Nur hier und jetzt

[nimmilonely]

Nur hier und jetzt

Ich fühl mich in der Übermacht der Schwäche meines Herzens wach
und es ist ekelhaft, doch schön. Es könnte mir nicht besser gehn.
Ich bin verwirrt und sehe klar, so seltsam nah und sonderbar
liegt die Vergangenheit vor mir. Im ihrem Licht bin ich das Tier,
das starr die Scheinwerfer anfleht, bevor sein letztes Licht ausgeht.
Und dann … erwache ich zum Leben und atme wie zum ersten Mal.
Zukunft, Vergangenheit – egal.
Nur hier und jetzt und es gibt nichts, was es ersetzt.
Der erste Schritt ins Ungewisse ist wie ein Fallen ohne Halt,
ein Schreiten in der Dunkelheit und du weißt nicht, wo diese Treppe endet.

Ich fühl mich in der Übermacht der Schwäche meines Herzens wach
und es ist ekelhaft, doch schön. Es könnte mir nicht besser gehn.
Der Kopf regiert und dirigiert, er filtert, was um mich passiert
und lügt und lügt und hinterfragt, was ihm aus Ängsten nicht behagt.
Mein Über-Ich wird mir zur Pflicht; der Oberlehrer rät Vernunft
und legt die Fakten auf den Tisch, in tausend Akten stapeln sich
die frisch gedruckte Dokumente, Statistiken und Analysen,
dabei hab ich nur kalte Füße. Wurd das schon untersucht?

Ich fühl mich in der Übermacht der Schwäche meines Herzens wach
und es ist ekelhaft, doch schön. Es könnte mir nicht besser gehn.
Ich fühle mehr und sehe mehr, Musik wird plötzlich uferlos,
ich tauche ein und sinke bloß. Die Augen zu – so fühlt es sich wie schweben an.
Der Druck nimmt zu und immerzu umschließt mich Dunkelheit, ich ruh
und atme endlich alles aus, weil ich hier keine Luft mehr brauch.
Und dann … erwache ich und bin nur ich, der größte Wicht, der kleinste Riese.
Ich sehe, wenn ich Augen schließe.
Nur hier und jetzt und es gibt nichts, was es ersetzt.
Der erste Schritt ins Ungewisse ist wie ein Fallen ohne Halt,
ein Schreiten in der Dunkelheit und du weißt nicht, wo diese Treppe endet.