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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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21.05.2010, 01:56 | #1 |
Trägheits-DNA
verkorkte Träume spätnachts
frühmorgens in Tempranillo getaucht und - fast flehend - nimmt der Blick des stoischen Fuchses die Misere ins Fadenkreuz fragt: Willst du nicht aufwachen? nur dieser Stich unterm Schlüsselbein wird sturköpfig lebenswandelnd gedeutet: physisch; Gefühle werden nur versehentlich auf links getragen die Körperruine errichtet unter hedonistischer Architektur verwischt zu eitrigem Brei vertilgt von Massenmäulern das Spiel der Schildkröten wird weiterhin triumphieren |
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21.05.2010, 17:06 | #2 |
hallo phobipp!
Was für ein starkes Gedicht! das lyr. ich, das sich und seine sorgen im wein ertränkt ( tempranillo hätt ich jez mal geschätzt ist ne weinsorte, daher auch die verkorkten träumen, oder?) um im kampf gegen seine vernunft ( der fuchs steht für mich für die vernünftige stimme im kopf des lyr. ichs) nicht zu verlieren. Du beschreibst auf geschickte Weise den Konflikt eines fertigen Menschen mit dem Rest Rationalität in ihm , den die Vernunft am ende wohl verliert, da die Trägheit, das alte Schema vom immer wieder antrinken gegen Schmerzen und Enttäuschungen , am ende gewinnt. Vor allem die ersten beiden Verse aber haben es mir angetan. Das Enjambement an dieser Stelle passt durch das "spätabends - frühmorgens" wie die faust aufs auge, und deutet da schon an, wie verwahrlost das lyr. ich wohl ist, denn sein Zeitgefühl verwischt, es befindet sich in einem nähcltichen Delirium iwo zwischen 3 und 5 uhr morgens und weiss nich wohin mit sich selbst. dabei auch noch die verkorkten, verkorksten Träume und die enttäuschung darüber , die in wein getaucht werden, das lyr. ich sich einfach beäsuft... hammer! Lg Tanais |
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21.05.2010, 18:09 | #3 | |
Zitat:
Ansonsten freut es mich, dass es dir so gut gefällt. Vor allem, da ich in letzter Zeit eher weniger schreibe und immer befürchte, dass dann nichts gescheites rauskommt. Vielen Dank noch mal und liebe Grüße. |
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21.05.2010, 19:00 | #4 |
R.I.P.
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Hallo Hallo, Phobipp -
ich hab zwar nicht alles kapiert, aber "versehentlich links getragen" find ich cool. Worauf beziehen sich die Schildkröten? Da denke ich eher an Stephen King. Echt stark, wenn auch nicht zu 100% mein Geschmack. Thing |
22.05.2010, 16:44 | #5 |
abgemeldet
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Ein aktuelles Thema. Der Typ, der gerade Zellen erschaffen hat, machte mir ein wenig ANgst, vor der Unmenschlichkeit, die sich deutlicher zeigt (Heutzutage). Dein Gedicht passt auf meine Meinung und meine Stimmung. Fast etwas viel zu viel Wahrheit, für das Poetentum, in deinen Worten.
LG JL |
23.05.2010, 22:49 | #6 |
Hey Thing,
Schildkröten einfach als Sinnbild für ein träges Leben. Wie du auf Stephen King kommst, entzieht sich mir jedoch. John, wirklich erschaffen hat er die Zelle nicht, nur das bereits vorhandene Erbgut einer Zelle in eine bereits vorhandene Zellstruktur eingeschleust. Aber das ist ja erst der Anfang, bin gespannt, was da noch kommt. Danke euch beiden für die Kommentare. |
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