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Alt 26.10.2005, 22:49   #1
Fenni
 
Dabei seit: 10/2005
Beiträge: 1

Standard Meine (leider) noch titellose Geschichte

so, ich leg dann auch gleich mal los mit dem ersten kapitel. es sind zwar schon einige mehr, aber ich konfrontiere euch erst einmal mit dem ersten

Kapitel 1!

Vom Meer her wehte ein böiger Wind, der, ohne auf ein Hindernis zu stoßen, auf das Land traf, die Wellen so hoch warf, dass sie den halben Strand verschluckten und den Regen, der ohne Unterlass vom Himmel fiel, gegen die Fenster und Hauswände presste.
„Wenn es wenigstens schneien würde, wie es sich für einen ordentlichen Winter gehört,“ dachte Andras, der am Fenster des großen Saals stand und aus dem Fenster hinaus auf die aufgewühlte See blickte. „Aber stattdessen regnet es in Strömen. Ich frage mich, was die Geister sich dabei gedacht haben.“
Erneut traf eine Windböe das große Haus auf der Klippe, ließ die Fensterläden klappern, heulte im Kamin und brachte das Feuer fast zum Erlöschen. Andras schauerte und zog den Umhang fester um sich. Da spürte er, wie sich eine kleine, warme Hand in seine schob und als er den Kopf wandte, sah er direkt in die großen, fragenden Augen von Susann, seiner ältesten Tochter. „Wann bekommt Mammi denn jetzt endlich das Kind? Ich will nicht mehr warten, ich will endlich ins Bett gehen!“ quengelte sie, dann zog sie Andras am Arm und wies auf den Tisch: „Maja ist schon eingeschlafen. „
Andras folgte Susanns Arm mit dem Blick und als er seine jüngste Tochter sah, musste er lächeln. Maja hatte bis vor kurzem noch mit ein paar Holzbausteinen gespielt. Jetzt lagen die Bausteine verstreut vor ihr, ihr Kopf lag auf dem Tisch, ihre Augen waren fest geschlossen und halb von ihrem dichten, blonden Haar verdeckt und in ihrer linken Faust hielt sie noch einen von den Holzbausteinen. Auf ihrem Gesicht lag ein kleines, seliges Lächeln und ihre Wangen waren vom Schlaf gerötet.
Nachdem Andras einen langen Blick auf sie geworfen hatte, zog er seinen Umhang aus und ging zu Maja hin. „Wenn du so müde bist, kannst du natürlich ins Bett gehen,“ sagte er zu Susann, während er Maja vorsichtig in den Umhang hüllte. „Ich dachte nur, du würdest dich vielleicht freuen, wenn du so lange aufbleiben kannst, bis deine Mutter euer neues Brüderchen oder Schwesterchen auf die Welt gebracht hat.“
„Wäre ich ja auch gern, aber das dauert ja so lange,“ meinte Susann und schob die Unterlippe vor. Sie überlegte einen kleinen Augenblick, dann drehte sie sich zum Fenster um, kletterte auf das Fensterbrett, drückte ihre Nase gegen die Scheibe und blickte hinaus. „Papa...“ fing sie an, doch sie wurde von einem völlig durchnässten Mann unterbrochen, der in den Saal gestürzt kam. „Andras!“ rief er. „Hier ist etwas, was du dir unbedingt ansehen solltest!“
Andras ließ von seiner Tochter, der er bis dahin liebevoll über das Haar gestrichen hatte, ab und ging zu dem Mann hin. Es war Laak, einer der Bauern, die ein Stück abseits des Dorfes lebten und dort ihre Felder bewirtschaften. „Was gibt es denn?" wollte er wissen. „Dieser Sturm wird doch nicht irgendeinen Baum umgeworfen haben, der auf ein Haus gefallen...“
„Nein, nein,“ unterbrach ihn Laak hastig und ergriff ihn am Arm. „Es ist etwas anderes, aber ich möchte, dass du kommst und dir selbst ein Bild machst.“
Andras zögerte einen Moment, dann drehte er sich zu Susann um, die immer noch aus dem Fenster sah. „Susann, ich werde eben mit Laak mitgehen und mir ansehen, was passiert ist. Bleib du auf jeden Fall hier und pass mir ja auf Maja auf.“
„Ja, ja,“ erwiderte Susann nur.
Andras wartete kurz, ob sie noch etwas hinzufügen würde, aber sie tat es nicht und er folgte Laak eilig, der mit riesigen Schritten vorwärts strebte. Sie verließen den großen Saal und kamen in die noch größere Halle, von der es links zu Küche und zum Küchengarten ging und von der die beiden Treppen in das obere Stockwerk abzweigten.
Mitten in der Halle stand eine tropfnasse Gestalt, die ein großes, unförmiges Bündel in den Armen hielt. Andras dachte flüchtig an ein verletztes Tier, aber dann verwarf er den Gedanken sofort. Mit einem Tier wären sie nicht zu ihm, sondern zu Tobis gegangen. Er merkte, wie er unwillkürlich den Schritt beschleunigte.
Als sie näher kamen und das Licht der kleinen Fackel, die Laak in der Hand hielt, auf die Gestalten fiel, erkannte Andras, dass es sich um Laaks Sohn Jahran handelte und in seinen Armen trug er kein Bündel sondern einen Menschen, der eng in einen Umhang gewickelt wurde.
Andras spürte, wie sich sein Herzschlag beschleunigte. „Du liebe Zeit, es wird doch keiner vom Blitz getroffen oder anderweitig verletzt worden sein!“ rief er erschrocken und bemerkte in diesem Moment, dass die Gestalt auf Jahrans Armen seltsam unförmig unter dem Umhang erschien.
„Nein, mach dir keine Sorgen, alle im Dorf sind wohlauf,“ erklärte Laak und legte Andras beruhigend die Hand auf den Arm. Zusammen gingen sie zu Jahran hin und Laak schlug vorsichtig den Umhang zurück und Andras konnte sich einen, halb erstaunten, halb entsetzten Laut nicht verkneifen.
In Jahrans Armen lag eine junge Frau, sie konnte erst neunzehn oder zwanzig Jahre alt sein. Ihr Gesicht war gerötet und glänzte vor Schweiß und Andras musste nur einen kurzen Blick auf sie werfen um zu erkennen, dass sie sehr hohes Fieber hatte. Was ihn aber so erschrocken hatte, war die Tatsache, dass ihr Gesicht, das völlig hohl und ausgemergelt aussah, von tiefen Wunden überzogen war. Getrocknetes Blut klebte auf ihren Wangen, ihrer Stirn und an ihrem Kinn. Sie rang verzweifelt nach Atem und ein kleines Rinnsal Blut lief aus ihrem Mundwinkel. Andras wandte den Blick von ihrem Gesicht ab und dabei überlief ihn ein Schauer: Die Frau war hochschwanger. Es konnte nur noch eine Frage von Stunden sein, bis sie ihr Kind zu Welt bringen würde.
Er spürte, wie er wütend wurde und seine Stirn färbte sich dunkelrot. „Wer bei allen Geistern hat ihr das angetan?! Ich werde...“ Er biss sich auf die Lippen und versuchte sich zu beherrschen. Dann blickte er Laak an. „Wer ist sie? Und was ist mit ihr passiert?“
Laak zuckte die Schultern. „Ich weiss es nicht. Sie muss wohl jemand von der Welt draußen sein und hat es irgendwie durch den Wald geschafft. Sie schleppte sich den Weg entlang und Jahran und ich sahen sie zufällig, weil wir das Dach des Pferdestalls reparierten. Als wir ihre Verletzungen sahen, brachten wir sie so schnell wie möglich zu euch, denn in diesem Zustand wird sie nur Soe heilen können.“
„Unglücklicherweise ist Soe grade damit beschäftigt, unser Kind auf die Welt zu bringen,“ erwiderte Andras, runzelte die Stirn und überlegte einen Moment, was nun zu tun sei. „Hier kann sie auf jeden Fall nicht bleiben,“ erklärte er schließlich. „Lasst uns sie in den Saal bringen, dort ist es wenigstens einigermaßen warm. Ich werde voran gehen und werde mich um meine Kinder kümmern.“
Er lief zurück in den Saal und fand Susann schlafend neben ihrer Schwester. Er schüttelte sie beide vorsichtig und rief ihre Namen. Nach einiger Zeit bewegten sie sich schlaftrunken und gähnten. Doch Susann, der schlagartig wieder einfiel, warum sie denn heute Abend so lange aufblieben durfte, war mit einem Schlag hellwach, setzte sich auf und sah Andras aufgeregt an. „Hat Mammi endlich ihr Kind bekommen?“ wollte sie wissen.
Andras, der die immer noch völlig schläfrige Maja von der Bank zog und auf ihre Füße stellte, schüttelte den Kopf. „Nein, nein, ich habe nur grade beschlossen, dass es besser ist, wenn ihr zwei doch schon einmal ins Bett geht. Komm, komm.“ Er stubste Susann in den Rücken. „Beeilt euch, bevor ihr wieder einschlaft. So, nimm Maja an die Hand und geht in euer Zimmer!“
Susann ergriff Maja, der bereits wieder die Augen zufielen, gehorsam an der Hand doch bevor sie beide zur Tür gingen, warf sie Andras einem vorwurfsvollen Blick zu, der ihm klarmachen sollte, dass sie ihm kein Wort glaubte und er sich später noch auf eine Menge Fragen einstellen konnte.
Andras drängte sie zur Tür und wartete, bis sie die Treppe hinauf und auf dem Flur verschwunden waren, dann winkte er Jahran und Laak zu, die in einer dunklen Nische standen.
Im Saal legten sie die Frau vorsichtig auf den Tisch, befreiten sie von dem nassen Umhang und zogen ihr die Schuhe aus. Als die Frau die Wärme spürte, öffnete sie die Augen und blickte mit einem sumpfen, glasigen Blick an die Decke. Dann krümmten sie sich plötzlich und stieß einen Schrei aus.
„Bei den Geistern, sie bekommt das Kind,“ rief Jahran und Andras überlegte blitzschnell. „Bleibt ihr hier bei ihr!“ ordnete er an und dann lief er eiligst aus dem Saal die Treppe hinauf und klopfte an die Tür, hinter der Soe, seine Frau, schon seit heute Morgen in den Wehen lag. Er klopfte so heftig an die Tür, dass das Holz unter seiner Faust fast zersplittert wäre. Eilige Schritte näherten sich und Margen öffnete die Tür. „Was gibt es denn?“ wollte sie ungehalten wissen. „Du weißt ganz genau, dass du hier nicht hereinkannst. Soe wird...“
„Darum geht es doch gar nicht!“ rief Andras. „Unten liegt eine Frau, die ebenfalls kurz vor der Geburt steht und ich brauche dringend Hilfe dabei!“
Margen runzelte die Stirn und wollte etwas sagen, doch dann blickte sie in Andras gehetztes Gesicht und entschied sich dagegen. „Warte einen Moment!“ befahl sie, dann schloss sie die Tür und kam wenig später mit einem kleinen Korb in der Hand wieder heraus. Andras versuchte, ob er einen Blick auf seine Frau erhaschen konnte, aber Margen schloss die Tür schnell wieder hinter sich. Sie ging zur Treppe und Andras folgte ihr eilig.
„Nun erzähl mir doch mal bitte, um welche Frau es sich da handelt,“ verlangte Margen, während sie die Treppe hinunter stiegen.
Andras umriss kurz, was in der letzten Viertelstunde passiert war und am Ende fügte er hinzu: „Die ganzen Verletzungen...meinst du, sie hat noch genug Kraft, um das Kind zu bekommen?“
„Wir werden es sehen,“ antwortete Margen, sprang die letzten beiden Stufen hinunter und rannte durch die Halle zur Tür. Als sie den Saal betrat, standen Jahran und Laak neben dem Tisch und Jahran hielt die Hand der jungen Frau, die sich immer wieder krümmte und laut aufschrie.
Margen stellte den Korb auf die Bank und machte eine Handbewegung in Richtung Laak und Jahran. „Nun raus hier mit euch. Zack, zack!“
Die drei Männer verließen den Saal. „Wenn du nichts dagegen hast, würden wir gerne noch hierbleiben, bis sie das Kind bekommen hat,“ erklärte Laak.
Andras nickte. „Natürlich, das kann ich gut verstehen.“ Sie setzten sich nebeneinander auf die unterste Treppenstufe. Andras fuhr sich mit den Händen durch das Gesicht und zuckte zusammen, als er plötzlich eine Stimme hörte. „Papa, was ist denn jetzt gewesen?“
Sie drehten sich um und sahen Susann ein paar Stufen über ihnen stehen. Sie hatte ihr weißes Nachthemd an und unterm Arm hielt sie ihre Stoffpuppe. Sie musterte die drei Männer überrascht und in diesem Augenblick erklang aus dem Saal ein dumpfer Schrei. Sofort drehte sich ihr Kopf in Richtung Tür. „Stecht ihr da drinnen ein Schwein ab?“ fragte sie fachmännisch, schließlich hatte sie erst vor kurzem gesehen, wie das gemacht wurde.
Andras konnte sich ein kurzes Grinsen nicht verkneifen. Er zog seine Tochter auf den Schoß und erklärte ihr, was passiert war. Als er geendet hatte, schwieg Susann einen Moment und dachte nach. „Dann bekommen wir ja zwei Kinder,“ meinte sie schließlich, dann gähnte sie und stand auf. Ich gehe jetzt wieder ins Bett,“ erklärte sie und stieg die Stufen hinauf.
Andras sah ihr verblüfft nach. Er hatte sich auf eine Flut von Fragen eingestellt, die nun nicht gekommen war. Ein deutliches Zeichen, dass Susann wirklich sehr müde war. Aber er wusste ganz genau, dass die Fragen morgen sofort nach dem Aufwachen kommen würden. Er hörte, wie eine Tür im oberen Stockwerk geöffnet und danach wieder geschlossen wurde und dann wurde es still, man hörte nur noch die Atemzüge der drei. Die Nacht war nun gekommen und in die Halle war es dunkel geworden, man konnte nur noch die Umrisse der Dinge erkennen. Doch keiner von ihnen dachte daran, eine Kerze anzuzünden. In der Dunkelheit war ihr Gehör besonders ausgeprägt und sie lauschten abwechselnd nach oben und nach links, zur Saaltür.
Diese wurde schließlich geöffnet und Licht fiel in die Halle. Wie auf Kommando sprangen sie alle drei gleichzeitig auf. Ein heller, markerschüttender, alles durchdringender Schrei ertönte, Margen erschien im Licht der Tür und in ihrem Arm hielt sie ein kleines, schreiendes Bündel.
Andras war als erster bei ihr. „Sie hat es also geschafft,“ rief er erleichtert und blickte auf das kleine, schreiende Kind in Margens Armen. Es war noch voller Blut.
Margen nickte, aber sie sah alles anderes als glücklich aus. „Ja, sie hat es geschafft, nur leider hat sie es nicht überlebt. Sie ist kurz nach der Geburt gestorben.“
„Das...das ist ja furchtbar,“ murmelte Laak, der sich neben Andras gestellt hatte. „Was tun wir denn jetzt? Das arme Kind, nun hat es keine Mutter mehr.“
Margen hielt Andras einen kleinen Gegenstand hin. Es war eine silberne Kette. „Hier. Die hat sie mir gegeben, bevor sie starb. Ich bin sicher, sie sollte für ihr Kind sein.“
Andras nahm die Kette und steckte sie in seine Tasche. „Andras?“ ertönte plötzlich eine Stimme von oben und Andras spürte, wie sein Herz einen raschen Hüpfer machte. Augenblicklich war er die Treppe hinaufgelaufen und stand Ami gegenüber. „Ist es da?“ rief er und mit einem Schlag waren all seine Gedanken an das andere Kind und die tote Frau ausgelöscht. „Ist es endlich da?“
Ami lächelte und nickte. „Ja, er ist endlich da. Ich gratuliere dir zu einem gesunden, wunderhübschen Sohn.“
Andras konnte sein Glück kaum fassen. Endlich ein Sohn, endlich. Er liebte zwar seine zwei Töchter über alles, aber ein Sohn konnte später, wenn er alt war, den Thron übernehmen. „Kann ich zu ihr, kann ihn sie sehen?“ wollte er wissen und als Ami nickte, hüpfte er ins Zimmer, wie ein übermütiger, kleiner Junge und er spürte, wie ihm die Freudentränen über die Wange liefen.
Soe blickte ihm schon entgegen. Sie strahlte über das ganze Gesicht und an ihrer Brust lag, in ein dickes Wolltuch eingewickelt, ihr neugeborenes Kind. Um sie herum werkelten die Frauen, die Soe bei der Geburt geholfen hatten und als sie Andras sahen, beglückwünschten sie ihn alle, aber das hörte er gar nicht. Für ihn gab es nur Soe und sein Kind. Er kniete neben ihrem Bett nieder, ergriff ihre Hand und küsste sie. „Mein Schatz, meine Geliebte, meine Königin,“ murmelte er so leise, das nur Soe es hören konnte. „Wie kann ich dir für dieses wunderbare Geschenk, dass du mir gemacht hast, nur jemals danken?“
Sie streichelte seine Wange. „Deine Liebe ist mir Dank genug,“ erwiderte sie. Aber nun komm, willst du nicht deinen Sohn sehen?“ Sie hielt Andras das Kind hin und er nahm es vorsichtig. Mit leuchtenden Augen blickte er auf das kleine Wesen in seinen Armen. Eine ganze Zeit stand er da und sah und hörte nichts.
„Andras?“ rief Soe ihn schließlich lächelnd beim Namen und holte ihn damit wieder in die Wirklichkeit zurück. „So wunderbar unser kleiner Sohn auch ist, wir müssen ihm einen Namen geben, sonst werden wir später Probleme damit bekommen, mit ihm zu schimpfen, wenn er etwas angestellt hat.
Andras riss sich von dem Anblick seines Kindes los, setzte sich vorsichtig auf den Rand des Bettes und während er im rechten Arm seinen Sohn hielt, ergriff er mit der linken Hand Soes Hand und streichelte sie zärtlich. „Du darfst diesmal einen Namen aussuchen,“ erklärte er. „Bei Susann habe ich entschieden, bei Maja waren wir uns beide einig, nun und jetzt bist du an der Reihe.“
„Gut, dann nennen wir ihn Collin,“ erklärte Soe. „Ich weiß nicht, woher ich diesen Namen habe, aber ich fand ihn wunderschön und da passt er doch großartig zu unserem Söhnchen.“
„Collin,“ wiederholte Andras und blickte zärtlich auf das Kind. „Ja, Collin ist wirklich ein wunderbarer Name und er passt ganz fabelhaft zu unserem kleinen Schatz,“ sagte er lächelnd, dann beugte er sich zu Soe hinüber, sie schlang die Arme um seinen Hals und sie küssten sich eine Weile innig.
Ein lautes Klopfen an der Tür brachte sie schließlich auseinander, sie hoben den Kopf und blickten beide gleichzeitig zur Tür. Dort stand Jahren, der, vor lauter Verlegenheit, dass er in diesem Augenblick stören musste, ganz rot im Gesicht war. „Es tut mir leid, dass ich euch stören muss, aber Andras, du musst überlegen, was nun mit dem Kind passieren soll. Vater kümmert sich um die Frau, er meinte, da die Leute in der Welt außerhalb ihre Toten in der Erde begraben würden, würde er das auch tun. Er meinte, nach allem, was sie durchgemacht hat, wäre es nur Recht, wenn man ihr eine letzte Ehre erweist.“
Soe sah Andras erstaunt an. „Von welchem Kind redet er?“ wollte sie wissen, Andras ergriff ihre Hand und umschloss sie mit seinen beiden. Er erzählte ihr kurz, was passiert war und er sah das Mitleid in Soes Gesicht. „Mach dir keine Gedanken um das Kind,“ erklärte sie sowohl an Andras wie auch an Jahran gewandt. „Ich werde mich um es kümmern. Ich habe genug für beide und Collin wird es schon nicht allzu schlimm finden, wenn er mich mit jemanden teilen muss.“
Andras runzelte die Stirn. „Meinst du denn nicht, dass du dir mit zuviel zumutest. Ich meine, denk doch an Susann und Maja. Die beiden brauchen dich auch, zwar nicht so viel wie Collin, aber es ist trotzdem noch einiges.“
Soe lachte. „Wirklich? Ja, vielleicht im Winter, wenn sie nicht draußen herumlaufen können und hier im Haus sitzen müssen. Aber sobald das Wetter draußen wieder schön ist, sind sie doch nur noch zum Schlafen hier. Nein, nein, ich werde das schon schaffen. Und außerdem habe ich ja einen wunderbaren Mann, der mir dabei helfen wird.“ Sie lächelten sich an und sahen sich eine ganze Weile schweigend in die Augen.
Fenni ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.10.2005, 00:53   #2
Haumichblau
abgemeldet
 
Dabei seit: 06/2005
Beiträge: 107


ich wuensche dir viel geduld und spass beim lesen,
meine zeit dafuer ist viel zu kostbar.
Haumichblau ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.01.2006, 13:01   #3
lebenserzähler
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 3


wann geht deine geschichte denn weiter?
lebenserzähler ist offline   Mit Zitat antworten
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Lesezeichen für Meine (leider) noch titellose Geschichte




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