People Journalism bei Poetry.de

Ilka-Maria · 09.04.2012, 10:09

Gebt mir einen großen Namen
der sich selber gut gefällt
und im Sinne deutscher Gaben
Weltmoral zusammenhält.

Seines Wesens soll genesen
Politik nahost, nahfern,
mahnend hat er vorgelesen:
Den WeKa Drei hätt man gern.

Und jetzt jammert er: „Die Horden
jagen mich ins letzte Loch!“
Zum Opferlamm ist er geworden,
durch der Eitelkeiten Joch.

Ach, mir kommen schier die Tränen:
Dieses arme Opferlamm
bringt das deutsche Land zum Gähnen.
Substantiell ist nichts daran.

Hab von Ostern mehr erwartet,
als Eitelfatzkes Phantasie,
die DVD „Ben Hur“ gestartet,
dem Danziger bleibt Science-Fi.

9. April 2012
by Ilka-Maria

Thing · 09.04.2012, 10:44

Oha -

da hast Du mir aber ein Ei ins Osternest gelegt!

Walter · 15.04.2012, 01:18

Liebe Ilka-Maria,
des "Blechtrommlers" Osterlamm war wohl ein poetischer Fehlgriff: ein reiner Prosatext ohne Rhythmen und Lyrismen.

Wenn ich da an das Gedicht "Ins Lesebuch für die Oberstufe" von Enzensberger denke oder an viele seiner eigenen sehr guten lyrischen Werke (z.B. "Fallada": "Genagelt die gelockte Mähne/ windstill vergoldet, Ohren steif/ Falladas Haupt-/ Fallada schweigt.") Das ist etwas, was schon fast den Versen Homers und Vergils den Rang abläuft - aber nicht das, was unser lieber Grass uns vor Ostern präsentierte. Also sprachlich ist Grass´ Gedicht ein Fehlgriff, ein Flop, den man schnell vergessen sollte.

Inhaltlich finde ich angebrachte Kritik immer gut (sonst bräuchten wir keine Ostermärsche!), nur müssten die Hiebe nach beiden Seiten und überlegter, ein wenig wohldosierter ausgeteilt werden.
Die Presse, liebe Ilka-Maria, ist vielfältig: von der TAZ bis zur BILD. Suum cuique!
Was hättest Du eigentlich von Ostern mehr erwartet?!! Daß endlich der Has´ kommt?
Vieles, was schon zur Zeit Heinrich Heines zum Gähnen war, macht uns heute müde, kaputt und fertig!

Mit Deinen Versen hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen!
Ich wünsche Dir einen geruhsamen Sonntag -verbunden mit viel Kreativität!

Liebe Grüße

Walter

Übrigens: wenn mir die Politik zu ätzend wird, dieses ganze Politikergehabe, ziehe ich mir lieber ein gutes Buch aus dem Regal oder lese zu fast nachtschlafender Zeit noch eure Verse auf Poetry.

09.04.2012, 10:09	#1
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.104 Meine Gedichte Meine Favoriten	People Journalism Gebt mir einen großen Namen der sich selber gut gefällt und im Sinne deutscher Gaben Weltmoral zusammenhält. Seines Wesens soll genesen Politik nahost, nahfern, mahnend hat er vorgelesen: Den WeKa Drei hätt man gern. Und jetzt jammert er: „Die Horden jagen mich ins letzte Loch!“ Zum Opferlamm ist er geworden, durch der Eitelkeiten Joch. Ach, mir kommen schier die Tränen: Dieses arme Opferlamm bringt das deutsche Land zum Gähnen. Substantiell ist nichts daran. Hab von Ostern mehr erwartet, als Eitelfatzkes Phantasie, die DVD „Ben Hur“ gestartet, dem Danziger bleibt Science-Fi. 9. April 2012 by Ilka-Maria

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15.04.2012, 01:18	#3
Walter Dabei seit: 02/2012 Ort: Ludwigshafen am Rhein Beiträge: 905 Meine Gedichte Meine Favoriten	Liebe Ilka-Maria, des "Blechtrommlers" Osterlamm war wohl ein poetischer Fehlgriff: ein reiner Prosatext ohne Rhythmen und Lyrismen. Wenn ich da an das Gedicht "Ins Lesebuch für die Oberstufe" von Enzensberger denke oder an viele seiner eigenen sehr guten lyrischen Werke (z.B. "Fallada": "Genagelt die gelockte Mähne/ windstill vergoldet, Ohren steif/ Falladas Haupt-/ Fallada schweigt.") Das ist etwas, was schon fast den Versen Homers und Vergils den Rang abläuft - aber nicht das, was unser lieber Grass uns vor Ostern präsentierte. Also sprachlich ist Grass´ Gedicht ein Fehlgriff, ein Flop, den man schnell vergessen sollte. Inhaltlich finde ich angebrachte Kritik immer gut (sonst bräuchten wir keine Ostermärsche!), nur müssten die Hiebe nach beiden Seiten und überlegter, ein wenig wohldosierter ausgeteilt werden. Die Presse, liebe Ilka-Maria, ist vielfältig: von der TAZ bis zur BILD. Suum cuique! Was hättest Du eigentlich von Ostern mehr erwartet?!! Daß endlich der Has´ kommt? Vieles, was schon zur Zeit Heinrich Heines zum Gähnen war, macht uns heute müde, kaputt und fertig! Mit Deinen Versen hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen! Ich wünsche Dir einen geruhsamen Sonntag -verbunden mit viel Kreativität! Liebe Grüße Walter Übrigens: wenn mir die Politik zu ätzend wird, dieses ganze Politikergehabe, ziehe ich mir lieber ein gutes Buch aus dem Regal oder lese zu fast nachtschlafender Zeit noch eure Verse auf Poetry.