Mit ihren hohen Nasen

[Josecortez]

Mit ihren hohen Nasen,
Ach, wie sie schöne, schwere Wort verlangen,
Die nichts sagen,
Und auch nicht verstanden.

Alle alten Hasen,
Die sich von Schildkröten sehr bedroht noch fühlen,
Die viel mühlen,
Die sich nicht beklagen.

Mit ihren hohen Nasen
Gucken sie auf ihren sehr verdienten Himmeln,
Leben Simmel,
Schließen Kreisen.

Alle alten Hasen,
Behaupten, es wär nichts für dich, sehr freundlich,
,, gut ist's nicht",
Alle seelig Armen.

[dunkler Traum]

... es wäre toll, wenn du wüsstest, was da steht. Meine Meinung resultiert nicht aus einer hohen Nase, sondern eher aus meinem Sprachverständnis.
Ich würde es mir nicht zutrauen, Gedichte in einer Fremdsprache zu schreiben, die ich schriftlich nicht beherrsche. Mut hast du.

wsT
dT

[Josecortez]

Zitat von dunkler Traum

... es wäre toll, wenn du wüsstest, was da steht. Meine Meinung resultiert nicht aus einer hohen Nase, sondern eher aus meinem Sprachverständnis.
Ich würde es mir nicht zutrauen, Gedichte in einer Fremdsprache zu schreiben, die ich schriftlich nicht beherrsche. Mut hast du.

wsT
dT

Hallo Dunkler Traum,
meine Gedichte sind an niemanden gerichtet, ich poste sie nur, um sie irgendwie zu verewigen, ob man sich von einem angesprochen oder nicht fühlt, hängt lediglich von seinem Lebenserfahrung oder seiner Interpretation ab. Außerdem ist die Qualität eines Gedichtes ganz subjektiv, ich habe außerdem schon genug Lob von Menschen, deren Meinung mir wichtig ist, wegen meiner Gedichte bekommen. Was meine schriftlichen Fähigkeiten angeht, mein 0,7 Abi (Deutsch LK) und mein Psychologie Studium sagen mir auch schon genug. Die Literaturlehrerin, die meine Gedichte immer vorgelesen hat, auch.

Es mag wohl sein, dass das deutsche Bildungsystem sich darauf bezogen komplett geirrt hat, ich würde mich aber selber nicht darauf verlassen, ich mach einfach weiter und solange es Erfolge noch gibt, gibt's Mut.

Dir noch einen schönen Start in die Woche
PS: ich schreibe meine Gedichte in 5 Sprachen, nicht nur Deutsch, also kein Grund zum Wechsel

[dunkler Traum]

... ich verzichte auf einen Kotau.

Inwieweit deine Zeilen für einen Leistungskurs Deutsch sprechen, weiß ich nicht, doch das einige Zeilen der Erläuterung bedürfen, erscheint mir klar.

Was bedeutet: die sich mühlen; Schließen Kreisen?
"Gucken Sie auf ihren sehr verdienten Himmeln" ist Grammatik Leistungskurs?

Falls dies Schusslichkeitsfehler sind, geschenkt, falls nicht, ach egal, du schriebst ja schon, wie gut du bist.

wsT
dT

[Ilka-Maria]

Zitat von Josecortez

... mein 0,7 Abi (Deutsch LK) und mein Psychologie Studium sagen mir auch schon genug. Die Literaturlehrerin, die meine Gedichte immer vorgelesen hat, auch.

Um ein sprachlich und formal originelles Gedicht zu schreiben, bedarf es anderer Expertisen als des erfolgreichen Bestehens im LK Deutsch. Innovative Lyrik funktioniert nicht nach Lehrplan und Vergabe von Punkten, auch nicht nach dem wohlwollenden Vorlesen durch eine Lehrerin. Schon gar nicht nach dem Lob von Leuten, die dem "genialen" Autor verwandtschaftlich oder freundschaftlich verbunden sind und ihm mit ehrlicher Kritik nicht wehtun wollen.

Das alles sind Rechtfertigungsversuche, die es in diesem Forum schon oft zu lesen gab, die aber nie überzeugt haben. Denn wer sich auf diese Weise rechtfertigt, hat es nötig.

Der Hinweis auf die Lehrerin, die deine Gedichte vorgelesen hat, beweist nichts, solange du nicht beifügst, weshalb sie es tat. Wollte sie deine Gedichte vorstellen, weil sie sie generell gut fand? Oder fand sie nur einige Stellen gut, andere hingegen nicht sonderlich gelungen? Sollte über den Inhalt diskutiert werden, über einzelne Verse, über die Form, über die Aussagen oder die Metaphern?

Die Apologie, "aber den anderen habe das Gedicht gefallen", taucht in diesem Forum periodisch auf, ist also ein alter Hut. Beeindruckend ist das nicht.

Zitat von Josecortez

Es mag wohl sein, dass das deutsche Bildungsystem sich darauf bezogen komplett geirrt hat, ...

Das kann man angesichts der deutschen Bildungsmisere nicht ausschließen.

[Nöck]

Zitat von dunkler Traum

Inwieweit deine Zeilen für einen Leistungskurs Deutsch sprechen, weiß ich nicht, doch das einige Zeilen der Erläuterung bedürfen, erscheint mir klar.

Das kann ich wahrlich unterstützen! Da stehen einem ja die Berge zu Haaren.

[Ilka-Maria]

Zitat von Nöck

Das kann ich wahrlich unterstützen! Da stehen einem ja die Berge zu Haaren.

Vielleicht kann ich den Strom aus den Bergen kriegen.

Ich habe mich des Textes nochmal eingehender gewidmet und bin zu folgender Meinung (MEINUNG!!) gekommen:

Der erste Vers lässt aufmerken: Statt von "hochnäsig" zu sprechen, heißt es "mit ihren hohen Nasen". Das ist eine Variante mit viel Charme, denn sie verstärkt das Bild des arroganten Selbstbewunderers. Und auch das Fazit wird in den folgenden Versen klar: Sie reden von Dingen, die sie nicht verstanden haben und von denen nur leeres Geschwätz bleibt.

Aber wer sind "sie"? Wer wird hier mit abwertender Kritik begossen? Der Leser erfährt es nicht. Man hätte einen Titel wählen können, der einen Hinweis gibt.

Die zweite Strophe dockt an die Fabel vom Hasen und der Schildkröte an (erinnernd an "Hase und Igel"). Es geht darum, wer in einem gegebenen Rahmen die bessere Leistung bringt – also gewinnt. Bis hierher kann der Leser (in diesem Falle ich) folgen. Aber dann …

Was heißt "die viel mühlen"? Wahrscheinlich eine Metapher oder ein Neologismus aus "die sich viel mühen" und "die viel wühlen". Ohne sich zu beklagen.

Okay, weiter …

"… gucken sie auf ihren sehr verdienten Himmel …"

Ein Vers, der zu denken gibt – oder auch nicht. Denn wer für den Himmel im Angesicht Gottvaters schuftet, erfüllt die Gebote des Puritanismus und erwirbt mit jedem Hammerschlag und jeder Weizenernte die Anwartschaft auf seine persönliche Wolke, Harfe und Engelsflügel.

Dann wird die Strophe unverständlich: "Leben Simmel". Wer ist gemeint? Der Philosoph? Der Romanautor? Wer zum Teufel ist Simmel?

Bei der letzten Strophe passe ich. Mit ihr kann ich nichts anfangen, außer dass ich die Komma-Fehler korrigieren könnte. Sei's drum …

Weiteres Fazit: Füllwörter wie "noch" und "sehr" steigern nicht, sondern schwächen. Raus damit.

Drittes Fazit: Gut angefangen, doch am Ende der Strecke die Luft ausgegangen. Kein Problem. Einfach die kritischen Zonen überarbeiten. Dann kann daraus ein geniales Gedicht werden.

LG
Ilka

[kofski]

Ihr seht das alles total verkehrt, denn in der sprachlichen Ungeschicklichkeit liegt eine gewisse Würze. Der Autor könnte das absichtlich noch überhöhen. Dann wäre es noch unterhaltsamer.
Hier kämpft jemand mit der Sprache, statt mit ihr zu spielen und das hat durchaus seinen Reiz. Schließen Kreisen wäre mir nicht eingefallen.
LG