Unsere Generation

[j.j.remigi]

Unsere Generation
geht weiter über Gras
das die Generation vor uns
über unsere Vergangenheit gesät hat,
damit nie wieder
irgend etwas wie das
passiere;
doch gerade deshalb
passiert das
schon wieder.

Meine Generation
ständig auf Durchreise
ewig auf Achse.
Wir haben nichts
mehr zu geben,
wir können uns nur noch nehmen,
und haben uns doch
schon alles genommen.
Wir gehen immer weiter,
entfernen uns vor uns
selbst, damit wir uns
dann nicht mehr wiedererkennen.

Meine Generation, die keine mehr ist.
Alles baumelt lose auseinander,
alles hängt in der Luft.
Alles ist möglich, doch wir kehren zurück.
Zurück drehen wir das Rad der Geschichte,
um dort weiterzumachen, wo die Vernunft
begann, um diese vollends auszulöschen.

Meine Generation mit ihrem eigenen
Uhrwerk, welches langsam weitertickt und
doch nur rückwärts zählen kann.
Bis Null erreicht ist,
und alles, was lose hing, hinwegkatapultiert.
Auseinander. Fertig. Schluss.

Meine Generation, die Schlussmacher-Generation,
die unter alles einen Strich zieht, addiert, subtrahiert,
Bilanz zieht bis zum Geht-nicht-mehr, bis
nichts mehr da ist. Endlich (Endsieg), fertig, aus.

Meine Generation der Verantwortung,
die jeder auf den anderen schiebt.

Meine Generation, dass ist die der Eigenbrötler,
der Wichtigtuer und der Nichtwissenwoller.
Sie alle folgen der goldenen Kuh, in die
Wüste, in den Vulkan.

Meine Generation, das sind
die anderen.

Ich bin ich.
Und gehöre nicht dazu.
Ich weiss besser, wie das
Leben läuft und benütze dessen
Trampelpfad zum Vulkan.

Ich bin ich.
Aber für mich allein
denke ich,
und reihe mich ein
hinter den anderen,
zwischen die anderen.