In The Evening

[Desperado]

In The Evening

Merkwürdig ist’s, das ruhig Sein,
doch sollt es mich erschrecken?
Mich rührt kein Wasser und kein Stein,
von nichts lass ich mich necken.

Ich sitz gelassen vor der Nacht,
entspannt im Hier und Jetzt.
Was hat der Tag mir heut gebracht,
wer hat sich wo mit wem gefetzt?

Belustigt seh ich, wie man mich
mit fremden Augen sehen muss-
als wütete ich fürchterlich,
als hätt ich insgeheim Verdruss.

Gesagt, was es zu sagen gab,
was will ich mehr erhoffen?
Gemächlich führt bergab mein Trab,
zufrieden, nicht betroffen.


23.11.12

[Wolfmozart]

Hallo Desperado,

ein ungewöhnliches Gedicht, interessant und lyrisch gelungen.

Gern gelesen

wolfmozart

[Desperado]

Danke, wolfmozart,

das selbe kann ich von all Deinen Gedichten sagen, der ich Dich im Gegensatz zu mir für einen echten und von der Muse geküssten Poeten halte, den ich immer gerne lese.

Desperado

[Caliban]

Metrisch unrein, aber irgendwie geil.
Zufrieden, nicht betroffen.
Exquisit.

[Poetibus]

Hallo, Desperado,

kann mich Caliban nur anschließen:

Gemächlich führt bergab mein Trab,
zufrieden, nicht betroffen.

Gemächlich, Trab, zufrieden, nicht betroffen - der "Höhepunkt" des Gedichts, genau da, wo er hingehört. Und sehr schön beschrieben. Das LI hat gesagt, was zu sagen war. Gefällt mir sehr.

Eine gute Art, abends sein "Fazit" über den vergangenen Tag zu ziehen.

Metrisch finde ich es okay, der Rhythmus stimmt; es handelt sich ohnehin nur um den Anfang des Gedichts, wo mich ein anderer Versbeginn nicht stört - und außerdem sitze ich, was das "Hochbiegen" von Nachsilben ("wütete") betrifft, eh im "Glashaus".

Sehr gerne gelesen.

Freundlichen Gruß,

Poetibus