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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 04.04.2016, 07:25   #1
weiblich Ilka-Maria
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Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.153

Standard Die Konsequenz

Wir stritten, weil wir Hoffnung hatten,
doch starb sie unter Worten weg,
sah im Verzweifeln uns ermatten
und zog den Schluss: „Nicht Sinn noch Zweck.“

Wir hüllten uns verstockt in Schweigen,
doch hörten spitzen Ohres zu,
verklungen war des Himmels Geigen,
und dennoch gab er keine Ruh.

Ein kleiner Rest war uns geblieben,
ein Zweifel, eine Melodie,
und doch: Wir waren aufgerieben
und jenseits einer Garantie.

Wir haben einen Weg zu gehen
durch unser abgebranntes Land,
die Zeit ist da, um klar zu sehen:
Zerschlissen ist, was uns verband.

04.04.2016
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Alt 04.04.2016, 17:47   #2
männlich Gylon
 
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269

Liebe Ilka-Maria,
„gab er keine Ruh“ ? oder lieber „gab es keine Ruh“.
Das Wort Zerschlissen kannte ich nicht, nur Verschlissen. Sagt im Grunde aber das gleiche. Mir würde vom Klang das V mehr gefallen als das Z aber das ist nur mein persönliches empfinden.
Wieder ein Text von dir der mir sehr gefällt!

Liebe Grüße Gylon
Gylon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.04.2016, 20:42   #3
Thing
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Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Hallo, Ilka-Maria -

das ist ja so was von deprimierend!
Zerschlissen ist perfekt.
Beim er kamen mir Zweifel bei der Zuordnung.
Der Titel ist Klasse. Läßt ganz anderes erwarten.

Ein eindringliches Gedicht in typischer, gekonnter Ilka-Maria-Manier.
Nicht zum nur einmal lesen.

LG
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.04.2016, 21:21   #4
weiblich Ilka-Maria
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Ort: Arrival City
Beiträge: 31.153

Zitat:
Zitat von Gylon Beitrag anzeigen
„gab er keine Ruh“ ? oder lieber „gab es keine Ruh“.
Lieber Gylon,

"er" ist richtig, gemeint ist rückbezüglich der Himmel. Der Himmel gab keine Ruhe, jedoch in geänderter Tonart.

"zerschlissen" und "verschlissen" ist beides korrekt, jedoch in der Bedeutung unterschiedlich. Bei "verschlissen" denkt man an den natürlichen Verschleiß, "zerschlissen" geht eher auf Rücksichtslosigkeit zurück.

Besten Gruß
Ilka
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.04.2016, 21:37   #5
männlich Gylon
 
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269

Liebe Ilka-Maria,
der Groschen ist gefallen. Danke!

Liebe Grüße Gylon
Gylon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.04.2016, 12:46   #6
männlich Ex-Lichtsohn
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Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.493

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen

verklungen war des Himmels Geigen,
und dennoch gab er keine Ruh.

04.04.2016
Liebe Ilka-Maria,

über die oben zitierte Textstelle stolpere ich irgendwie. Fast meine ich, es könnte auch "verklungen warn des Himmels Geigen" lauten, aber dann spuckt mir im Kopf rum dass man ja auch vom Geigen als Tätigkeit schreiben kann, selbst wenn es wohl nicht allzu oft verwendet wird.

Ich würde mich über eine kurze Hilfe freuen.

Alles Liebe
vom
Lichtsohn
Ex-Lichtsohn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.04.2016, 12:48   #7
Thing
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Beiträge: 34.998

Ja, substantiviertes Verb.
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.04.2016, 12:53   #8
weiblich Ilka-Maria
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Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.153

Zitat:
Zitat von Lichtsohn Beitrag anzeigen
Liebe Ilka-Maria,

über die oben zitierte Textstelle stolpere ich irgendwie. Fast meine ich, es könnte auch "verklungen warn des Himmels Geigen" lauten, aber dann spuckt mir im Kopf rum dass man ja auch vom Geigen als Tätigkeit schreiben kann, selbst wenn es wohl nicht allzu oft verwendet wird.

Ich würde mich über eine kurze Hilfe freuen.

Alles Liebe
vom
Lichtsohn
Dreh den Satz um, dann wird es sicherlich deutlich:

"Die Geigen des Himmels war(e)n verklungen".

Ich hätte auch schreiben können "verklungen war des Himmels Geigen", dann wäre es - wie Thing schreibt - tatsächlich ein substantiviertes Verb.

Ich hoffe, Du kommst jetzt damit zurecht.

LG
Ilka
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
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