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Alt 21.10.2017, 10:35   #34
weiblich Ilka-Maria
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Ich könnte den Text ebenso als Märchen definieren,
Wie soll das gehen? Märchen haben eine fest vorgegebene Form und sind angefüllt mit Symbolen, die eben nicht beliebig interpretiert werden können.
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Alt 21.10.2017, 13:04   #35
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Nichts gegen eure Diskussion über Liebe, aber ich habe aus dieser Diskussion etwas ganz anderes, für mich viel Interessanteres mitgenommen:

Zwei Zitate von Ilka-Maria:

Zitat:
Es ist ein Irrtum, dass ein Autor auktorial erzählen muss, also alles über seine Figuren weiß, bis hin zu dessen Gedanken. Er darf durchaus personal oder auch neutral erzählen, und es ist viel spannender, die Hauptfigur und/oder eine der anderen tragenden Figuren in ein Geheimnis zu hüllen.
Zitat:
denn ich habe aus einer neutralen Perspektive heraus geschrieben. Da gibt es keine Allwissenheit wie beim auktorialen Erzählstil und auch keine Wertungen wie bei der personalen Perspektive.
Bis jetzt wusste ich gar nicht, dass solche Unterschiede gemacht werden (können). Vor allen Dingen dachte ich, der Autor müsse immer auf alle Fragen zu seinen Figuren seitens der Leser eine Antwort haben. Wenn dem nicht so ist, eröffnen sich ja noch weit mehr Möglichkeiten beim Schreiben.

LG DieSilbermöwe
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Alt 21.10.2017, 13:15   #36
Thing
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Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Nichts gegen eure Diskussion über Liebe, aber ich habe aus dieser Diskussion etwas ganz anderes, für mich viel Interessanteres mitgenommen:

Zwei Zitate von Ilka-Maria:





Bis jetzt wusste ich gar nicht, dass solche Unterschiede gemacht werden (können). Vor allen Dingen dachte ich, der Autor müsse immer auf alle Fragen zu seinen Figuren seitens der Leser eine Antwort haben. Wenn dem nicht so ist, eröffnen sich ja noch weit mehr Möglichkeiten beim Schreiben.



LG DieSilbermöwe
Ja. Man schreibt schon beim ersten Kommentar dazu, daß Fragen zum Text und seinen Personen außen vor zu bleiben haben.
Das finde ich ehrlich gesagt seltsam, daß ein "Schreiber" seine Figuren im Regen stehen läßt.
Bei mir wär mal wieder all mein Herzblut drin.

LG
von
Thing
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Alt 21.10.2017, 13:27   #37
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Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Bis jetzt wusste ich gar nicht, dass solche Unterschiede gemacht werden (können). Vor allen Dingen dachte ich, der Autor müsse immer auf alle Fragen zu seinen Figuren seitens der Leser eine Antwort haben. Wenn dem nicht so ist, eröffnen sich ja noch weit mehr Möglichkeiten beim Schreiben.
So ist es, Silbermöwe. Das ist der Grund, weshalb ein Autor vor Beginn seines Werkes darüber nachdenken sollte, aus welcher Perspektive er schreiben will. Der Autor sollte nämlich nicht mit dem Erzähler des Werks verwechselt werden: Der Autor ist quasi der Schöpfer des Ganzen (er denkt sich die Welt, die Figuren, die Handlung etc. aus), die Geschichte selbst erfahren wir vom Erzähler. Nimm "Der große Gatsby" als Beispiel: Der Autor ist Scott Fitzgerald. Wie es Gatsby in dem Roman ergeht, erfahren wir aber von Nick Carraway, der im Nachbarhaus lebt. Deshalb spricht man von der personalen oder beobachtenden Perspektive.

Der neutrale Erzähler beobachtet nicht, sondern erzählt, ohne jedoch alles über seine Figuren zu wissen. Er beschreibt nur, was sie tun, ohne stark auf ihre Innensichten einzugehen oder ihre Handlungen zu erklären oder zu bewerten.

Der auktoriale Erzähler weiß dagegen alles über die Figuren. Er kennt ihre Vergangenheit, ihre Gedanken, ihre Absichten, ihre Vorzüge und Fehler, ihre Geheimnisse - einfach alles. Der Erzähler ist quasi gottgleich. Hier hat ein Autor den größten Spielraum, läuft aber Gefahr, bei umfangreichen Werken die Übersicht zu verlieren.

"Robinson Crusoe" ist in der Ich-Form geschrieben. Hier ist Daniel Defoe der Schöpfer bzw. Autor, der Erzähler ist jedoch identisch mit dem Protagonisten, also Robinson selbst.

Im Falle von autobiografischer Ich-Perspektive könnte man sagen: "Jetzt ist aber der Autor mit dem Erzähler völlig identisch." Stimmt aber auch nicht, denn wir als Leser wissen nicht, ob er die Wahrheit über sich schreibt, Dinge schönt oder dazuerfindet usw. Vor allem wird kaum ein Biograf seine dunkelsten Geheimnisse offenbaren.

Diese Perspektiven sollte man kennen, ansonsten kann es passieren, dass man beim Schreiben ungewollt zwischen den Perspektiven hin- und herhüpft, ohne es zu merken. Aber der Leser merkt es und ist dann irritiert.
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Alt 21.10.2017, 13:41   #38
Thing
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Der neutrale Erzähler beobachtet nicht, sondern erzählt, ohne jedoch alles über seine Figuren zu wissen. Er beschreibt nur, was sie tun, ohne stark auf ihre Innensichten einzugehen oder ihre Handlungen zu erklären oder zu bewerten.

Der auktoriale Erzähler weiß dagegen alles über die Figuren. Er kennt ihre Vergangenheit, ihre Gedanken, ihre Absichten, ihre Vorzüge und Fehler, ihre Geheimnisse - einfach alles. Der Erzähler ist quasi gottgleich. Hier hat ein Autor den größten Spielraum, läuft aber Gefahr, bei umfangreichen Werken die Übersicht zu verlieren.

Welcher Erzähler war hier zugange?
(Ich weiß z.B. von Raymond Chandler, daß er widerwillig seine Figuren begleitete, aber der Handlung nicht allzuviel Spielraum ließ. Die Handlung entwickelte sich aus den Figuren, ob R.Ch. nach Anfangskonzept arbeitete.
Vielleicht habe ihn sie deshalb noch öfter gelesen, als Ruth Rendell?)


Thing
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Alt 21.10.2017, 13:54   #39
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Welcher Erzähler war hier zugange?
Thing
Ich verstehe die Frage nicht. Auf was bezieht sich "hier"?

Die Handlung einer Geschichte entwickelt sich immer aus dem Figuren, unabhängig von der Erzählperspektive. Die Figur handelt, der Erzähler berichtet. Er kann dies als Beobachter und Urteilender (personal), als Berichterstatter der äußeren Handlung und ohne jede Wertung (neutral) oder allwissend (auktorial).
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Alt 21.10.2017, 14:01   #40
Thing
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Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Ich verstehe die Frage nicht. Auf was bezieht sich "hier"?

Die Handlung einer Geschichte entwickelt sich immer aus dem Figuren, unabhängig von der Erzählperspektive. Die Figur handelt, der Erzähler berichtet. Er kann dies als Beobachter und Urteilender (personal), als Berichterstatter der äußeren Handlung und ohne jede Wertung (neutral) oder allwissend (auktorial).
Hoppla!
Die Frage hätte ich an die Erzählerin richten müssen!
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Alt 21.10.2017, 14:06   #41
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Hoppla!
Die Frage hätte ich an die Erzählerin richten müssen!
Welche Erzählerin?

Ich komme überhaupt nicht mehr mit, was du wissen willst. Woher soll ein Leser wissen, ob es sich um einen Erzähler oder eine Erzählerin handelt, wenn das nicht ausdrücklich erkennbar gemacht wird (wie in dem oben angeführten Beispiel "Der große Gatsby", dort ist es der Nachbar)? In meinem Text ist jedenfalls nicht erkennbar, ob es sich um einen Erzähler oder eine Erzählerin handelt.
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Alt 21.10.2017, 14:21   #42
Thing
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Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Wie soll das gehen? Märchen haben eine fest vorgegebene Form und sind angefüllt mit Symbolen, die eben nicht beliebig interpretiert werden können.
So hab ichs nicht gemeint, ich zielte auf die Redewendung
Erzähl mir keine Märchen ab.
Aber jetzt bin ich schon so konfus, daß ich von keinem mehr weiß, was er dachte, denkt, sagen wollte und sagt.
Also nochmals lesen, obwohl ich fast alles samt Rede und Antwort ziemlich intus habe.

Wofür war der Text eingestellt, da Du ja einige Kommentare abgeschmettert hast?

LG
Thing
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Alt 21.10.2017, 14:29   #43
weiblich Ilka-Maria
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... da Du ja einige Kommentare abgeschmettert hast?
Inwiefern?
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Alt 21.10.2017, 14:36   #44
Thing
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Standard Liebe Ilka-Maria -

O Schreck - da muß ich forschen!

Lieben Gruß
von
Thing
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