Die zwei Grazien

[Freya Fall]

Die Fete ist weit fortgeschritten.
Ab und an wurde gestritten,
mal diskutiert und mal gelacht,
bis es ward nach Mitternacht.

Da trafen glatt zwei Rasseweiber
mit ihren Blicken ihre Leiber
und als ließe es sich nicht vermeiden,
begannen sie mit dem Beneiden.

Von einer Weiberschar umringt,
(damit die Lästerei gelingt,)
musterten sie sich auf und ab:
zu hoch die Schuh, der Rock zu knapp.

Subjektiv zu dicke Schenkel!
Ohren wie Teekannenhänkel!
Auf dem riesengroßen Hintern
könnten Pferde überwintern!...

Töten könnt man mit den Blicken,
die die Zwei einander schicken.
Die Frauen stehen in Reih und Glied,
bis gar Folgendes geschieht:

Die zwei Grazien stehen an am Tresen,
und – als wäre nichts gewesen,
platzte es aus ihnen raus
wie gut die Andere sähe aus.

Sie plauderten und scherzten,
bis die Zickenbäuche schmerzten.
Die Grazien waren stolz,
dass sie aus demselben Holz
und kamen zu dem Entschluss,
dass dies Schicksal seien muss.

[Candlebee]

Hey Freya Fall,

wenn das nicht zum Lachen ist ... Mit jeder nächsten Strophe ein bisschen mehr. Ich dachte, irgendwann gehen die zwei sich an die Gurgel. Doch siehe da: "Freundschaftsbändchen ausgetauscht". Ich find dein Gedicht, trotz einiger Holperer im Lesefluss, richtig klasse. Daran lässt sich feilen.
Wann ist die nächste Fete?

Nette Grüße, Candlebee

[Freya Fall]

Danke, liebe Candlebee. Dann hat das Gedicht ja seinen Zweck erfüllt. Freut mich! Danke für deinen Kommentar.
Liebe Grüße, Freya