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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 04.09.2023, 10:48   #1
männlich Barde
 
Dabei seit: 08/2023
Ort: Dorf in Niedersachsen
Beiträge: 41

Standard An einem Sommernachmittag

An einem Sommernachmittag

Es war, als könnt mein Blick
die Weite gar nicht fassen -
und hier, in Sommers Glück,
mein Sinn von ihr nicht lassen.

Wie in strahlend grün Gewändern
lagen Wiesen bis zum Rand
an hohen Waldesrändern, -
darüber blauer Himmel stand.

Als würd ich mich erheben
warn mir die lichten Wolken nah,
als würd die Seele streben,
in eine Welt, wo ich einst war.

***
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Alt 05.09.2023, 07:51   #2
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 61
Beiträge: 6.722

Hallo Barde,

eigentlich ein hübsches Gedicht - mit teilweise falscher Grammatik.

Zitat:
. Es war, als könnt mein Blick
die Weite gar nicht fassen -
und hier, in Sommers Glück,
mein Sinn von ihr nicht lassen.

Wie in strahlend grün Gewändern
lagen Wiesen bis zum Rand
an hohen Waldesrändern, -
darüber blauer Himmel stand.
Es muss heißen:
„meinen Sinn nicht von ihr lassen" und „Wie in strahlend grünen Gewändern", wobei man „wie in strahlend grün Gewändern" hier noch akzeptieren könnte.

LG DieSilbermöwe
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.09.2023, 08:04   #3
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.115

Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
„meinen Sinn nicht von ihr lassen" ...
Wieso ? Der Satz, wenn man ihn herausschält, heißt: "Es war, als könnt mein Sinn von ihr [der Weite] nicht lassen." Die aufzählende Verbindung mit "... als könnt mein Blick die Weite gar nicht fassen" ändert daran doch nichts.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.09.2023, 10:45   #4
männlich Barde
 
Dabei seit: 08/2023
Ort: Dorf in Niedersachsen
Beiträge: 41

Liebe Silbermöwe,

danke für Deine Gedanken.

Ich stimme jedoch Ilka-Maria zu: Du hast es wohl versäumt, die Strophe vollumfänglich auf Dich wirken zu lassen. - Ein Fehler ist für mich nicht erkennbar. - Mein Vater - seines Zeichens ehemaliger Deutschlehrer - liest die Werke stets durch und fand im Gedicht keinen Fehler.

Auch an Ilka-Maria (schöner Name!) geht mein herzlicher Dank...

Gruß,
Holger
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Alt 05.09.2023, 12:23   #5
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 61
Beiträge: 6.722

Lieber Barde,

Zitat:
. Du hast es wohl versäumt, die Strophe vollumfänglich auf Dich wirken zu lassen
Da hast du wohl recht.

Zitat:
. Mein Vater - seines Zeichens ehemaliger Deutschlehrer - liest die Werke stets durch und fand im Gedicht keinen Fehler
Da werde ich fast neidisch. Einen solchen Lektor (Deutschlehrer) hätte ich für meine Gedichte auch gerne

LG DieSilbermöwe
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.09.2023, 14:31   #6
männlich Eisenvorhang
 
Benutzerbild von Eisenvorhang
 
Dabei seit: 04/2017
Ort: Erzgebirge
Alter: 38
Beiträge: 2.692

Hey Barde,

bei Gedichten, die kein festes Metrum haben, sollte man - meiner Meinung nach - darauf achten, dass die Sprache nicht wirkt, als wäre sie zerhackt worden. Du amputierst Wörter ohne Grund. Beispiel:

Korrekte Rechtschreibung für "könnte" statt "könnt," "des Sommers" statt "Sommers," "strahlend grünen" statt "strahlend grün," und "stand ein blauer Himmel" statt "blauer Himmel stand."

Aber selbst wenn ein Metrum vorläge, müsste man Wörter nicht amputieren. Damals tat ich das auch en masse. Mittlerweile aber komme ich davon ab. Es gibt für mich nichts Schöneres: Sätze, bei denen kein Skalpell, keine Inversion am Werke war. Reime im Deutschen sind ohnehin anspruchsvoll. Nicht zu vergleichen wie mit Englisch oder Französisch.

Die Version wäre wohl sprachlich geradlinig(er):

Es war, als könnte mein Blick
die Weite gar nicht fassen,
und hier, im Glück des Sommers,
konnte ich nicht von ihr lassen.

Wie in strahlend grünen Gewändern
lagen Wiesen bis zum Rand
an hohen Waldesrändern,
darüber stand ein blauer Himmel.

Als würde ich mich erheben,
waren mir die lichten Wolken nah,
als würde die Seele streben,
in eine Welt, wo ich einst war.

Allerdings fehlt in dem Beispiel Literarizität, Metrum und der Reim. Daran lässt sich aber arbeiten.

Lg

EV
Eisenvorhang ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.09.2023, 19:42   #7
männlich Barde
 
Dabei seit: 08/2023
Ort: Dorf in Niedersachsen
Beiträge: 41

Erst einmal herzlichen Dank für ihre schriftliche Zuwendung zum Gedicht, Eisenvorhang.

Meine Schreibweise, die Du als zerhackt empfindest, wähle ich ganz bewußt, weil sie in der Tradition der Romantiker respektive der Klassiker steht.
Ob Goethe, Novalis oder Eichendorff: alle haben "zerhackte" Gedichte verfasst; das muß man nicht schön finden, aber ich orientiere mich an dieser Art zu dichten, weil sie meinem persönlichen Empfinden am nächsten kommt.

So geht jeder seinen individuellen Weg beim Dichten.

Mit korrekter Rechtschreibung kenne ich mich möglicherweise ich aus: ich habe alle meine 5 Bücher selbst lektoriert.

Nochmals danke für die Meinung und Deine Mühe, das Werk anders zu formulieren; ich bleib bei meiner Version...

Gruß,
Holger
Barde ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.09.2023, 20:07   #8
männlich Eisenvorhang
 
Benutzerbild von Eisenvorhang
 
Dabei seit: 04/2017
Ort: Erzgebirge
Alter: 38
Beiträge: 2.692

Zitat:
Zitat von Barde Beitrag anzeigen
Erst einmal herzlichen Dank für ihre schriftliche Zuwendung zum Gedicht, Eisenvorhang.
Ja klar, gerne.
Eisenvorhang ist offline   Mit Zitat antworten
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