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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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04.09.2012, 10:37 | #1 |
Auftrag
Auftrag
Was ist es geboren zu sein, zerbrechlich verletzlich und klein, hinein in die große Welt, die ihre Versprechen nicht hält, was ist es geboren zu sein? Es heißt, wir sollen begreifen, wachsen, lernen und reifen, die Wahrheit ist, dass wir schrumpfen, verderben, verblöden, versumpfen, es heißt, wir sollen begreifen. Wir sollen auf Auen weiden und wandern durch blühende Heiden, jedoch wir streifen durch Wüsten, zerschellen an felsigen Küsten, wir sollen auf Auen weiden. Wir sollen die Liebe erfahren, verschenken mit wachsenden Jahren, jedoch wir werden verraten, verletzen auf vielerlei Arten, wir sollen die Liebe erfahren. Wir sollen die Kinder lehren, zum Besseren bekehren, jedoch wir lassen sie hängen, empfehlen sie fremden Fängen, wir sollen die Kinder lehren. Wir sollen die Alten versorgen, schon eingedenk unserer Morgen, jedoch wir lassen sie sterben, damit wir rechtzeitig erben, wir sollen die Alten versorgen. Wir sollen die Kranken pflegen, uns und ihnen zum Segen, wir schieben sie von uns fort, verlassen den schaurigen Ort, wir sollen die Kranken pflegen. Es heißt, wenn endlich wir sterben, sollen den Himmel wir erben, doch ach, unsre roten Zahlen bereiten uns Höllenqualen, wenn endlich verlassen wir sterben. Was ist es geboren zu sein in diese Welt hinein, geschaffen um Neues zu schaffen, erfinden wir schrecklichste Waffen, was ist es geboren zu sein? 07 |
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04.09.2012, 12:03 | #2 |
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Hallo Desperado,
feine Lyrik, das! Die "galoppierenden" Daktylen geben dem Inhalt was Bezwingendes - gleichzeitig starke Lebendigkeit. Dies entspricht den sehr tiefen Inhalten. Einzig die Länge des Gesamtwerkes empfinde ich bei dir als oft zu lang; sicherlich könntest du mit Weniger weitaus MEHR SAGEN und inhaltlich könnte man das Gleiche bestimmt auch in weniger Text unterbringen - dies mein Rat. Trotzdem sehr gern gelesen! LG Suzette |
04.09.2012, 12:26 | #3 |
R.I.P.
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die ihre Versprechen nicht hält,
Wem hat jemals "Die Welt" (was soll das überhaupt sagen?) ein Versprechen gegeben? |
04.09.2012, 15:59 | #4 |
Hallo Suzette,
zuerst einmal freut es mich, dass es Dir gefällt und etwas sagt, danke für dein großes Lob! Das mit der Länge höre ich öfter, ist auch zweifellos so, beim Dichten komme ich gerne ins Galoppieren und dann geht der Gaul mit mir durch. In diesem Falle geht's grade noch, ich hab Gedichte geschrieben, die sich über drei, manchmal sogar fünf volle Seiten ziehen mit sehr viel längeren Versen, deren Aussage sich in drei Sätze zusammenfassen ließe, einfach aus purer Freude an der Reimerei. Aber die werde ich bestenfalls drastisch verkürzt "veröffentlichen", wenn überhaupt, keine Angst. Tja, Thing, würde uns das Leben nicht von Anfang an mit (falschen) Versprechungen locken, hätten wir die Gebärmutter nie verlassen... Lieben Gruß Desperalongo |
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04.09.2012, 20:35 | #5 | ||
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Zitat:
weilig und so, wie ich schon ausgeführt hatte. Zitat:
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04.09.2012, 21:04 | #6 |
Hallo, Desperado,
ich hab wieder mal sehr gern gelesen, was du zu sagen hast. Deine Gedanken gefallen mir, die Welt, wie sie eigentlich sein sollte- und wir vermasseln es. Dagegen zu arbeiten ist wie schwimmen gegen den Strom; und trotzdem ... lg simba |
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05.09.2012, 08:42 | #7 |
Hallo Suzette, hallo Simbaladung,
Against The Wind in gekürzter Fassung? Ist gebongt! Danke Euch! Desperado |
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06.09.2012, 12:35 | #8 |
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Auftrag
@Desperado
Der Autor wünscht sich die heile Welt, aber sie ist nicht so, sondern das Gegenteil. Sicher gut gemeint, aber irgendwie (auch technisch) zu zerfasert geraten, da ist nichts verdichtet, alles und jedes wird angesprochen, und am Ende fühlt sich niemand angesprochen. Nitribitto |
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