Das Duell

[Schmuddelkind]

Es ist ein Wort zu viel im Streit gefallen.
Also schmettert's zornig ihm entgegen:
"Dreh dich um und schieß, du feiges Schwein!"

Man hört die Klagen durch die Lüfte hallen,
als die Wittwe geht, sein Grab zu pflegen.
Denn er war zu feige, feig' zu sein.

[Rebird]

Hi SCHMUDDI
hört sich irgendwo interessant an, jedoch zu sehr in sklavschaft des LI, so dass es sehr schwer zu verstehen ist... vielleicht soll es auch so sein?? also ich versteh nur bahnhof... vielleicht weiss aber ein anderer des rätsels lösung, ich drück mal die daumen

[Heinz]

Liebes Schmuddelkind,
na ja, ich denk mal, der andere war schneller und zurück blieb die Witwe (mit einem t); besser wär es wohl gewesen, feig (ohne Apostroph) zu sein. Was sagt uns Dein Gedicht? Dass es besser ist, auch im Zorn kühlen Kopf zu bewahren?
Liebe Grüße,
Heinz

[Thing]

Halli Hallo, Schmuddelkind -


fragt sich, was man unter "feige" versteht.
Oft liest man " der feige Mörder".....
aber ich denke doch, daß dazu Mut gehört.
Ich hoffe, daß die Witwe Mut hatte.

U.

[Schmuddelkind]

Halli hallo,

eigentlich war es nicht als Rätsel oder so gedacht. Tut mir leid, Rebird, wennich mich nicht so klar ausgedrückt hab. Aber Heinz hat das schon recht gut erklärt: Jemand ist in einem Streit verwickelt. Der Andere fordert ihn zum Duell auf. Er nimmt an und geht dabei drauf.

Was uns mein Gedicht sagt? Ich denke, deine Interpretation kommt meiner sehr nahe, Heinz. Ich denke, es geht darum, Mut zur Feigheit zu haben, oder besser gesagt, den Mut zu haben, als feige wahrgenommen zu werden (ich hoffe, damit konnte ich auch Thing' Frage beantworten), wenn es vernünftig ist, den Schwanz einzuziehen. Oder wie Mr. Miyagi sagt: "Stellen niemals Leidenschaft vor Prinzip!"

Ach ja, und wegen der Witwe: Danke, dass ihr es korrigiert habt!

LG

[Heinz]

Liebes Schmuddelkind,
Dein Gedicht "krankt" an einer Stelle. Ich will versuchen zu erklären, was ich damit meine. Der Begriff "feige" ist durchaus bivalent. Ich war ja mal Soldat und jeder kennt den Begriff "Feigheit vorm Feind" (und viele sind unter diesem Vorwurf aufgehängt worden). Der "feige" Soldat hatte Angst, Todesangst und flüchtete. Wurde er gefasst, war sein schmähliches Ende besiegelt.
Anders ist der Begriff "feiges Schwein" zu interpretieren. Unter einem feigen Schwein versteht man gewöhnlich einen heimtückischen Menschen, der einen anderen hinterrücks angreift. "Dreh dich um und schieß, du feiges Schwein" stellt die Dinge auf den Kopf. Folgt man meiner Interpretation, dürfte da nur stehen:
"Ich dreh mich um (kehre dir meinen Rücken zu) - nun schieß, du feiges Schwein". Das "feige Schwein" erschießt niemanden von vorn. Der "feige" Soldat folgt dem Befehl seines Selbsterhaltungstriebs, handelt aus Furcht und Todesangst.
Ich hoffe, meine Erklärungen verdeutlichen, wieso ich meine, dass Dein Gedicht an etwas krankt.
Liebe Grüße,
Heinz

[Ex-Ralfchen]

Zitat von Heinz

...Ich war ja mal Soldat und jeder kennt den Begriff "Feigheit vorm Feind"...

ich würde meinen vorredner ersuchen, hier ein paar seiner erlebnisse aus dem 30-jährigen krieg zum besten zu geben.

i.ü. kann ich mich seinen ausführungen nur voll und ganz anschliessen, armes SCHMUDDI:

[Schmuddelkind]

Oh ja, jetzt wo du es sagst, Heinz. Das stimmt wohl; der Begriff "feiges Schwein" ist wohl nicht passend. Das liegt aber weniger an dem "feige" als an dem "Schwein". Ist mir beim Schreiben gar nicht so aufgefallen, aber "feiges Schwein" ist eine feste Formulierung für einen heimtückischen Menschen und das habe ich natürlich nicht gemeint.

Danke für die Erläuterung, Soldat!

[Ex-Ralfchen]

es ist auch eine beleidigung für die schweine, die sehr nett sinn. netter als menschen.

[Schmuddelkind]

Ja, und klüger als manche Menschen sind sie auch noch.

Tut mir also leid für alle Schweine!

[Rebird]

Hmm vor allem sind Schweine viel genügsamer und in machem Fall sogar der bessere Familienmensch hehe