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Alt 14.11.2017, 10:37   #1
männlich mcblie
 
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Standard Im Sturm

Ein herrlicher Sommermorgen breitete sich vor dem Fenster der kleinen Almhütte aus. Noch versteckte sich die Sonne hinter den schroffen Berggipfeln, doch wechselte der Himmel schon zaghaft seine Farbe vom tiefen Rot zu einem luftigen Blau. Jakob stand draußen, seine nackten Füße in der taufrischen Wiese vergraben und genoss den Moment, während Kathrin sich drinnen mit einem Seufzer in dem Bett umdrehte und sich im Schlafsack verkroch. Trotz aller Begeisterung fürs Wandern und Bergsteigen war sie ein Morgenmuffel und nur schwer aus den Federn zu kriegen, selbst bei einem solch herrlichen Wetter. Heute jedoch musste es sein. Wollten sie den Gipfel errei-chen, mussten sie so früh wie möglich aufbrechen. Jakob blickte auf seine Sportuhr: Kurz vor 5 Uhr. Sie sollten sich beeilen, eigentlich war es fast schon zu spät.
„Kathrin! Los, raus aus den Federn!“
Ein mürrisches Grunzen war die Antwort. Okay, er würde zur ultimativen Waffe grei-fen. Jakob ging in die Kochnische, griff sich den mitgebrachten Espressokocher und machte sich daran, das Zaubergetränk zuzubereiten. Kaum war das Blubbern des aufkochenden Wassers zu hören und die ersten Kaffeduftmoleküle der Kanne ent-strömt, da stand Kathrin schon hinter ihm und hauchte ihm ein „Guten Morgen, mein Schatz.“ Ins Ohr.
„Einen wunderschönen guten Morgen, meine Süße. Mach dich fertig, wir müssen los.“
„Okay, gib mir ein paar Minuten.“
Jakob wusste, obwohl Kathrin noch ziemlich verschlafen aussah, war sie gleich ihm bereits gierig darauf, in die frische Morgenluft hinauszutreten, tsie bis in die hintersten Kapillaren ihrer Lunge einströmen zu lassen und den Weg auf den Gipfel in Angriff zu nehmen. Er blickte sich noch einmal um. Weit im Westen war über einem Bergkamm ein zartes Wölkchen zu sehen. Das musste nichts bedeuten, konnte ebenso rasch verschwinden wie es aufgetaucht war. Nein, heute würde ein traumhafter Tag werden, der ihnen ewig in Erinnerung bleiben sollte. Jakob wusste noch nicht, wie recht er be-halten sollte.

Nach zwei Stunden hatten sie den gemütlichen Teil der Almwanderung hinter sich gelassen, jenen Abschnitt, auf dem Familien unterwegs waren, wo links und rechts die Kühe standen und lagen, den Wanderern träge nachschauten und gemächlich das Gras in ihren Mäulern zermahlten. Nun kamen Jakob und Kathrin in den hochalpinen Teil, kämpften sich über Geröllhalden, der Atem ging schwerer. Jeder war mit seinen Gedanken bei sich, setzte einen Schritt vor den anderen. Die Sonne brannte vom Himmel, es war für diese Höhe ungewöhnlich heiß. Jakob blieb kurz stehen und ließ seinen Blick schweifen. Nach wie vor waren im Westen Wolken zu sehen. Sie hatten sich nicht aufgelöst, im Gegenteil, sie waren ausgedehnter und dunkler geworden. Er schüttelte leicht den Kopf. Nein, heute würden sie den Gipfelaufstieg durchziehen, das hatte nichts zu bedeuten. Auch die Wetter-Apps hatten nichts von Schlechtwetter, Ge-wittern oder gar Unwettern angezeigt, zumindest nicht für diese Gegend. Ja, er wuss-te, wie rasch das Wetter im Gebirge umschlagen konnte. Aber nicht heute. Heute woll-te er hinauf. Er blickte zu Kathrin, die ein paar Meter vor ihm ging. Sie vertraute ihm, schaute gar nicht auf die Wolkenbank, stellte keine Fragen. Jakob machte einen Hüp-fer, um seinen Rucksack in die ergonomisch günstige Position zu richten, atmete tief durch und marschierte weiter. Das einzige Geräusch war das Knirschen der scharf-kantigen Steine unter den dicken Sohlen der Bergschuhe und ab und zu der helle Schrei einer Bergdohle oder der Pfiff eines Adlers, der hoch üben ihnen in der Ther-mik kreiste und darauf wartete, dass sein Frühstück für einen Augenblick unaufmerk-sam war und er herunterstürzen und es mit seinen scharfen Krallen packen konnte.
Wenn sie das Gehtempo beibehielten, würden sie in rund einer Stunde beim Klet-tersteig ankommen. Dann würde der herausfordernde, interessante Teil der Tour be-ginnen. Jakob freute sich schon darauf.
„Wie geht’s, Kathrin?“ Nach geraumer zeit durchbrach er wieder einmal das Schweigen.
„Gut, gut.“ Sie lächelte ihn an. Ihr blondes Haar hing ihr schweißnass in die Stirn. Jakob wusste, dass sie genauso austrainiert war wie er und von dem Gerücht, dass Frauen weniger belastbar waren als Männer, hielt er sowieso nichts.
„Bevor wir uns an den Klettersteig machen, sollten wir eine kurze Pause einlegen.“
„Ja, gute Idee. Nochmal Kräfte tanken, trinken, und dann genießen.“
Oh ja, in Kathrin hatte er endlich seine Seelenverwandte gefunden, sie liebte die Natur genauso wie er, das Draußensein, den Körper bis zum Letzten fordern, immer auf der Suche nach Abenteuern und Herausforderungen zu sein. Mit ihr würde er sei-nen größten Traum erfüllen, eine Expedition in die Antarktis.
Am Fuße des Einstiegs in den Klettersteig setzten sie sich nieder. Die Sonne brann-te vom Himmel. Nein, so einen heißen Juli hatten sie in den Bergen noch nie erlebt. Jakob kramte in seinem Tourenrucksack und holte die Trinkflasche heraus. Kathrin tat es ihm gleich. Nachdem sie einige große Schlucke von dem iostonischen Getränk die Kehle hinunterrennen hatten lassen, blickte Kathrin nach oben.
„Was hältst du von der Wolkenbank da im Westen, Jakob?“
„Wird uns nicht tangieren. Die Wolken bauen sich zwar etwas auf, aber es bleibt stabil.“
„Okay, wenn du es sagst.“
Damit war das Thema erledigt. Kathrin war kein Bergneukling, sie konnte die Wol-kenentwicklung ebenso einschätzen und stimmte Jakob zu. Das Zeitfenster für einen sicheren Aufstieg reichte aus. Sie packten zusammen, überprüften die Seile und Ka-rabiner. Jakob ließ Kathrin vorausgehen. Entschlossen griff sie nach der ersten Spros-se der Metallleiter, die in die steile Felswand hinaufführte. Sie kamen gut voran. Lei-tern wechselten mit Stahlseilen und Passagen, in denen in Abständen Karabinerha-ken in den Fels geschlagen waren. Als sie die Hälfte der Strecke erreicht hatten, kam ein leichter Wind auf. Jakob schaute instinktiv Richtung Westen. Dort türmten sich mitt-lerweile graue und schon tiefschwarze Cumulus. Und die Entwicklung ging eindeutig in Richtung Nimbocumulus. Mit anderen Worten: Dort braute sich ein Gewitter zu-sammen.
Jakob überlegte, während er automatisch weiter kletterte. Wenn sie ihr jetziges Tempo beibehielten, würden sie noch ungefähr zwei Stunden brauchen, bis sie die Schutzhütte erreichten. Falls sie jetzt umkehrten, wären sie ebenfalls in zwei Stunden bei der oberen Almhütte. Er schaute noch einmal in den Himmel. Zwei Stunden. Das sollte reichen. So rasch würde das Unwetter nicht hier sein. Vor ihm setzte Kathrin un-verdrossen einen Schritt vor den nächsten, löste ihren Karabiner, hängte ihn wieder ein. Oh ja, sie würden es schaffen, sie würden ungefährdet vor dem Sturm in der Hütte sein, es sich dort gemütlich machen und über Nacht am Gipfel bleiben. Morgen würde wieder ein strahlend schöner Tag sein und sie könnten in aller Ruhe absteigen. Das war ein guter Plan. Jakob nickte unbewusst und griff entschlossen nach dem Stahlseil.
Als ein paar kleiner Gesteinsbrocken an ihm vorbei fielen, schaute Jakob nach oben und erkannte ein Stück oberhalb eine Menschengruppe. Augenscheinlich etwas hek-tisch waren sie mit dem Abstieg beschäftigt. Jakob nahm die nächste Sprosse und sah nach einer Möglichkeit, um auszuweichen. Endlich fand er einen schmalen Felsvor-sprung, hängte sich mit dem Sicherungsseil in einen Karabiner ein und stieg von der Leiter weg. Kathrin hatte es ihm bereits ein Stück weiter oben gleich getan. Als die Gruppe auf seiner Höhe anlangte, sah einer mit skeptischem und zugleich besorgtem Gesichtsausdruck zu ihm hin.
„Wollt ihr wirklich noch da rauf?“
„Na ja, es erscheint mir die klügere Alternative. Wir sind schneller oben als wieder unten.“, antwortete Jakob so selbstsicher wie er konnte.
„Wenn euch das Unwetter noch im Steig erwischt, schaut’s düster aus. Und es kommt verdammt schnell.“
„Ich denke, wir schaffen es.“
Kathrin blickte nach unten zu ihnen und Jakob sah über ihrem Kopf ein riesiges imaginäres Fragezeichen schweben. Er deutete ihr, weiter zu klettern.
„Na dann, viel Glück.“, sagte der andere noch und machte sich auf den Weg. Die üb-rigen vier der Gruppe folgten schweigend und nickten Jakob nur kurz mit ernster Mie-ne zu.
Der Wind frischte lebhaft auf, die Sonne war bereits hinter dichten Wolken ver-schwunden. Tief schwarz, bleigrau und drohend bauschten sie sich auf. Nur gegen Osten war noch ein Streifen blauen Himmels zu erkennen. Jakob schüttelte den Kopf. Verdammt, wie konnte das passieren? Wie konnte das Wetter so rasch umschlagen. Er hatte doch alles genau beobachtet und geplant. So etwas durfte ihm als erfahre-nem Bergsteiger nicht passieren. Über ihm setzte Kathrin einen Fuß vor den anderen, griff von einer Sprosse auf die nächste, hängte sich in Karabiner ein, wuchtete sich aufwärts, löste die Sicherung, hängte sie neuerlich ein. Meter für Meter arbeiteten sie sich vorwärts. Noch eine halbe Stunde, bis sie die Wand überwunden haben würden, dann ging es nur noch relativ flach über das Gipfelplateau zur Schutzhütte.
Erstmals war ein dumpfes Grollen zu hören, in den Wolken wetterleuchtete es, den Wind frischte weiter auf. Was Jakob am meisten beunruhigte, wae der gewaltige Am-boss der Cumulonimbus. Er wusste, was das bedeutete: Schweres Unwetter mit Ha-gel!
„Kathrin, kannst du noch etwas schneller?“, rief er nach oben. Jakob war sich nicht sicher, ob der Ruf seine Partnerin überhaupt erreichte. Aber er hatte das Gefühl. Dass sie an Tempo zugelegt hatte. Sie schaute nicht nach unten, konzentrierte sich nur auf ihre Tritte. Nicht mehr weit, der Felsabbruch war schon deutlich zu sehen. Das letzte Stück einer Eisenleiter führte in einem Bogen darüber hinweg. Gleich würden sie es geschafft haben.
Da hörte Jakob, was er schon befürchtet hatte. Ein Summen lag in der Luft. Er wuss-te, was das bedeutete. Die Luft war elektrostatisch aufgeladen, die Leiter aus Metall.
„Kathrin!“, schrie er panisch nach oben. „Weg von der Leiter! Auf einen Felsvor-sprung!“ Zum Glück war die Wand hier sehr zerklüftet. Er sah, wie Kathrin auf die Seite stieg und sich gegen den Fels presste, der Wind an ihr zerrte und sie in die Tiefe zu reißen drohte. Doch war diese Unsicherheit besser als das, was folgen würde, blieben sie auf der Metallleiter. Auch Jakob hatte sich gerade von der Leiter gelöst, als schon die Funken über das Metall sprangen. Auch er drückte sich gegen den nackten Stein, kämpfte dagegen an, vom Sturm gepackt und in die Tiefe geschleudert zu werden. Fieberhaft dachte er nach. Nur noch wenige Minuten, bis sie den Klettersteig über-wunden haben würden. Nur noch wenige Minuten, aber es konnte genauso gut eine Ewigkeit sein. Er drehte seine Kopf, sein Gesicht schrammte über den rauen Felsen, warf einen Blick auf die Leiter. Die Funken waren verschwunden. Sollten sie tatsäch-lich Glück haben? Egal, er musste es riskieren. Hier mitten in der Wand konnten sie nicht bleiben.
Jakob machte einen entschlossenen Schritt, griff nach der nächsten Sprosse, setzte den anderen Fuß nach und begann nach oben zu steigen. Schon nach ein paar Mo-menten war er bei Kathrin angelangt. Er hielt ihr die Hand entgegen und nickte ihr auf-fordernd zu. Er spürte, dass sie trotz allem Training, trotz aller Vorbereitung langsam am Ende ihrer Kräfte war. Als Kathrin sich mit einer Hand an der Leiter festhielt, stieg Jakob zwei Sprossen nach unten. Sie kannte sich sofort aus und begann aufzustei-gen.
Endlos schien die Zeit vor sich hin zu kriechen. Jakob achtete auf jedes verdächtige Geräusch, wartete jeden Moment darauf, abermals das Summen und Sirren der stati-schen Ladungen zu hören, doch nur das Rauschen und Heulen des Sturms drang an seine Ohren.
Endlich hatten sie es geschafft. Die letzten Handgriffe, die letzten Schritte, dann hat-ten sie wieder Boden unter den Füßen. Aber es blieb ihnen keine Zeit, sich auszuras-ten, keine Zeit, sich zu freuen. Jetzt, genau in diesem Augenblick, brach das Unwetter mit Urgewalt aus. Eine Windbö hätte Jakob über den Felsgrat in die Tiefe geweht, hät-te Kathrin nicht instinktiv nach ihm gegriffen. Keuchend und zitternd ließ er sich zu Bo-den sinken, war aber gleich wieder auf den Beinen, fasste nach dem Sicherungsseil und hängte es bei Kathrins Klettergurt ein.
„Machen wir, dass wir hier wegkommen.“ Kathrin hätte der Aufforderung nicht be-durft. Wie selbstverständlich ging sie voran. Weit voraus, schemenhaft, war die Schutzhütte zu erkennen. Doch nicht lange, denn nun packte das Unwetter alles aus, was es auf Lager hatte. Zwischen den Blitzen schien keine Pause mehr zu sein, unab-lässig brüllten die Donnerschläge in ihren Ohren. Unvermittelt setzte der Hagel ein. Jakob spürte, wie das Seil sich spannte, Kathrin hatte zu rennen begonnen. Er holte sie ein, dicht nebeneinander liefen sie und versuchten irgendwo Schutz vor dem Ha-gelsturm zu finden, der unbarmherzig auf die Erde niederprasselte.
Da stolperte Jakob, schlug hart auf, konnte sich gerade noch abstützen und spürte einen brennenden Schmerz im rechten Handgelenk. Kathrin wurde nach hinten geris-sen. Nur ihr Helm bewahrte sie davor, mit dem Kopf auf den Felsen zu prallen. Den-noch schrie sie auf, wälzte sich mühsam auf den Bauch und sah zu Jakob, der mit schmerzverzerrtem Gesicht drei Meter einer ihr lag und sich mühsam aufzurappeln versuchte. Sie robbte zu ihm hin und umschlang ihn mit den Armen, presste ihn an sich, während die Hagelkörner auf ihren Helm trommelten.
„Wir schaffen es nicht.“, schluchzte sie. Mit einem Mal fiel die gesamte Anspannung von ihr ab. Sie wollte einfach nur hier bleiben, wollte nicht mehr weiter. Es war ihr egal, ob ein Blitz einschlug. Es war ihr egal, sie würde gemeinsam mit Jakob sterben. Sie spürte, wie er ihr Gesicht anhob, fühlte seine Lippen auf ihren. Dann blickte Jakob ihr tief in die Augen.
„Wir schaffen es, Kathrin. Los komm, es ist nicht mehr so weit.“
Sie nickte, rappelte sich hoch und schaute in die die Richtung, in der die Hütte sein musste. Zu sehen war nichts mehr, aber sie wussten den Weg. Die Hagelkörner trommelten auf ihre Helme, prasselten auf ihre Kleidung, jedes einzelne wie ein Na-delstich. Der Sturm zerrte und zog an ihnen, als wollte er sie in die Hölle holen. Dun-kel flammten in Kathrin Erinnerungsfetzen auf an Verhaltensregeln bei einem Unwet-ter in den Bergen. Man sollte sich niederkauern, abwarten, möglichst wenig Angriffs-fläche bieten. Das war ihr jetzt alles egal, sie wollte in die rettende Hütte.
Endlich konnten sie schemenhaft die Umrisse der Schutzhütte erkennen. Da wurde alles in ein grelles Licht getaucht, gleichzeitig ertönte ein Knall, der ihnen das Trom-melfell zerriss. Das spürten sie schon nicht mehr. Die gewaltige Spannung des einge-schlagenen Blitzes in ihrer unmittelbaren Umgebung hatte ihre Nervensysteme über-lastet, die Druckwelle der verdrängten Luft schleuderte sie meterweit über den Fels. Zwei leblose Körper.
Stunden später verzog sich das Unwetter. Noch fiel leichter Regen, zaghaft wagten sich die ersten Sonnenstrahlen durch die dunklen Wolken und beleuchteten die Sze-ne. Hundert Meter. Es wären nur noch läppische hundert Meter gewesen, dann hätten sie die Hütte erreicht gehabt. Der Hüttenwirt war fand die beiden. Er wusste, dass jede Hilfe zu spät kam. Nicht lange dauerte es, bis der über Funk gerufenen Helikopter der Bergrettung eintraf und die Toten ins Tal brachte.
Eine Meldung in den Medien, eine kurze Diskussion in den Foren über Bergsteigen und Leichtsinn und falschen Ehrgeiz, hauptsächlich geführt von Menschen, die die Berge nur aus dem Fernsehen kannten und das Wetter nicht mit einem Blick auf den Himmel, sondern mit Apps vorhersagten. Zwei Gräber, trauernde Verwandte und Freunde, ein Eintrag auf einer Gedenktafel für verunglückte Bergsteiger. Es hätte ein schöner Tag werden sollen für Kathrin und Jakob.
mcblie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.11.2017, 19:10   #2
weiblich DieSilbermöwe
 
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Hallo mobile,

hast du gut recherchiert oder bist du selbst Bergsteiger? Jedenfalls kommen Dinge in der Geschichte vor, die man als Laie nicht so einfach wissen kann.

Zwar hat die Geschichte ein paar Längen, aber ich habe sie trotzdem interessiert zu Ende gelesen. Gut geschrieben, mit einem Schluss, der nachdenklich macht.

(Irgendwie hattest du übrigens wohl ein kleines Problem mit Binde-strichen, die sich imm-er in den Text mog-elten. Das hat ein wenig gestört. )

LG DieSilbermöwe
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.11.2017, 19:37   #3
männlich mcblie
 
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Liebe Silbermöwe!
Danke für das Feedback. Bin zwar selbst nicht (mehr) Bergsteiger, eher Bergwanderer, aber das Thema interessiert mich. Ich hatte auch eine konkrete Route vor Augen, wollte aber im Text allgemeiner bleiben. Die Bindestriche müssen beim Kopieren auf die poetry-Website passiert sein, denn im Originaltext habe ich sie nicht; da muss ich beim nächsten Mal wohl besser kontrollieren.

Liebe Grüße
mcblie
mcblie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2017, 08:06   #4
weiblich DieSilbermöwe
 
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Lieber mobile,

ich finde es gut, dass du allgemeiner geblieben bist. Es ist vielleicht Geschmackssache, aber mich langweilt es als Leser außerordentlich, wenn bis aufs I-Tuepfelchen beschrieben wird, wo genau das denn stattgefunden haben soll. Eine Geschichte ist ja kein Fremdenführer und es regt die Fantasie mehr an, wenn man sich die Umgebung selbst vorstellen kann.

Noch etwas zum Schluss: Eigentlich mag ich es gar nicht, wenn eine Geschichte mit Tod endet, nicht weil ich ein Happy end haben will, sondern weil ich es für den Autor zu einfach finde: Tschinderassa, die Geschichte ist zu Ende, deswegen sind die Protagonisten tot und das war es. Der Leser darf nun geschockt oder traurig über das furchtbare Ende sein. Du hast aber nicht direkt mit dem Tod aufgehört, sondern noch kurz danach aufgezeigt, was nach dem Tod passiert und besonders gefiel mir die "Diskussion in den Foren" und die Betrachtungen der Leute, die mit Bergsteigen nichts anfangen können und deswegen die beiden Kletterer nicht verstehen.

Also: sehr gut gemacht!

LG DieSilbermöwe
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.11.2017, 13:31   #5
männlich mcblie
 
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Herzlichen Dank, liebe Silbermöwe.
mcblie ist offline   Mit Zitat antworten
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