Salomone

[Monty Schwarz]

Alles was die Flasche zu bieten hat,
denn die Nacht ist wie wir:
sie ist glänzend wild
und riecht nach Sünde.

Kaum zu glauben,
dass so viel möglich ist.
Wir sind Brennzeug
und legen uns selbst
doppelt nach.

Wenn du fällst will dich jeder fangen.
Tausend Hände greifen nach dir,
weil du beim Tanzen Funken schlägst
und in der Umdrehung
noch den achten Schleier fallen lässt.

Der vorletzte Schluck versiegelt dein Gestern,
der letzte hebt dein Morgen auf.

Jemand sagt, ich sollte dich beschützen,
guckt ernst, schaut, als müsste ich genau wissen,
was zu tun ist.

Stattdessen schließe ich mich irgendwo ein,
wo nur Bass und Klopfen hinreicht.

Auf dem Heimweg löst du spontan
alle Rätsel dieser Welt.
Frierst dabei, zitterst in meine Jacke.

Mein Beitrag zu deinem Nachtgebet ist,
aufzupassen, dass du nicht mit
Kontaktlinsen einschläfst.

Ich begehre dich nicht, Salomone.
Unantastbar bist du mir lieber.