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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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25.10.2012, 14:53 | #1 |
Kienstler
Kienstler
Die Berge im blauen Dunst, milchig der Nebel im Tal, geschwungen die Hügel in lieblicher Kunst, das scheint ihnen zu banal. Sie malen Bilder als würden sie streichen die Leere, die in ihnen flucht. Sie stecken Schilder wie blinde Zeichen für keinen, der Tiefe sucht. Verkommen ist ihre Gabe zum Ausdruck nichtigen Seins, säuerlich schmeckt ihr Gehabe wie galliger Fuselwein. Sie haben nichts zu sagen und ihre Werke sind stumm, Gewinn ist ihr einzig Bestreben. Der Dünkel ist nicht zu ertragen, ihr Publikum eitel und dumm, entfremdet vom wirklichen Leben. 2008 |
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25.10.2012, 15:31 | #3 |
Dabei seit: 09/2012
Ort: Einfach geradeaus und dann links abbiegen.
Alter: 56
Beiträge: 562
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Hallo, Desperado,
meinst du vielleicht diejenigen, die Tomaten auf eine Leinwand werfen? Umringt und bewundert von "Kunstexperten", die wie Papageien nachplappern, was sie in irgendwelchen Büchern als "Kunstexpertenidiom" aufpickten, mit abgespreiztem kleinem Finger, das obligatorische Sektglas in der Hand? Es spielt für mich gar keine Rolle, welcher Epoche oder Stilrichtung ein Künstler angehört. Aber: Kunst kommt von Können, nicht von Wollen, sonst hieße sie Wunst. Als Laie (ich kenne mich wirklich nicht sonderlich gut aus, was Malerei betrifft), kann ich nur gründlich nachdenken und einen ganz persönlichen "Schluss" ziehen: Was ist Kunst für mich? Für mich besteht Kunst aus Talent und Können; Können wiederum setzt sich aus Lernen und Üben zusammen. Talent ohne Können ist "brachliegendes Land"; Können ohne Talent ist nix, ich würde das "gemalte Kunsttheorie" nennen. Was ist für mich noch ausschlaggebend? Kunst ist "lebendig", sie "bewegt" sich, ist nicht statisch oder nichtssagend. Ob ich nun von einem Bild angezogen werde wie von einem Magneten, es wunderschön finde oder ob ein Bild mich abstößt, das ist für mich nicht der Punkt. In beiden Fällen "bewegt" es sich und dadurch mich. Kunst hat für mich etwas Besonderes, das eben nicht jeder kann: Einem Bild, einer Statue, einem Gedicht "Leben einzuhauchen", wer das kann, ist für mich ein Künstler. (Bin ich einer? Noch nicht, aber ich hoffe, dazu zu werden. Manchmal bewegt sich in meinen Gedichten bereits etwas, aber ich bin noch am Anfang.) Heute jedoch bin ich sicher, dass es genügt, ein Bündel Karotten in flüssige Schokolade zu tauchen und an einer Schnur verkehrt herum an die Decke zu hängen oder eine Gurke an die Wand zu nageln, damit es ganz große Kunst ist. Kann aber jeder, der, wie ich, gelegentlich absurde Ideen hat. Wobei: Meinst du, ich könnte damit Geld verdienen? Aber: Ich finde, dein Ton ist ein wenig zu "scharf". Ich stimme dir zwar zu, aber ganz so heftig ist auch nicht richtig. Vielleicht ein wenig "milder"? Freundlichen Gruß, Poetibus |
25.10.2012, 15:43 | #4 | |
Zitat:
ich war, ich bin selber Maler und kenne die Scene ausreichend lange und hinlänglich gut genug, um den Ton des Gedichtes noch nicht einmal scharf, sondern wohlwollend gnädig nennen zu können, das darfst Du mir getrost glauben. Es freut mich vor allem, dass es in Dir fragende Gedanken und Überlegungen hervorbringen konnte, das ist weitaus wichtiger. Freundlichen Gruß Desperado |
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25.10.2012, 16:05 | #6 |
Ist schon recht, Zonkerley.
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