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Alt 15.03.2015, 13:36   #1
männlich Ex-Ralfchen
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Standard Abendbrötlich (Aus ATROCIDAT die Stadt des Tormentors)

Abendbrötlich
(Aus ATROCIDAT die Stadt des Tormentors)

Wie immer zur gläsernen Stunde des versinkenden Lichtvaters, treiben die nagende Unruhe meiner Seelenratten und die wächsernen Gesichter der Verzweiflung mich gnadenlos aus dem hochgiebeligen Holzhaus.

Hastend - dennoch schwerfüßern - durchpflüge ich wartende Halme, die sich mir gräsern unterwerfen. Bald werden sie volltrunken sein, von den absinkenden Liquiden einer kühlenden Nacht und werden sich mir morgen um die gleiche Zeit wieder, wie rituell entgegensträuben.

Von windigem Ufer weit vorgewagt, brettkrumm hölzerne Haut vernarbt, wartet er: Ein lower Trampolin, wegweisend in die Tiefen eines halbdunklen Pooles. An seinem Randende lasse ich mich nieder und stelle den kleinen Weidenkorb behutsam neben mich. Das Brettwerk ist feucht, teichwärts sogar ein wenig moosig.

Momentan gedankenfrei, lasse ich meine Füße schlaksig über der Wasseroberfläche baumeln. Der winzige Teich wellt windgeküsst und glänzt unter mir, glatt wie dunkles Kürbiskernöl. Ein lauer Frühlingshaucher streichelt die auftauchenden Mäuler der Koi, die neugierig und erfolglos beginnen, nach meinen ködernden Fußfingern zu schnappen.

Eine mir immer wieder rätselhafte Flut hat das Wasser empor gehoben. Der versinkende Lichtvater aquarelliert ein ineinander fließendes Bild aus Quitten und Himbeerkonfitüre (wie ich sie fast jeden Morgen auf meinem Teller mische, um damit meine knusprigen Toaste zu bestreichen) an den Horizont.

Ein fruchtiger Anblick, der mich pupillensüßt.

=Klebrig, meine Seele im porzellanen Ichtopf.

Mein Vater hatte die ersten Koi vor vielen Zyklen im Weiher unterhalb des Chalets ausgesetzt. Im Moment bilden sie ein Gemisch aus roten, orangen und weißen metallisch glitzernden Suppeneinlagen. Belustigt - so scheint es mir - flitzen sie neben und unter einander mit atemberaubendem Tempo ohne sich zu berühren. Als glitten sie zum Takt einer unhörbaren derhythmisierten Musik.

Und wieder verlassen die Gedanken mein Kopfhaus, torkeln aus meinem Ich wie Hühner, an die man Brot - in Wodka getränkt, verfüttert hat.

Das Nichts kribbelt, macht einer tintigen Trauer Platz: Nie wieder wird sie zurückkehren und sich neben mir hier am Steg drängeln; ihre weiche, warme Schulter samtig an meiner raspeln. Ich sinne zurück an jene gänsehäutigen Momente erregender Zweitracht. Meine Seele erschrickt momentan vom Tosen ohnmächtiger Wut. Lautlos brülle ich ihren Namen. Immer und immer wieder. Gedanken-Echo hallt leer in meinem cranialen Dom. Ich weiß, wer mein größter Feind war und ist, er versteckt sich dumpf brütend in mir. Ohne sie bin ich dem eisigen Antagonisten und seinem wahnigen Lauern schutzloser denn je ausgeliefert.

Abwesend greife ich in den Korb an meiner Seite: Es ist an der Zeit, meine blinkenden Freunde zu füttern. Sie ziehen ihre Kreise immer enger und erwartungsvoll um meinen Platz am Steg. Ich werfe ihnen zuerst nur ein kleines Stück zu. Beobachte, wie unter meinen Füßen ein atemberaubendes Gehetze entbrennt, das aus der dunklen Oberfläche ein Schlachtfeld funkelnder Dolche macht. Ich hieve den Korb auf meinen Schoß und nehme - was ist es? – ja, es muss ihr Zeigefinger sein. Entweder der rechte oder der linke; in der Dämmerung kann ich es nicht mehr wahrnehmen.

Es ist der letzte Teil ihres Körpers, an dem sich die Koi nun delektieren. Meine Gedanken sind wieder zurück:

Ernüchterte betrunkene Hühner; federnd im knöchernen Verschlag.
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Alt 15.03.2015, 17:22   #2
Thing
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Standard Ralfchen!

Da sitze ich nun vor dem Text und beinahe blieb mir der Mund offen stehen (sinnbildlich).
Was für ein grandioser Text!
(Den Titel kann ich nur vage erahnen). Ralfige Neologismen vom Feinsten.
Keine dümmlichen Worttanzereinsommerflügelschwebnisse.
Eine Geschichte, die von Anfang an magisch wirkt, magnetisch für den elektrisierten Leser.
Stimmung von zäher, melasseähnlicher Art.
Bilder über Bilder, massiv aber nicht erdrückend.

Selbst das Ende vermag nicht abzustoßen, ist beinahe mystisch-mythisch.

Leute, die Ihr Prosa schreibt oder schreiben wollt, lest es!


Gebannt:
Thing
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Alt 15.03.2015, 17:42   #3
männlich Ex-Ralfchen
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ich hab versucht es verständlich zu halten schatz - ohne dabei gänzlich auf neologs zum wort-bild-malen zu verzichten.
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Alt 16.03.2015, 00:29   #4
männlich Jeronimo
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Sehr wortakrobatisch mit wieder einem originellen Ende.
Die Schreibe ist sehr beeindruckend und gefällt mir hier ungemein. Großes Kompliment!

Jeronimo
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Alt 16.03.2015, 14:51   #5
männlich Ex-Ralfchen
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das von dir zu lesen freut mich Jeronimo!
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Alt 16.03.2015, 14:58   #6
männlich Jeronimo
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Rein literarisch kann man das gar nicht genug würdigen.
Jeder, der hier eine Geschichte reinstellen will, sollte das erst lesen.

Jeronimo
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Alt 16.03.2015, 15:12   #7
männlich urluberlu
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hallo ralfchen et al.

du triffst damit auch meinen geschmack achtundneunzigprozentig.
so sehr, dass ich enttäuscht war über die platte pointe. so landen turner auf der matte, welche sich der aufnahme ihrer vorführung durch die punktrichter nicht sicher sind, mit einem kurzen grinsen, das sie ins stolpern und gleichzeitig um den verdienten erfolg bringt.

den text nun als vorbild hinzustellen für alle, das kann ich absolut nicht verstehen. seien wird doch froh, dass es ausser dieser einen möglichkeit, kreativ zu schreiben, noch viele andere gibt.

erstaunlich, welch unterschiedliche leser du hier zum lesen bis zum ende und zum bejahenden kommentar bewegen konntest. das allein ist schon hinweis auf die qualität deiner schreibe.

(schade, diese pointe....)


url.
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Alt 16.03.2015, 15:30   #8
männlich Jeronimo
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Ich finde die Pointe in Ordnung. Es ist schließlich nicht einfach, eine Leiche verschwinden zu lassen, vor allem, wenn man der Hauptverdächtige ist. Pointe ist, wenn man davonkommt.
Ich hab mal einem gefesselten nackten Opfer (im Krimi!) eine Weizengranne auf die Brust gelegt. Die folgt einfach dem Herzschlag, bohrt sich genüsslich mit dem Stiel ins Herz. Das dauert natürlich und man hat Zeit, sich ein Alibi zu suchen.

Jeronimo
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Alt 16.03.2015, 16:44   #9
männlich Ex-Ralfchen
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ist es nicht schön, dass es verschiedenen meinung zu einem text gibt? über die pointe kann man diskutieren. ich hatte mich mit dem pointen-problem einige zeit beschäftigt als ich begann DRABBLE zu schreiben. und ich gebe zu - es ist verdammt schwer. nun geht es nicht allein um die pointe, es geht um das was SIRIUS hier saget: der mörder kam - unter welchen umständen - immer davon. dazu gibt es zur zeit die story von ROBERT DURST, der in der letzten sequenz der HBO-docu, drei morde gestand. aber lasst mich einen vorschlage machen: warum schreiben wir nicht eine kleine serie von texten mit pointe und stellen dabei fest wer die beste/originellste zusammenschreibt. ich gebe mich natürlich dazu her und auch gerne von besseren autoren geschlagen.

danke euch beiden für die geduld den text zu lesen und die konstruktiven kommentare.
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Alt 16.03.2015, 18:52   #10
männlich urluberlu
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was ich ganz bestimmt nicht kann, ist texte auf eine pointe hin zu schreiben.

krimi kann ich schon gar nicht. sonst würde ich meine zeit nicht mit versen vertrödeln.

wenn es denn ein krimi sein muss, dann soll mir deine pointe oben allemal recht sein. obwohl das thema koi bei den krimis doch schon sehr ausgelutscht ist, oder nicht?

pointri heil!
u.
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Alt 16.03.2015, 19:38   #11
männlich Jeronimo
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Zitat Ralfchen:

aber lasst mich einen vorschlage machen: warum schreiben wir nicht eine kleine serie von texten mit pointe und stellen dabei fest wer die beste/originellste zusammenschreibt.


Ich bin dabei, aber es sollten sich schon einige mehr finden. Da es Deine Idee ist, wäre es schön, wenn Du dafür einen gesonderten Thread aufmachst, wo sich auch die Teilnehmer melden können.

Jeronimo
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Alt 16.03.2015, 20:51   #12
männlich Ex-Ralfchen
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Zitat:
Zitat von urluberlu Beitrag anzeigen
obwohl das thema koi bei den krimis doch schon sehr ausgelutscht ist, oder nicht?
das ist völlig neu für mich. danke dir für die beispiel denen deine behauptung zugrunde liegt.

ja SIRIUS - mach ich gerne habe schon einen text in arbeit. dauert nur ein wenig, dann werde ich einen thread eröffnen. bin nur grad am ende einer starken verkühlung, die mir Niki ins system implantiert hatte...
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Alt 20.03.2015, 22:59   #13
weiblich scrabblix
 
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Hallo, Ralfchen

ich weiß nicht, ob das Thema Kois in Krimis ausgelutscht ist, ich lese seltenst Krimis. Was keineswegs ausgelutscht ist, ist deine wortgewaltige Erzählweise. Genial gemordet, genial erzählt!

Liebe Grüße
scrabblix
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Alt 20.03.2015, 23:14   #14
Thing
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Ich weiß nur von einer einzigen Kriminalette, daß Kois erwähnt werden.
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Alt 20.03.2015, 23:55   #15
männlich Ex-Lichtsohn
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Ok, Augen zu und durch!

Einmal gelesen, von Worten erdrückt worden,
ein zweites Mal gelesen und immer noch nicht alles behirrnt
beim dritten Mal ist mir dann endlich das Licht aufgegangen und ich habe Nummer vier und fünf- Mal lesen einfach nur noch genossen.
Nummer eins lesen hätte ich schon genießen können, wenn mein kleinbürgerlicher Intellekt ein bisserl feiner gestrickt wäre, was er aber nicht ist und somit auch nicht beklagt werden muss.

Sehr sehr gerne gelesen und mitgefiedert, teilweise so nah an diesen Protagonisten herangekommen das mir schwummrig wurde, ich mag den Kerl, mag er nun getan haben was immer er will, ich mag ihn dennoch.

Und dich, Ralfchen mag ich künftig als "Herr Ralf" anreden, weil das "chen" nach so einem gigantischen Text mich viel zu nah mit dir gemeinsam auf einer Stufe stehen lässt was aber nicht sein darf, weil der "Herr" halt über kleinen schlüpfrigen Maden zu stehen hat und die Maden sich in ihrer misslichen Situation nicht anmaßen sollten was andres als Maden zu sein, zumindest solange sie nicht die sprichwörtliche Oberhand gewinnen, wenn die Herren und Frauchen im Staube liegen und sich ihrer kaum noch erwehren können

Alles Liebe
und bitte, bitte, bitte, bitte
noch ganz ganz viele solche wunderbare Textakrobatleckerbissen
für
Lichtsöhne

Geändert von Ex-Lichtsohn (21.03.2015 um 02:54 Uhr)
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Alt 22.03.2015, 16:04   #16
männlich Ex-Ralfchen
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Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
Ich weiß nur von einer einzigen Kriminalette, daß Kois erwähnt werden.

ja dieser kommentar von urlibuuurli hat mich auch ein wenig erstaunt.
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Alt 22.03.2015, 16:40   #17
weiblich Ex DorotheaG
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Standard Ich Trau mich fast nicht

Was die Pointe angeht, so hat sie bei mir eingeschlagen wie ein Meteorit, so schnell und unvorbereitet, dass ich ganz vergessen habe mir was zu wünschen.

Aber selbst wenn du mich jetzt virtuell erschlagen möchtest und an die Kois verfüttern, ich finde da sind zu viele Adjektive drin. Wie du weißt, verdirbt eine Inflation den Wert, nicht nur des Geldes!
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Alt 22.03.2015, 17:48   #18
männlich Ex-Ralfchen
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hm - interessant, denn ich hab schon seit langem versucht die adjektivlastigkeit zu vermeiden. welche würdest du streichen? würde m ich interessieren. danke.
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Alt 22.03.2015, 18:17   #19
weiblich Ex DorotheaG
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Standard Da brauche ich etwas Zeit

Ja, das will ich durchaus mal versuchen. Aber es ist gefährlich, denn ich werde dein Kind "verarzten", was du natürlich viel besser könntest.
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Alt 22.03.2015, 18:23   #20
Thing
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Das wäre mir selbst unmöglich, denn 90% der Adjektive sind echte Ralfelismen, ohne die der Text ärmer würde.
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Alt 22.03.2015, 20:36   #21
männlich Ex-Ralfchen
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ich mach das jetz mal absatz-absatz...und versuche überflüssiges zu finden. was THING alklerdings richtig sagt, ist dass es mir auch um die verbildlichung eines textes geht und nicht nur um die trockene erzählen als essenz...und nicht zu vergessen, dass ich immer wieder auch verben veradjektivierfe, was die/den nüchterneN leserIn irritieren mag...nimm etwa NAGENDE...ABSINKENDEN...SCHWERFÜSSERN...


Zitat:
Zitat von Ralfchen Beitrag anzeigen
Abendbrötlich
(Aus ATROCIDAT die Stadt des Tormentors)

Wie immer zur gläsernen Stunde des versinkenden Lichtvaters, treiben die nagende Unruhe meiner Seelenratten und die wächsernen Gesichter der Verzweiflung mich gnadenlos aus dem hochgiebeligen Holzhaus.

Hastend - dennoch schwerfüßern - durchpflüge ich wartende Halme, die sich mir gräsern unterwerfen. Bald werden sie volltrunken sein, von den absinkenden Liquiden einer kühlenden Nacht und werden sich mir morgen um die gleiche Zeit wieder, wie rituell entgegensträuben.
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Alt 22.03.2015, 22:29   #22
weiblich Ex DorotheaG
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Standard Dann will ich mal nicht kneifen

Grundsätzlich: in deinem Text haben auch viele Partizipien eine adjektivische Funktion und erhöhen so die Zahl der attributiven Textanteile.

In diesem Abschnitt konkret:
1. Ich würde schlicht "aus dem Haus" schreiben, da die anderen Beifügungen für die Konstruktion der Geschiche nicht nötig sind.
2. Ich würde "gräsern" weglassen.
3. Ich würde nur "... Liquiden der Nacht" schreiben.

Meiner Meinung nach würde die Erzählung dadurch nicht an Cholorit oder Substanz verlieren. Aber, es ist Deine und nicht meine!
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Alt 22.03.2015, 22:53   #23
männlich Ex-Ralfchen
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ok ich wollte aber einen zeitbegriff setzen...und gläsern ist die abenddämmerung...klar liebe DG, dass es meine G. ist. nur dann würden die sätze die wort-gemälde-teile verlieren und es würde ein flacher text wie jeder andere sein. ich hege da bedenken. mir ist die adjektiv-situation schon klar, aber es ist meine stil-ordnung für manche texte. vor allem jene aus ATROCIDAT...hier geht es um geschichten von menschen aus einer andern parallellen dimension...da setze ich andere maßstäbe, die aus dem subliminalen des erzählers kommen. es mag schon richtig sein, dass man für den normal-leser etwas absondern müsste. doch diese leser adressiere ich nicht, liebes wesen. ich bin maler und habe abandsome zugang zu subliminalen dimensonsbereichen. und dann kommt das so raus. ich würde meinen text in deinem schema kannibalisieren. das kann ich nicht.
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Alt 22.03.2015, 23:01   #24
weiblich Ex DorotheaG
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Das sollst du auch nicht. Es war eine Diskussion, oder?
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Alt 22.03.2015, 23:52   #25
weiblich Zaubersee
 
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Ort: Das Meer ist mein Garten aus Kristallen und Träumen ...
Alter: 66
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Lieber Ralfchen,

wie Lichtsohn habe ich diese Geschichte und auch andere von Dir mehrfach gelesen. Es war mir ein verflixt prickelndes Vergnügen.Ich weiß eigentlich auch was Dorothea meint, wenn sie schreibt, dass normalerweise ein Zuviel an Adjektiven jede Geschichte versaut. Du aber ziehst das so gnadenlos lässigwirbelndkreativ durch, dass ich mich mit einem Schwert hinstellen würde, um diese herrlichen Vielleicht-Neologismen zu verteidigen.

Das Leben ist ein wenig wundervoller mit Deinen Adjektivgeschichten ;-)

Alles Liebe
Zaubersee
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Alt 23.03.2015, 19:32   #26
männlich Ex-Ralfchen
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hhhhhhhhhhhhhhh....das ist allerliebst von dir Zaubersee...danke!!!!!!
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Lesezeichen für Abendbrötlich (Aus ATROCIDAT die Stadt des Tormentors)



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