Des Alltags Fesseln dunkle Macht

[Briefmarke]

Des Alltags Fesseln dunkle Macht verhetzt
Momente kühler Ruh, die karg vergingen,
in Pein geläutert und von Gram zersetzt.
Wie tückisch windet sich all mein Gelingen
in Kummer und Tristesse, um zu zerspringen.
Was klärt den Wahn, der Keime in mir treibt?
dies marternde Verzweifeln, mürbe Ringen -
weil mir im Leben nichts als schweigen bleibt.

Und Tag für Tag entweiche ich verschätzt,
den Dingen die mir Fremde harsch empfingen.
Des Morgens eisger Tau hat mich verätzt,
ins trudeln gar gebracht, gleich Schmetterlingen,
die Mäuler arktischen gestürms verschlingen.
Dies Warten auf den Brief den niemand schreibt,
bis meine Hände Blut aus Lettern wringen -
weil mir im Leben nichts als schweigen bleibt.

Adieu, Geliebte, die ich still verletzt,
die es nicht gibt, doch Leid und Furcht durchdringen,
bis sich das Laub am Grund vom Weiher setzt.
Dies Trotten lässt sich schwerlich nur bezwingen,
zu oft zerfurcht man sich an stumpfen Klingen,
bemerkt wie man sich wüst daran zerreibt,
selbst bei den kleinsten, sinngelösten Dingen;
weil mir im Leben nichts als schweigen bleibt.

Wie oft versuchte ich für dich zu singen,
hab Melodien bar mir einverleibt
doch mussten Vers und Strophe bald verklingen
weil mir im Leben nichts als schweigen bleibt.