Sapphische Ode bei Poetry.de

Hamilkar Barkas · 19.11.2007, 13:08

Wie es wäre, alt und gebrechlich zu sein?
Sacht uns wiegend schaukelten wir im Stuhle,
fragten uns oft, wo ging es hin, das
Glück in der Liebe?

Dunkel glimmt Erinnerung auf, an Zeiten,
farbenfroh erscheinend und längst vergangen.
Nebel steigt in unsere Augen, Nebel
Ist in dem Herzen.

Waren wir je junge, verliebte Knaben,
wunderschöne Mädchen in bunten Röcken?
Wie im Träume denken wir an die Augen
Eines anderen.

Leise seufzen wir und erheben uns dann,
lauschen still dem Klappern des Teeservice nach.
Glücklich wären wir erst, gelänge es uns
Ruhe zu finden.

Jeanny · 19.11.2007, 19:57

Hallo Hamilkar Barkas,
ich hab so meine Probleme mit der Interpretation,
weil
in meinem Kopf ein Bild entsteht, welches noch nicht richtig schlüssig und rund ist.
"Glücklich wären wir erst, gelänge es uns Ruhe zu finden".
Ich frage mich vor was?
Vor den Fragen, was man alles nicht erlebt oder erreicht hat?
Ruhe vor all dem Leben ringsherum, daß so schnell und präziese dahinschnellt und man nicht mehr Schritt halten kann?
Ist der Punkt erreicht, wo man in Träumen und Erinnerungen schwelgt und nichts mehr weiter will als seine Klappersekunden am Nachmittag,
wo das Service mehr Lebendigkeit ausstrahlt als der Mensch...
Vielleicht hab ich auch einfach nicht alles gepeilt.
L.G. Jeanny

Hamilkar Barkas · 20.11.2007, 01:32

Dieses "Ruhe zu finden" ist überaus doppeldeutig. Leider konnte ich es nicht herüberretten, aber wenn man jeden letzten Vers zu einem Satz zusammensetzt, dann ergibt sich daraus das Zitat "Glück in der Liebe, ist in dem Herzen eines anderen Ruhe zu finden." Womit wir einmal die Ruhe im Leben hätten, die oftmals mit Stillstand/Langeweile gleichgesetzt wird und mit der Ruhe in der Liebe, die man gleichsetzen kann mit dem Gefühl angekommen zu sein.

19.11.2007, 13:08	#1
Hamilkar Barkas Dabei seit: 08/2007 Beiträge: 97 Meine Gedichte	Sapphische Ode Wie es wäre, alt und gebrechlich zu sein? Sacht uns wiegend schaukelten wir im Stuhle, fragten uns oft, wo ging es hin, das Glück in der Liebe? Dunkel glimmt Erinnerung auf, an Zeiten, farbenfroh erscheinend und längst vergangen. Nebel steigt in unsere Augen, Nebel Ist in dem Herzen. Waren wir je junge, verliebte Knaben, wunderschöne Mädchen in bunten Röcken? Wie im Träume denken wir an die Augen Eines anderen. Leise seufzen wir und erheben uns dann, lauschen still dem Klappern des Teeservice nach. Glücklich wären wir erst, gelänge es uns Ruhe zu finden.

19.11.2007, 19:57	#2
Jeanny Dabei seit: 04/2007 Beiträge: 660 Meine Gedichte	RE: Sapphische Ode Hallo Hamilkar Barkas, ich hab so meine Probleme mit der Interpretation, weil in meinem Kopf ein Bild entsteht, welches noch nicht richtig schlüssig und rund ist. "Glücklich wären wir erst, gelänge es uns Ruhe zu finden". Ich frage mich vor was? Vor den Fragen, was man alles nicht erlebt oder erreicht hat? Ruhe vor all dem Leben ringsherum, daß so schnell und präziese dahinschnellt und man nicht mehr Schritt halten kann? Ist der Punkt erreicht, wo man in Träumen und Erinnerungen schwelgt und nichts mehr weiter will als seine Klappersekunden am Nachmittag, wo das Service mehr Lebendigkeit ausstrahlt als der Mensch... Vielleicht hab ich auch einfach nicht alles gepeilt. L.G. Jeanny

20.11.2007, 01:32	#3
Hamilkar Barkas Dabei seit: 08/2007 Beiträge: 97 Meine Gedichte	Dieses "Ruhe zu finden" ist überaus doppeldeutig. Leider konnte ich es nicht herüberretten, aber wenn man jeden letzten Vers zu einem Satz zusammensetzt, dann ergibt sich daraus das Zitat "Glück in der Liebe, ist in dem Herzen eines anderen Ruhe zu finden." Womit wir einmal die Ruhe im Leben hätten, die oftmals mit Stillstand/Langeweile gleichgesetzt wird und mit der Ruhe in der Liebe, die man gleichsetzen kann mit dem Gefühl angekommen zu sein.