Deich deines Lebens

[kathamané]

Jahre vergehen und gezeitengleich
rauscht und braust oder schweigt es umher.
Vom grünen, salzigen Lebensdeich
scheint einem das Meer bei Ebbe so leer.

Doch angepasst an den Zuge des Wassers
sind die, die dort wuseln auf feuchtem Grund:
Glänzende Steine und Schatzgebilde
tummeln sich heiter und muschelbunt.

Die kommende Flut trübt diesen Blick
wie der Abend den auf den verlebten Tag,
denn mit den Wogen kommt Salz auch zurück,
die Wellen schmückt schmutziger Schaumbelag.

So ist bei Ebbe die Sicht dir frei,
Auf alles jenes, was vor dir noch liegt.
Mit der Brandung treibt jedoch Altes herbei,
wie Treibholz, bis es der Natur unterliegt.

Wir ändern nichts am Spiel der Gezeiten,
zu alt ist es und zu perfekt.
Jedoch erkennt man darin wohl Weisheiten,
wie im Sturme man einen Leuchtturm entdeckt.

Schau in die Zukunft, wenn Ebbe ist,
und bei Flutenraunen betrachte dein Glück.
Auf diesem deinen Deiche, dort wo du stehst,
dort gibt es nur Jetzt, kein Vor, kein Zurück.

Dein Deich soll lang sein und niemals leer,
ein Garten, ein Paradiesschmuckstück,
Und Zeit sollst du haben wie Sand am Meer
darin barfuß zu wandeln vor Glück.

[DieSilbermöwe]

Das finde ich ....einfach toll! Schön gedichtet, ich bin aber auch ein Fan von allem, was mit Meer zu tun hat.

[Gylon]

Liebe kathamane,
einfach schön!

Liebe Grüße Gylon

[kathamané]

danke ihr beiden

liebe grüße!

kathamané

[gummibaum]

Hallo kathamané,

Doch angepasst an die Züge/Ströme des Wassers.

Das Gedicht gibt der Ebbe eine besondere Bedeutung, wenn der Blick auf den Meeresboden mit dem auf das Leben verglichen wird.

LG gummibaum

[kathamané]

genau, gummibaum. danke fürs lesen und kommentieren!

liebe grüße,

kathamané