Gipfelkreuz

[otto]

Weit ruht das Tal gelassen,
wartet der Wanderin,
allein und Frau,

für sich, und silberflink
mit Zart und Weich,
dem würzenden Olivenöl,
den Zauberweg geglättet,

so prüft sie zitternd
-süßer Finger- den Wind,
der aus den Senken schwer,
ihr nimmermüdes Spiel besingt,

und schmeichelt gleich
dem feuchten Pfad
mit altem Lied,

eilt leicht, und findet aufwärts
festen Tritt für ihr geliebtes süßes Spiel,
ersteigt sich steile Wand für Wand,
noch sparsam zögernd vor dem Gipfel,

doch steigt sie rhythmisch,
auf zur Höhe, fühlt,
das dieser stille Berg sie lockt,
läßt endlich, endlich, sich nur laufen,

sodaß der Mond vor Lust
die Silberschleier streift,
die Sterne spitze Schreie funkeln,
die Fische sich im Fluß bereiten,

und aufwärts treibt es immer noch
die Funken ohne Halt,
bis alles Oben ist erklommen,
und ruhend hält sie ein, sie schaut,

doch gleich schon wieder,
immer wieder, verlangt es ihr
zu steigen.

[Jane-Lin]

hinreissend =) ... ich kann mir das so gut bildlich vorstellen =D
schöne bilder die du da beschreibst ... schöne zeilen =)
Schönes Gedicht =)
GEfällt mir sehr sehr gut =D