kümmerte sich der Bestatter.

Die Trauerarbeit an sich kann einem Niemand nehmen. Aber wir finden so eine Versicherung inzwischen auch ganz gut und werden sie auch abschließen. Sparen kann man in anderen Bereichen und Geld ist nicht alles im Leben … Unsere Angehörigen werden dankbar dafür sein, dass wir uns so entschieden haben.

Übrigens wurde die Restsumme von der Ahorn AG anstandslos ausgezahlt.
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Alt 28.05.2016, 00:55   #11
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Dabschi Beitrag anzeigen
Ich hab mir mal die Unterlagen meiner Schwiegermutter angesehen. 15,24 € pro Monat … Na klar ist unterm Strich mehr eingezahlt worden, als die Beerdigungskosten tatsächlich waren.
Dabschi, darum geht es doch nicht. Na klar können die Beerdigungskosten immer höher liegen als der Vertrag der Versicherungssumme. Meistens ist es auch so.

Was darüber hinausgeht, muss auf jeden Fall gezahlt werden.

Die Versicherungen gaukeln vor, dass dem nicht so sei und machen mit den Emotionen ihrer Kunden ihren Reibach. Das ist Abzockerei.

Du bist mit Deinen 58 Jahren noch ziemlich jung. Wenn Du das Geld, das Dir eine Versicherung monatlich abnehmen will, monatlich in ein Sparschwein steckst und vielleicht von Dir selbt noch ein paar Zinsen drauflegst, also ab dem 60. Lebensjahr 10 Prozent mehr reinwirfst und mit 63 nochmal aufstockst, hast Du besser vorgesorgt, als es eine Versicherung für Dich tun kann.

Mensch, Du hast doch in der Schule rechnen gelernt!
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Alt 28.05.2016, 00:58   #12
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Ilka mal wieder subtil pöbelnd unterwegs. Das mag ich.

Lea mit Pistolengruß.
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Alt 28.05.2016, 01:25   #13
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Leandra Beitrag anzeigen
Ilka mal wieder subtil pöbelnd unterwegs. Das mag ich.

Lea mit Pistolengruß.
Lern erst mal zu gehen, bevor du von "unterwegs" sprichst. Und was den Pistolengruß angeht, war das wohl eher ein Pistolenschuss. Ich kann nur hoffen, dass er sein Ziel nicht verfehlt hat. Wenn nicht, ist es auch wurst, dann hat sich halt nichts geändert, und jeder ist so froh, wie er vorher war.
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Alt 28.05.2016, 02:13   #14
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Lern erst mal zu gehen, bevor du von "unterwegs" sprichst. Und was den Pistolengruß angeht, war das wohl eher ein Pistolenschuss. Ich kann nur hoffen, dass er sein Ziel nicht verfehlt hat. Wenn nicht, ist es auch wurst, dann hat sich halt nichts geändert, und jeder ist so froh, wie er vorher war.:D
Blicke grade nicht dabei durch, wieso ich erst gehen muss, damit ich dann von unterwegs sprechen kann? Du fühlst dich wohl schnell angegriffen, was auch nicht schlimm ist. Glaube dir ist es schon ein wenig spät, gell?
Was den Gruß an geht ... naja, was soll ich sagen ... Pistolengruß halt, kein Schuß, wohin dann mit der Kugel? Einmal querbeet? ...

MfG Leandra mit durchlöchertem Notizblock.
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Alt 28.05.2016, 02:51   #15
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Endlich habe ich auch mal das Grauen gesehen.
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Alt 28.05.2016, 03:43   #16
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Der Nebel verschleiert so einiges, aber gut, dass du aufmerksam darauf geworden bist.
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Alt 28.05.2016, 12:03   #17
weiblich DieSilbermöwe
 
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Hm ... irgendwo ist da ein Denkfehler. Man kann ja nicht unbedingt davon ausgehen, dass man pünktlich dann stirbt, wenn man genug auf dem Sparbuch zusammengespart hat. Ich habe auch eine Sterbeversicherung. Wenn ich jetzt sterben würde, würden sie auch die Beerdigungskosten zahlen, auch wenn ich erst seit einem Jahr einzahle.
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.05.2016, 12:30   #18
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Wenn ich jetzt sterben würde, würden sie auch die Beerdigungskosten zahlen, auch wenn ich erst seit einem Jahr einzahle.
Bist Du sicher? Hast Du genau gelesen, was in Deinem Vertrag steht?

Ich habe bei meinen Vergleichen nicht ein einziges Angebot gesehen, das keine Karenzzeit von drei Jahren vorsieht, es sei denn, man kommt durch einen Unfall ums Leben. Sonst könnte ja jeder, der von seinem Arzt gesagt bekommt, er sei sterbenskrank und habe nur noch ein oder zwei Jahre zu leben, schnell noch eine Versicherung abschließen. So doof sind die Versicherungen nicht, dass sie sich dagegen nicht verwahren, soweit das Gesetz es zulässt. Wenn Du aber die drei Jahre bereits rum hast, kann Dir das natürlich egal sein.

Ich weiß nicht, ob Du aus dem Vertrag aussteigen kannst, wahrscheinlich ist dann aber der bisher eingezahlte Betrag perdu. In der Regel sehen die Sterbevesicherungsverträge vor, dass die Beiträge bis zum 85. Lebensjahr zahlungspflichtig bleiben. Du bist erst 53, und dass jemand zwischen 50 und 60 Jahren plötzlich tot umfällt, kommt eher selten vor. Je jünger Du mit dem Vertrag begonnen hast, desto mehr wirst Du bis 85 eingezahlt haben. Ein frühes Einstiegsalter mit entsprechend niedrigen Beiträgen ändert daran nichts, die lange Laufzeit füllt der Versicherung die Kasse. Schade um das Geld.

Vielleicht hast Du ja wirklich einen günstigen Vertrag, aber an Deiner Stelle würde ich mir das Ding nochmal sorgfältig ansehen und die Sache durchrechnen.

Ich muss übrigens meine obigen Ausführungen korrigieren bzw. ergänzen. Die Allianz nimmt nicht bis 70, sondern bis 77 Jahre Interessenten an. Allerdings belaufen sich dann die monatlichen Beiträge bereits auf fast Euro 100. Und wie gesagt: Stirbt der Versicherte innerhalb der ersten drei Jahre, gibt es nix. Dann sind pro Jahr Euro 1.200 futsch.
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Alt 28.05.2016, 12:40   #19
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Dabschi Beitrag anzeigen
Sparen kann man in anderen Bereichen und Geld ist nicht alles im Leben … Unsere Angehörigen werden dankbar dafür sein, dass wir uns so entschieden haben.
Es geht nicht um das Sparen in anderen Bereichen, Dabschi, sondern darum, dass man besser fährt, wenn man das Geld für die Bestattung selbst beiseite legt, statt es einer Versicherung zu zahlen.

Wenn Du aber fest entschlossen bist, eine Sterbeversicherung abzuschließen, empfehle ich Dir, zuerst bei Deinem Arbeitgeber zu prüfen, ob er so etwas für seine Arbeitnehmer bereits im Programm hat. Auch die Gewerkschaften bieten Sterbegeldkassen an. Das könnte günstiger sein. ich erinnere mich, dass meine Großmutter so etwas hatte, allerdings war sie im öffentlichen Dienst tätig.

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...r-1491819.html

https://www.test.de/sterbegeldversic...03838-2503838/
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Alt 28.05.2016, 22:58   #20
weiblich Ex-Dabschi
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Danke für die Tipps, Ilka. Letztendlich muss es jeder für sich entscheiden und Vor- und Nachteile gut abwägen.
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