schrottplatzglühn

[Richard L.]

da waren noch der kettenhund gefrorne pfoten
zu sehen. der ihn totschlug, schnarchte einsam
zwischen radio und schnaps. hand in hand wir
eroberten die öltonnen. du ballerina, ich hektor.
waghalsig an den ohren herangezogen der kuss.
unterm mond, unterm fenster, unter ferner liefen
erschlichen wir himmelhochbohrend den januar.

[Perry]

ein Liebesglühen im Schrottplatzmilieu ist sicher nicht alltäglich.
Dein Schreinstil spricht mich an, weil er dem Leser Raum für eigene Interpretationen lässt. Auch die Bildsprache

"waghalsig an den ohren herangezogen der kuss.
unterm mond, unterm fenster, unter ferner liefen
erschlichen wir himmelhochbohrend den januar."

empfinde ich als sehr gelungen!

Hast Du schon mal darüber nachgedacht auch noch die Satzzeichen wegzulassen. Ich komme mittlerweile gut ohne aus.

LG
Perry

wundervolle augenblicksbegegnungen mit der lyrik.

lg

[Richard L.]

Hallo Perry,
danke für Deinen netten Kommentar. Ich finde, das kommt immer auf den Text an. In puncto Groß- und Kleinschreibung und Interpunktion habe ich im Laufe der Jahre immer mal wieder variiert.

@Ralfchen & mimimi: Danke für die Kommis!


Viele Grüße, R.