Reise zum Mittelpunkt

[Ilka-Maria]

Ich lief durch prächtige Straßen
mit Häusern und Türmen aus Gold,
sah Brunnen auf sattgrünen Rasen
und Paläste, dem Reichtum hold,

ließ mich reißen von den Strömen,
von des Ortes wildem Impuls,
vom Pochen und vom Dröhnen
dieses machtvollen Tumults.

Dann kam ich zu grauen Ruinen,
gehüllt in Trauer und Schmutz,
sah Relikte von Mosaiken,
die der Efeu wild überwuchs.

Ich stand, ungläubig die Augen,
da riß mich der Tag aus dem Traum,
und ich erkannte mit Staunen,
ich durfte ins Herz dir schaun.

5. April 2009
© by Ilka-M.

[Katerchen]

Danke für diese Zeilen zu später Stunde, liebe Ilka.

Die Städte des Herzens sind ab und zu auf Ruinen errichtet.
Diese versunkenen Gemäuer geben kein besonders gutes Fundament ab, aber
ihre Relikte sind wahre Schätze, die uns lehren können,
aus unseren Fehlern zu lernen....

[Ex-Erman]

Liebe Ilka,

die Reise in das Herz des LDU hast du wunderschön beschrieben, die Metaphern haben mir ausnehmend gut gefallen.

Sehr gern gelesen.

Lieben Gruß
Erman

[die]

Sehr schöne Reise ins Ich

[Thing]

Zitat von Ilka-Maria

Ich lief durch prächtige Straßen
mit Häusern und Türmen aus Gold,
sah Brunnen auf sattgrünen Rasen/ nicht eher in den Rasen?
und Paläste, dem Reichtum hold,/Paläste dem Reichtum hold? Nicht eher umgekehrt? Der Reichtum den Palästen hold?

ließ mich reißen von den Strömen,/hier fehlt mir das "mit"
von des Ortes wildem Impuls,
vom Pochen und vom Dröhnen
dieses machtvollen Tumults.

Dann kam ich zu grauen Ruinen,
gehüllt in Trauer und Schmutz,/Aber nicht doch! Du warst sicher nicht in Trauer und Schmutz gehüllt!
sah Relikte von Mosaiken,
die der Efeu wild überwuchs.



Ich stand, ungläubig die Augen,/ (nicht trauend den Augen..)
da riß mich der Tag aus dem Traum,
und ich erkannte mit Staunen,/..mit Staunen:
ich durfte ins Herz dir schaun./Ich....

5. April 2009
© by Ilka-M.

Halli Hallo, Ilka-Maria -

das Gedicht ist offensichtlich Deiner Heimatstadt gewidmet.
Meine kleinen Anmerkungen sollen Dir keinen Tort antun und sie machen das auch nicht.

Falls ich richtig interpretiert habe:
Wie kann ich das nachempfinden!

Lieben Gruß
von
Thing

[Ilka-Maria]

Zitat von Thing

das Gedicht ist offensichtlich Deiner Heimatstadt gewidmet.

Nein, es ist überhaupt keiner Stadt gewidmet, und meinem Offenbach hätte ich dergleichen nicht angetan. Danke für die Anmerkungen, aber ob ich Zeit darauf verschwenden werde, den Text nochmal zu überarbeiten, muß ich mir überlegen. Eher nicht, denn ich halte ihn für nicht gelungen und bin mittlerweile ziemlich auf Abstand. Hätte auch nicht gedacht, daß dieses olle Ding nochmal an die Oberfläche kommt. Aus heutiger Sicht kommt mir der Text recht aufgesetzt vor.

[Thing]

Habe ich Dich mit meinem Kommentar mißgestimmt?

Ich selbst feile ebenfalls äußerst selten an alten Texten.

LG
Thing

[Ilka-Maria]

Zitat von Thing

Habe ich Dich mit meinem Kommentar mißgestimmt?

Nööö, ich bin bester Laune - allenfalls etwas urlaubsträge. Aber jetzt muß ich raus, sonst bekomme ich meine Zeitung nicht mehr. Einen Hund müßte man haben, der einem das abnimmt.

[Mittelpunkt]

Thing:
Habe ich Dich mit meinem Kommentar mißgestimmt?

Ich selbst feile ebenfalls äußerst selten an alten Texten.

LG
Thing

Ich denke eher missverstanden als schlecht gestimmt. Es geht hier viel mehr um ein Innenleben als um eine Stadt. Eine Reise zu sich selbst vielleicht.

..

und ich erkannte mit Staunen,
ich durfte ins Herz dir schaun.

Vielleicht war die Reise ins Innenleben eine Überraschung für den Protagonisten. Das LI hat eine neue Perspektive über sich selbst entdeckt.

auch dies ist nur eine kleine Interpretation,

wie auch immer, gerne gelesen.

[Thing]

Ja. Das ist das Gute an Gedichten, die man vielfach interpretieren kann.
Ich dachte (zeilenweise) an das von mir ungeliebte Frankfurt am Main.

LG
Thing