Feldtag bei Poetry.de

cute_fighter · 01.09.2007, 11:42

Hüfthohes Gras,
die Sonne brennt mir
Entscheidungen über.

Du winkst vom anderen Ende,
wartest auf mich,
zeckengleich.

Ich verheddere mich
in Spinnenkleidern
ungedachtem Wissen.

Neruda · 01.09.2007, 11:57

Schön, irgendwie stimmt es mich...melancholisch, weiß nicht warum. Bin mir auch nicht sicher ob ich es richtig verstehe. Ich persönlich würde es dann nämlich eher in "Gefühlswelten" oder "Milch und Honig" sehen, aber vielleicht hast du es auch anders gemeint als ich es jetzt interpretiere. Ich sehe darin eine Beziehung. Der Partner der als "zeckengleich" beschrieben wird hat dann eine Art magische Anziehungskraft, die aber negativ ausgerichtet ist. In der letzten Strophe erkennt das lyr.Ich, dass das lyr.Du nicht gut für es ist, verheddert sich aber zwischen Gefühlen und Verstand. Naja, die Erklärung war jetzt vielleicht etwas wirr. Aber so interpretiere ich dein Gedicht. Mir gefällt es auf jeden Fall gut. Schöne Neologismen, schöne Bilder. Gelungen.

Lg, Kim

cute_fighter · 01.09.2007, 12:34

Hallo Neruda.

Ja, ich bin ein Mod und kann mich trotzdem nie entscheiden, in welche Kategorie meine Gedichte am besten passen. Ich hasse dieses Schubladendenken

.
Hab mich hier einfach für "Aussichtspunkte" entschieden, weil es Oberflächlich ja Naturmetaphern sind...naja..
Aber prinzipiell hast du recht, denn du hast schon fast genau meine Intention getroffen. Die ganz so negative Einstellung hatte ich gar nicht beabsichtigt, aber mir ist klar, dass man mit "zeckengleich" eher etwas aufdringliches, als etwas geduldiges, zu geduldiges verbindet.
Danke dir auf jeden Fall.

glg.

01.09.2007, 12:59

Super, wie du dieses"ich habe gar keine Lust auf das, was mich von dir erwartet", ausmalst. Ganz modern gesagt heisst es: "absolut null Bock!"

Appelschnut · 01.09.2007, 13:22

Ich schließe mich erst einmal Neruda an... Das hier ist schöne Melancholie pur. Sehr gelungen... Mir gefällt sehr, dass du gleich zwei Bilder aus dem Insektenreich verwendest. (Obwohl, sind Zecken überhaupt Insekten?!?) Die Spinne und die Zecke, das passt irgendwie gut zusammen.
Gefällt mir!
Liebe Grüße, Isa

01.09.2007, 13:27

Entscheidend ist doch, dass sie nerven, ob nun Spinnen, oder Zecken, besonders bei Hitze.

Christoph · 01.09.2007, 13:34

Hallo cute,

sehr gelungen, feine sprachliche bilder, wunderbar verdichtet. Ich schließe mich den Kommentaren an. Ich mag ohnehin die kurzen Texte, wenn sie wie hier bei deinem Text, Denkfutter für den Leser ausstreuen sowie schnell eine Stimmung aufbauen.

Gewöhnungsbedürftig ist nur der Dativ in S3, bis man akzeptiert, dass sich die Präposition "in" auf Spinnenkleider und ungedachtem Wissen beziehen soll. Sonst " in Spinnenkleidern ungedachten Wissens".

lg Christoph

cute_fighter · 01.09.2007, 16:06

-Hallo-

zu christoph: Vor demselben Problem stand ich beim schreiben auch. Habe lange zwischen dem jetzt dort stehenden Dativ und dem "ungedachten Wissens" geschwankt, aber irgendwie hat mein Gefühl dann entschieden... Ich glaube, ja, es soll so stehen bleiben und das in gehört gedanklich dazu.

Ansonsten danke. Irgendwie bin ich gerade melancholisch, keine ahnung warum. Naja. und dabei kommt sowas raus...

glg.

01.09.2007, 11:42	#1
cute_fighter Dabei seit: 02/2006 Beiträge: 1.123 Meine Gedichte	Feldtag Hüfthohes Gras, die Sonne brennt mir Entscheidungen über. Du winkst vom anderen Ende, wartest auf mich, zeckengleich. Ich verheddere mich in Spinnenkleidern ungedachtem Wissen.

01.09.2007, 11:57	#2
Neruda Dabei seit: 04/2008 Beiträge: 257 Meine Gedichte	Schön, irgendwie stimmt es mich...melancholisch, weiß nicht warum. Bin mir auch nicht sicher ob ich es richtig verstehe. Ich persönlich würde es dann nämlich eher in "Gefühlswelten" oder "Milch und Honig" sehen, aber vielleicht hast du es auch anders gemeint als ich es jetzt interpretiere. Ich sehe darin eine Beziehung. Der Partner der als "zeckengleich" beschrieben wird hat dann eine Art magische Anziehungskraft, die aber negativ ausgerichtet ist. In der letzten Strophe erkennt das lyr.Ich, dass das lyr.Du nicht gut für es ist, verheddert sich aber zwischen Gefühlen und Verstand. Naja, die Erklärung war jetzt vielleicht etwas wirr. Aber so interpretiere ich dein Gedicht. Mir gefällt es auf jeden Fall gut. Schöne Neologismen, schöne Bilder. Gelungen. Lg, Kim

01.09.2007, 12:34	#3
cute_fighter Dabei seit: 02/2006 Beiträge: 1.123 Meine Gedichte	Hallo Neruda. Ja, ich bin ein Mod und kann mich trotzdem nie entscheiden, in welche Kategorie meine Gedichte am besten passen. Ich hasse dieses Schubladendenken . Hab mich hier einfach für "Aussichtspunkte" entschieden, weil es Oberflächlich ja Naturmetaphern sind...naja.. Aber prinzipiell hast du recht, denn du hast schon fast genau meine Intention getroffen. Die ganz so negative Einstellung hatte ich gar nicht beabsichtigt, aber mir ist klar, dass man mit "zeckengleich" eher etwas aufdringliches, als etwas geduldiges, zu geduldiges verbindet. Danke dir auf jeden Fall. glg.

01.09.2007, 12:59	#4
EtonMess Gast Beiträge: n/a	Super, wie du dieses"ich habe gar keine Lust auf das, was mich von dir erwartet", ausmalst. Ganz modern gesagt heisst es: "absolut null Bock!"

01.09.2007, 13:22	#5
Appelschnut Dabei seit: 07/2006 Beiträge: 279 Meine Gedichte	Ich schließe mich erst einmal Neruda an... Das hier ist schöne Melancholie pur. Sehr gelungen... Mir gefällt sehr, dass du gleich zwei Bilder aus dem Insektenreich verwendest. (Obwohl, sind Zecken überhaupt Insekten?!?) Die Spinne und die Zecke, das passt irgendwie gut zusammen. Gefällt mir! Liebe Grüße, Isa

01.09.2007, 13:27	#6
EtonMess Gast Beiträge: n/a	Entscheidend ist doch, dass sie nerven, ob nun Spinnen, oder Zecken, besonders bei Hitze.

01.09.2007, 13:34	#7
Christoph Dabei seit: 03/2006 Beiträge: 124 Meine Gedichte	Hallo cute, sehr gelungen, feine sprachliche bilder, wunderbar verdichtet. Ich schließe mich den Kommentaren an. Ich mag ohnehin die kurzen Texte, wenn sie wie hier bei deinem Text, Denkfutter für den Leser ausstreuen sowie schnell eine Stimmung aufbauen. Gewöhnungsbedürftig ist nur der Dativ in S3, bis man akzeptiert, dass sich die Präposition "in" auf Spinnenkleider und ungedachtem Wissen beziehen soll. Sonst " in Spinnenkleidern ungedachten Wissens". lg Christoph

01.09.2007, 16:06	#8
cute_fighter Dabei seit: 02/2006 Beiträge: 1.123 Meine Gedichte	-Hallo- zu christoph: Vor demselben Problem stand ich beim schreiben auch. Habe lange zwischen dem jetzt dort stehenden Dativ und dem "ungedachten Wissens" geschwankt, aber irgendwie hat mein Gefühl dann entschieden... Ich glaube, ja, es soll so stehen bleiben und das in gehört gedanklich dazu. Ansonsten danke. Irgendwie bin ich gerade melancholisch, keine ahnung warum. Naja. und dabei kommt sowas raus... glg.