etwas größeres

[Rabenfeder]

Hallo zusammen (:
Ich hab mal den Versuch gestartet, etwas größeres zu schreiben, bin aber grade erst am Anfang, also es gibt noch keine großartige Handlung oder so. Worum es mir geht ist eigentlich nur was ihr zu dem was ich bisher geschrieben hab, sagt. Naja, ich posts einfach mal und hoff dass ich ein bisschen konstruktive Kritik bekomme. (aufgrund von mangelnder Handlung denke ich bei Kritik vor allem an Stil, Logik und derartiges -> nur um jemandem der gleichsagt "viel Kritik kann ich ja nicht üben, du hast ja kaum Handlung" vorzubeugen )

Gerold stand über den Holztisch gebeugt, mit beiden Händen stützte er sich ab. Sein Blick lag auf der ausgebreiteten Karte des Gebiets, in das sie bald marschieren würden. Es grauste ihm schon jetzt davor, tage-, nein, viel eher wochenlang durch das trostlose, kalte Gebirge zu reisen. Aber er hatte keine andere Möglichkeit, die Truppen mussten so schnell wie irgend möglich nach Karlik und der kürzeste Weg war nun mal dieser: durch das Gebirge. Zumal sie ohnehin früher oder später in die Berge müssten.
Es klopfte an der schweren Eichentür, ein Diener kam herein. Als dieser sich räusperte, sah Gerold überrascht auf.
"Exzellenz, Seine Majestät erwartet Euch im Beratungszimmer."
Genervt stöhnend erhob sich Gerold und folgte dem Diener aus dem Kartenzimmer.
Zielstrebig lief er die Gänge des Schlosses entlang bis er vor einer mehr einem Portal gleichenden, riesigen Tür angelangt war. Er klopfte an und überlegte bereits, welche Wege es gab der sinnlosen Unterhaltung mit seinem König so schnell wie möglich zu entkommen. Die beiden Flügel der Tür wurden von Dienern geöffnet und Gerold warf einen Blick in den großen Raum, bevor er eintrat und sich kurz verbeugte.
"Eure Majestät."
Er blickte direkt auf einen langen, schweren Tisch, an dem sich sämtliche Ratsmitglieder versammeln könnten, um ihrem König zu helfen, Entscheidungen zu treffen. Am Kopfende saß auf einem Stuhl, der in Größe und Verzierung eher als Thron zu bezeichnen war, der König Mitogriens und deutete einladend auf die gepolsterten Stühle rechts und links von ihm.
"Setzt Euch, mein lieber Gerold, setzt euch."
Der Oberbefehlshaber des Heeres folgte der Aufforderung und ließ sich auf dem Stuhl links von seiner Majestät nieder.
Auf einen Wink des Königs hin eilte ein Diener herbei und breitete eine große Landkarte auf dem Tisch aus. Gerold erkannte denselben Ausschnitt von Araken, den auch er vor wenigen Augenblicken im Kartenzimmer betrachtet hatte.
"Ihr habt euch schon mit dem Gebirge und seinen Wegen auseinander gesetzt, nehme ich an?"
Gerold seufzte abermals. In wenigen Tagen würde er mit den Truppen abreisen und sein Herrscher fragte ihn, ob er sich schon Gedanken über den Weg gemacht hatte. Er selbst nannte eine um einiges sorgfältigere Karte des Gebirges sein Eigen. Auf dieser waren sämtliche Pfade, die breit genug waren um drei Soldaten nebeneinander marschieren zu lassen eingezeichnet, während auf der seines Königs nur die größten Wege, nämlich jene, die als offizielle Handelsstraßen anerkannt waren, eingezeichnet waren. Gerold hatte jedoch nicht vor, diese Straßen zu nutzen. Zwar waren sie in der Tat gut befestigt und relativ breit, doch führen sie nur über große Umwege nach Karlik, da sie nicht den direkten Weg dorthin einschlugen sondern sich immer von Stadt zu Stadt zogen.

mfg
Rabenfeder.

[Struppigel]

Hallo Rabenfeder,

mir gefällt das, was ich bisher lesen konnte, schon sehr gut. Insgesamt ist es natürlich noch nicht so viel, wie Du schon anmerktest, weshalb einige Punkte, die Spannungsbogen u.ä. betreffen, nicht zu beurteilen sind.
Im Folgenden ein paar Vorschläge von mir (wie immer ist es allein des Autors Sache, was er damit anfängt):

Gerold stand über den Holztisch gebeugt da

Ich würde das "da" weglassen. "dastehen" klingt so salopp.

tage, nein, viel eher wochenlang

Nach "tage-" fehlt der Strich

der kürzeste Weg war nun mal dieser; durch das Gebirge.

Doppelpunkt hielte ich für günstiger als das Semikolon.

Als dieser sich räusperte Komma sah Gerold überrascht auf

Gerold warf einen Blick in den großen Raum, bevor er eintrat und sich kurz verbeugte.
"Eure Majestät."
Er blickte direkt auf einen langen, schweren Tisch

Das ist der zweite "Blick" im gesamten Text und kurz darauf folgt nochmal "blicken", noch weiter hinten steht "Augenblicken". Ich würde mich nach Synonymen umsehen. Dafür gibt es ja recht viele.

an dem sich sämtliche Ratsmitglieder versammeln könnten,

Der Konjunktiv bedeutet hier, dass die Ratsmitglieder sich generell nicht hier versammeln, sondern lediglich die Möglichkeit bestünde. Das bezweifle ich. Wie kommt man sonst auf so einen Gedanken? Indikativ wäre meines Erachtens passender.

Auf dieser waren sämtliche Pfade, die breit genug waren Komma um drei Soldaten nebeneinander marschieren zu lassen Kommaeingezeichnet, während auf der seines Königs nur die größten Wege, nämlich jene, die als offizielle Handelsstraßen anerkannt waren, eingezeichnet waren.

Versuche die Wiederholung von "eingezeichnet" zu vermeiden.

doch führen sie nur über große Umwege nach Karlik, da sie nicht den direkten Weg dorthin einschlugen

Lies Dir diesen Teil nochmal genau durch. Du begründest übertrieben gesagt so: "Die Wege führen nur indirekt nach Karlik, weil sie nicht direkt dort hin führen."

Ich würde mich freuen, wenn Du weitere Teile einstellst. Es liest sich sehr gut.

Grüße

Struppi