Das Frohe Fest

[Wortverdreher]

Da es so gut zur Jahreszeit passt: Hier ein Text zur Weinachtszeit.

Das Fest der Besinnlichkeit und Liebe, der 24ste Dezember, Weinachten steht vor der Tür. Am liebsten würde ich den Schlüssel zweimal im Schloss nach rechts drehen und diese Zeit draußen erfrieren lassen. Leider geht das nicht. Das Fest der Besinnlichkeit rückt unweigerlich näher, ohne Gnade zu kennen. Die meisten Idioten freuen sich sogar darüber. Allerdings kann ich die Freude nicht teilen.
Es ist jene Zeit, in der die meisten Häuser abfackeln. Das belegen Statistiken. Doch was wird erwartet, wenn man einen Tannenbaum, der seiner Natur nach aus Holz besteht, mit brennenden Kerzen besetzt?
Und es ist jene Zeit, in der die Finanzen im Keller sind, wie die Tochter von Josef Fritzl. Und das alles nur, weil man zwanghaft Geschenke für die Familie kaufen musste. Am Ende ist das Geld weg und jeder bedankt sich mit aufgesetzten Lächeln. Insgeheim fragt man sich jedoch, was man nun wieder für einen Unsinn bekommen hat.
Es ist jene Zeit, in der Scharen von Atheisten und Konfessionslosen in die Kirche rennen. Das ganze Jahr über wurden blasphemische Reden geschwungen und plötzlich wird alles abgetan mit einem: "Das gehört halt dazu. Es gehört halt dazu", wäre auch ein schöner Spruch auf dem Eingangstor des auschwitzer Ghetto gewesen. Zudem wäre seine eigentliche Bedeutung dabei nicht so deformiert worden, wie beim Zitat von Somides: "Arbeit macht frei." Ja.
Die Vernunft der meisten Menschen reist zur Weinachtszeit in wärmere Gefilde. Das alles denke ich, während ich die Geschenke unter meinen mit brennenden Kerzen besetzen Tannenbaum lege, in Eile, denn das Krippenspiel beginnt bald.