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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 16.04.2007, 11:46   #1
männlich Ex Albatros
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 1.227

Standard Decke

Decke


Eingeschneit, in den Bergen,
fand ich keinen Weg zu dir.

Nun, da die weiße Decke geschmolzen,
mutet alles nackt und schlüpfrig
und die jungfräulichen Pfade
verwirren.
Ex Albatros ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.04.2007, 15:05   #2
männlich Perry
 
Benutzerbild von Perry
 
Dabei seit: 11/2006
Alter: 71
Beiträge: 3.762

Standard RE: Decke

Hallo Albatros,
die Bildebene passt gut für das Nichtzusammenkommen. In der Meta-Ebene würde ich mir aber etwas mehr wünschen, außer der angedeuteten Erotik (nackt, schlüpfrig) z.B. eine Sennerin (lächel). Gern gelesen!
LG
Perry
Perry ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.04.2007, 15:20   #3
Brachial-Poet
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 170

interssant zu lesen, aber es bleibt die frage nach dem sinn.
wofür steht die metapher "Eingeschneit in den Bergen"?


michael
Brachial-Poet ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.04.2007, 15:20   #4
boyfriend
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 7

Hallo Albatros,

ich versuch mal eine Interpretation: Es ist Winter, das Lyrische Ich
sitzt eingeschneit in den Bergen. Es will hinauf zu dem Du. Aber es liegt zuviel Schnee, die Wege sind nicht frei. Dann aber ist es Frühling geworden, der Schnee ist getaut, alles mutet nackt und kahl an, die Wege scheinen schlüpfrig, und anzunehmen ist, dass das Ich jetzt keine Lust mehr hat, zu dem Du zu gelangen. Egal, ob dies eine Ausrede ist, weil das Ich nicht mehr am Du interessiert ist, oder ob die Wege wirklich so schlecht sind.

Das Du sitzt weiter oben in den Bergen, deshalb "hinauf". Du lässt offen, ob das Ich wegen der Wegeverhältnisse nicht zum Du geht oder ob es nicht findet, dass der Weg zum Du sowieso zu schwer ist - sei es,
weil die Beziehung noch ungewiss ist, sei es, weil das Ich sich jederzeit für ein anderes Du entscheiden wird. Das müsste aber spätestens in der nächsten Strophe geklärt werden. Denn auch hier ist alles vage: schlechte Wegeverhältnisse oder schlechte Beziehung? Ich kann es nicht herauslesen. Ich finde, so wie das Gedicht jetzt dasteht, dass es nicht beendet ist. Es fehlt einfach die "aufklärende" Strophe, die zudem die Pointe wäre, die diesem Gedicht sowieso fehlt.

Ich hoffe, es ist alles klar?

lg boyfriend
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Alt 17.04.2007, 11:26   #5
Timo
Gast
 
Beiträge: n/a

Lieber Albatros,
wieso verwirren die - jungfräulichen Pfade - ? Ist es nicht gerade das was anziehend auf einen wirkt. Jedenfalls bei mir!
Irgenetwas widerspricht sich hier und es fehlt wirklich die aufklärende Poiente.

Liebe Grüße
Timo
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Alt 17.04.2007, 13:10   #6
männlich Ex Albatros
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 1.227

Standard Hallo Ihr,

@ Perry

Wie ich sehe, hast du meine Absichten durchschaut. Das mit der Sennerin wäre zu offensichtlich und einseitig, so dass m.E. kein Platz für Interpretation bliebe. Die Spartanität des Bildes wirkt so mehr in die Tiefe.

@ Brachial-Poet

Nun ja, darunter kann man sich verschiedene Dinge denken. Eine abgekühlte Beziehung, die hochgezogene Bettdecke, Überheblichkeit u.s.w.

@ boyfriend

Dein erster Absatz deckt sich ziemlich exakt mit meinen zuerst gehegten Intentionen. Lies dir aber den Beitrag von Perry und meine Erläuterung an ihn, dann stellst du noch eine zweite Ebene fest.

@ Timo

Nun ja, vielleicht hat das lyrI gar nicht mehr mit einer Öffnung des lyrD gerechnet und ist jetzt quasi überrumpelt. Ansonsten wegen der Pointe lies dir bitte meine Erläuterungen an die andern durch.

Euch Allen Danke ich für Euer Interesse und Eure Gedanken.

Lieben Gruß

Albatros
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