Fazit

[Thing]

Es jagen sich Wolken wie immer.
Die Sonne hetzt Sterne, den Mond.
Auf Dunst folgt die Klarheit, folgt Schimmer,
und Schwärze, Geflimmer und nimmer
verändert Dein Schwinden, verschont

Dein Gang diese Welt, sich zu drehen,
und ob Du auch Mittelpunkt warst,
ganz gleich, wie vernehmlich mein Flehen,
dies Alles ein wenig zum Stehen
zu bringen, auch ist, offenbarst

Du nur, dass nichts besser, nichts schlimmer
nichts anders wird, alles gewohnt,
ganz gleich bleibt und unser Gewimmer
so einerlei ist, so wie immer,
als hättest Du Dich nicht gelohnt.


(c) 1995

[Ilka-Maria]

Das ist ein bißchen ungeordnet, man könnte auch sagen, "eigenwillig", aber es läßt sich dennoch lesen. Ich meine, die Aussage zu erkennen: "Etwas hat sich geändert, aber es geht dennoch alles seinen Gang wie bisher, weil ich noch da bin - und das kann ich nicht ändern."

LG
Ilka-M.

[Thing]

Halli Hallo, Ilka-Maria -

"ungeordnet" ist euphemistisch.
Damals muß mir wohl sehr wirr zumute gewesen sein.
Zum Inhalt nur so viel (normalerweise erkläre ich nicht so gerne):

Es hat sich n i c h t gelohnt, einen großen Geist zu bewundern und sich untertan zu machen.

Thing

[Ex-Schamanski]

Trotzdem von ganz hohem künstlerischen Anspruch, inhaltlich wie formell. Ich bin äußerst beeindruckt.

Ungeordnet? Ich finde Reim-, Satz-, und Gedankenstruktur aufs gekonnteste miteinander verwoben, das wird Dir hier so schnell keiner nachmachen.

[Thing]

Halli Hallo, Schamansky -

ein solches Lob kann mich sehr aufrichten!
Du hast viele Tage vor dem Verzagen gerettet!
Dafür Dank von

Thing

[Ex-Odiumediae]

Ich stimme Schamansky zu.

Es macht noch einmal mehr Spaß, ein Gedicht laut zu lesen (oder es zu hören), wenn die Aspekte Inhalt und Aufbau und Metrik bzw. Sprechrhythmus so schön ineinander verwoben sind.

[Thing]

Lieber Odiumediae -

ein solches Lob aus berufenem Mund macht mich stolz!
Hab Dank von

Thing