Creatio, creatio!

[Krebsgestoeber]

Flatternd sehn Fetzen dem Abgrund entgegen,
Bald kratzt ihr Strumpfband die Schenkelchen wund.
Klauen geöffnet - ein blutroter Regen
Plätschert wie Rotwein dem Tal in den Schlund.
Haare, die hellwache Augen durchfegen.
Blanke Verachtung fixiert ihren Fund.
Schwebende Schuhe von neureichem Glanz
Über der Gipfel erleuchtetem Kranz.

„Göttin der Rache, ich schaudre genüsslich.
Dir bin ich teuer wie niemand zuvor.
Bleibt unser Fangspiel auch ungleich und flüchtig,
Bin ich für deine Gebote ganz Ohr.
An deinem Kreuz protestierst du nun tüchtig,
Geißelst mit Schreien den nächtlichen Chor.
Deine Gewalt füllt mein Leben mit Sinn,
Weil ich dein sterblicher Genius bin.“

Sind ihre Kämpfe im Winde verklungen,
Tritt er die dornige Heimreise an.
Hat mit erdrückendem Mondlicht gerungen,
Trunkenheit pirscht sich in Schatten heran.
Die Treppe zum Schlafzimmer - dreimal geschwungen -
Steht wie gehabt ihren hölzernen Mann.
Nach einem Irrweg aus Schlössern und Klinken
Darf sein Gewissen im Tiefschlaf versinken.

Trommelndes Dämmern. Die Daunen verschwunden.
Kalt wird sein Bett so wie rostiger Stahl.
Feuriges Züngeln dreht wild seine Runden.
Sind das nicht Funken? Gleich zwei an der Zahl?
Lippen, die teuflische Häme bekunden,
Schicken ein grässlich‘ Versprechen zu Tal:
„Schufst du mir Flügel aus Tränen und Blut,
Hoff' ich, sie trösten und wärmen dich gut.“

[Ex-Poesieger]

Und was wolltest du eigentlich sagen? Kann ja wohl nicht sein, dass das alles ist um auch nur ein Prozent von irgendwas zu sein. So als könnte etwas mehr sein was aus etwas weniger machen will.

[Arya007]

Die düstere Stimmung ist perfekt umgesetzt!
Ich bin ein großer Fan deiner Wortwahl und den genauen Bildern, die dadurch entstehen. Das Blut als Rotweinfluss zum Beispiel, aber auch "die dornige Heimreise" ist eine sehr interessante und ungewöhnliche Wahl. Die Geschichte, die du erzählst ist ebenso packend wie dunkel!
Einzig die Verbindung zum Titel habe ich nicht ganz verstanden.
Liebe Grüße
Arya