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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 30.10.2007, 16:18   #1
TheVoiceWithin
Gast
 
Beiträge: n/a

Standard Ein Anruf...

Worte…
Worte… die eine Welt zum Einbruch bringen…
Worte… die alles verändern…
Worte… die so sehr schmerzen, dass man keine Worte findet…

Tränen…
Tränen die eine Wagen hinab laufen …
Lautlos…

Ein Schleier der sich um meine Gedanken legt…

Der Versuch die Erinnerung nicht hoch kommen zu lassen…

Doch sehe ich dich…
Ich schaue wieder in deine Schwarzen Augen…
Spüre deine kalte Nase an meiner Hand…
Sehe dich mit deiner so geliebten Giraffe im Maul herrum tollen…
Normalerweise wärest du nun hier und würdest mich trösten, während meine Tränen in dein Fell tropfen…

Nie mehr werde ich dich so sehen, fühlen, spüren, bei mir haben…

Was bleibt sind die Erinnerungen an eine wunderschöne Zeit mit dir…

Ich wollte bei dir sein, wenn es soweit ist…

Dich auf deinem letzten Weg begleiten, doch du hättest nur länger leiden müssen…
Nur damit ich mich von dir hätte verabschieden können…

Ich will das du weist hätte ich die Möglichkeit gehabt wäre ich bei dir gewesen…

Der Trost der bleibt ist das du in den Armen meiner Mutter starbst
In den Armen DEINES Menschen…
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Alt 30.10.2007, 17:18   #2
Joana
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 424

Standard RE: Ein Anruf...

-
Joana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.10.2007, 18:26   #3
evilsuperbitch
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 1.073

Zitat:
zitat joana

ich sags gleich vorweg: diese kritik wird ziemlich negativ ausfallen. wenn du mit diesem text also irgendwas verarbeitest oder kritik grundsätzlich ablehnst, würde ich dir raten, nicht weiterzulesen.
das gilt auch für diese kritik.

"Ein Anruf..."

ist das "..." der piepton beim warten auf die verbindung? oder ist das irgeindeine geheimnisvolle form des spannungsaufbaus?

"Worte…"

...ein wort. worte sind immer ein guter einstieg in ein telefongespräch.

"Worte… die eine Welt zum Einbruch bringen…"

langsam nehmen die punkte überhand und verbrauchen sich. da ist doch weniger mehr. ehrlich. einbruch wie in diebstahl oder einbruch wie in "ich meinte eigentlich einsturz"? die welt bricht ein. das hat prinzipiell potenzial, denke ich. aber müsstes du dann auch weiter unten ausbauen. ich bin... ah, gespannt bin ich.

"Worte… die alles verändern…"

worte, worte, nichts als worte. ich denke, du versuchst hier emphase zu erzeugen. aber es klappt nicht wirklich. nur eines frag man sich: "damn, wann kommt endlich die wörtliche rede?!"

"Worte… die so sehr schmerzen, dass man keine Worte findet…"

siehe oben.

"Tränen…"

unser physik-schrägstrich-mathelehrer hat auf ein-wort-antworten immer erwiedert: "der himmel ist blau" und dabei teilnahmslos aus dem fenster gesehen. so ist es halt. du knallst dann und wann in eine zeile ein schlagwort hin, dass durch seine allgemeine "aussage" natürlich irgendwas in einem auslösen kann. aber das ist es dann auch, ein irgendwas, vom leser abhängig.

"Tränen die eine Wagen hinab laufen …"

ja, sowas soll vorkommen.

"Lautlos…"

ich weine meist schluchzend. wie ein kleinkind. aber das ist nichts ungewöhnlich. ebenso sagt das lautlose weinen nicht viel über irgendetwas aus.

"Ein Schleier der sich um meine Gedanken legt…"

ah, wir werden - ein wenig - kreativer und benutzen ausdrücke wie "ein schleier legt sich..." mehr davon. auch wenn dies gerade keinen eureka-moment darstellt.

"Der Versuch die Erinnerung nicht hoch kommen zu lassen…"

vielleicht ist das der richtige augenblick, einen vergleich zu machen. dichten ist wie... wie eines dieser den-zahlen-entlang-zeichnen-rätsel, wo man bei punkt eins anfängt, zu punkt zwei einen strich macht, weitergeht zu punkt drei usw., bis man am ende ein vollständiges bild vor augen hat, eine ente, einen mann mit hut oder sonstwas. und bei gedichten sollte es wohl ähnlich sein, eins führt zu nächsten, so dass sich eine innere, eigene, versändliche logik ergibt. das ist bei dir nicht der fall. da ist das große motto welt- und vielleicht herzschmerz. aber es wird nicht wirklich deutlich und deutbar. nicht greifbar.

"Doch sehe ich dich…"

webcam? videofon? das doch ist ein schlichtes mittel, um wendungen einzuleiten. überprüfenswert.

"Ich schaue wieder in deine Schwarzen Augen…"

weißt du, diese vielen wiederholungen ermüden ehrlich sehr. viele worte, viele tränen, viel sehen.

"Spüre deine kalte Nase an meiner Hand…"

ist das spüre unbedingt nötig? ist das nicht schon durch das "d e i n e kalte nase an m e i n e r hand" selbstverständlich?

"Sehe dich mit deiner so geliebten Giraffe im Maul herrum tollen…"

das ist, hm, hä?! ich verstehe nicht ganz, ist vielleicht ein insider-ding. oder irgendwas a la affe auf der schulter. wenigstens kommt ein wenig farbe in den recht tristen text.

"Normalerweise wärest du nun hier und würdest mich trösten, während meine Tränen in dein Fell tropfen…"

aaaah, ein hund. oder etwas in der art. das kommt überraschend. zu überraschend. und zu spät.

"Nie mehr werde ich dich so sehen, fühlen, spüren, bei mir haben…

Was bleibt sind die Erinnerungen an eine wunderschöne Zeit mit dir…

Ich wollte bei dir sein, wenn es soweit ist…"

hm. gefühlswelten ja, aber keine poetischen.

"Dich auf deinem letzten Weg begleiten, doch du hättest nur länger leiden müssen…"
Nur damit ich mich von dir hätte verabschieden können…"

wegen der wegbegleitung hätte er länger leiden müssen? verstehe ich nicht ganz.

"Ich will das du weist hätte ich die Möglichkeit gehabt wäre ich bei dir gewesen…"

mir fehlen die worte, fehlen echt die worte.

"Der Trost der bleibt ist das du in den Armen meiner Mutter starbst
In den Armen DEINES Menschen…"

in den armen deines menschen gefällt.

fazit: schmerzlich, der inhalt. aber der text wandert mir zu sehr und macht aus dem anfang ein geheimnis. der anruf, der den titel bildet, ist zu lose an den text geknüpft und wird nicht wieder aufgegriffen. zu viel muss sich der leser zusammenknobeln und wenig nutzt die die sprache als mittel, um das schmerzliche zu transportieren. die drei punkte überall sind zu viel. es wirkt, als hätte man über ein dutzend textanfänge vor sich.

gruß. the fat.
evilsuperbitch ist offline   Mit Zitat antworten
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