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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles.

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Alt 05.08.2011, 00:09   #1
männlich Ex-Erman
 
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Dabei seit: 12/2010
Beiträge: 1.453

Standard Selbstsuche

Jemand der sich selbst sucht


Etwas was ich nicht verstehe ist dass ich existiere, wo doch die Zeit nicht zu stehen scheint, sondern fortlauft und alles mitnimmt.

Es ist Sommer. Die Wiesen sind voll von Blumen, die Bäume voller Früchte, die ab und zu von selbst herunterfallen, unwichtig warum.
Die Vögel hüpfen zwitschernd von Ast zu Ast. Sie sind wieder da, sie bauen ihre Nester.
Als ob sie nie fort gewesen wären.
Das Gras ist gewachsen und wird schon trocken.

Meine Gedanken scheinen sich zu drehen, ja sich zu wiederholen.
Je mehr sich die Sonne von der Umgebung spiegelt desto mehr kehre ich in mich hinein.

Meine Gedanken sammeln sich.
Ich Schaue hinauf zur Sonne, und es ist, Alls ob sie sich zu bestätigen versucht.
Sie scheint und scheint, ohne dass ich ihr antworten kann.
Je mehr ich sie spüre desto mehr fühle ich mich entfaltet.
Ich spüre ihre Wärme, ein angenehmes Gefühl überkommt mich.
Schiene sie ewig, ich denke, ich würde dahinschmelzen und in ihr aufgehen.

Wie verwandelt liege ich nun da, zwischen den Roten, Gelben, Weißen und Blauen Blumen,
die sich wie schreiende Münder aufgetan haben.
Und denke mir, ich wäre auch eine Blume.
Frei von Zwängen, frei von Gedanken, die sich langsam aus mir entziehen.

Und doch muss ich immer wieder die Wolken betrachten, sie sind groß, Weiß und flauschig.

Sie ziehen dahin, so unendlich langsam, als ob sie Wüsten, dass sie niemand erwartet.
Wie würde es sein, wenn ich auf diese weichen Wolken läge? Denn auf mich wartet auch niemand.

Während sich meine Gedanken damit beschäftigen, höre ich plötzlich einen, Grashüpfer zwischen dem grünen Gras zirpend rauschen.
Dich würde ich mitnehmen da hinauf, denke ich.


Damit wir die Welt von oben betrachten, ohne uns darüber zu wundern, dass sie so klein ist, so klein, so klein, unsere Welt.

Unsere Welt, die wir so lieben und gleichzeitig auch entstellen, sodass sie uns nicht mehr ertragen kann.
Manchmal hören wir ihren erbebenden Zorn, achten aber nicht darauf und bedecken ihre Haut mit Asphalt und Beton.
Sie erstickt beinahe, den sie will atmen und leben, um uns zu gebären.


Ich sitze auf einer Bank in einem Park. Es wird bald Abend.
Ich warte auf den Sonnenuntergang, den Augenblick der Trennung von Licht und Dunkel, von Sonne und einem sterblichen.
Die Sonne geht gleich unter, was bleibt, ist der rot gelbe Himmel,
der sich bald in ein trauriges Braun verwandelt.

Ein unvergleichliches Schauspiel, wie eine Mutter die ihr kleines Kind für einen Moment verlässt,
um wiederzukommen und ihre Wärme strahlen zu lassen.

Es ist Nacht, der Himmel ist voller Sterne, der Mond irgendwo dazwischen.
Kalt ist mir, und dennoch möchte ich noch nicht nach Hause.
Betrachten will ich den Himmel, vielleicht fällt eine Sternschnuppe, die ich noch nie fallen sah.

Dieser Augenblick der Schönheit, an der ich mich ergötze in dieser kristallklaren Nacht,
erfüllt mich mit tiefster Freude.
Die Sterne sind es die mich hier fesseln, sie sind wie ein Publikum,
das mir etwas sagen will, und gleichzeitig etwas von mir zu hören begehrt.

Was könnte ich euch Sterne den erzählen, ohne dabei gleich zu verstummen.
Ihr wisst doch so viel mehr als ich, den ihr seid die Stummen zeugen der verwundeten Erde.
Mit Blut getränkt, verbrannt, gerodet, um ihre Unschuld gebracht,
haben wir Menschen sie. Und dennoch hoffen wir auf ein besseres Morgen,
als ob nichts geschähen, wäre.

Ihr Sterne, ich habe euch nichts Neues zu sagen, außer
vielleicht dass ich mich schäme, und aufgehört habe Gutes zu träumen.
Denn ich bin ein Mensch, statt zu lieben und geliebt zu werden, haben wir Menschen alles getan, um die Hölle auf Erden zu errichten.

Ihr Sterne sagt mir etwas was ich nicht weiß, oder was ich vergessen habe denn,
ich möchte wissen, woher ich komme? Und was ich hier auf Erden zu suchen habe?
Bin ich vielleicht einer von euch? Oder soll ich den Mond fragen, aber der versteckt doch alles,
ist er vielleicht deshalb so kahl, traurig und deswegen Gelb?

Ihr Sterne gibt mir euer Geheimnis preis. Ich kann euch nicht viel bieten außer, euch zu bewundern.
Ja ich bin sogar eifersüchtig auf euch!
Ist da jemand bei euch, der auch so wie ich, sich selbst sucht?
Gibt es bei euch auch eine verbrannte Erde? Gibt es bei euch Menschen?
Nein nicht wahr, sonst würdet ihr bestimmt nicht so schön leuchtend Strahlen,
oder doch?

Wenn es einen Zwilling von einem Menschen, bei euch gibt,
denkt und handelt er so wie wir? Wenn nicht dann hätte ich ihm viel zu erzählen.
Auch fragen würde ich ihn, ob er auch träumt, und sich selbst gefunden hat.
Wenn er tief in sich schaut, was sieht er da?
Gibt es bei euch auch Spiegeln? Wen sieht er darauf? Sich selbst, seine Seele,
oder einen fremden?
Und fragen würde ich ihn weiter, was erzählt dir dein Spiegel?
Das, was du sehen willst und wovon du träumst, oder das, was du nicht, verstehst, so wie ich auch?

Gibt es bei euch Sterne auch eine Uhr? Zu euch würde ich kommen, um alle Uhren zu zerstören!

Ihr Sterne strahlt die Beständigkeit wie kaum etwas anders an das ich mich wenden kann. Da ich auf dieser Erde, was mich an die Ewigkeit erinnert, nichts finden kann, bleibt nur ihr übrig.

Ihr Sterne ich erzähle euch jetzt etwas von mir


Gedanken über Gedanken überkommen mich stets, die ich nicht verstehe, da ich sie nicht rief.
Ich denke, dass ich mich an etwas erinnern muss, was mir sehr wichtig zu sein scheint.
Hätte ich nur einen Anhaltspunkt, so käme ich weiter.
Ich bin auf der suche nach meiner selbst, dabei kommt es mir vor, als gäbe es mich nicht.

Ich weiß manchmal nicht einmal, wie ich heiße, als ob das von Bedeutung wäre.
Denn ich muss nur eine Zeiterscheinung sein, denn die Zeit fragt mich nicht nach meiner Meinung.

Sieht da, ich bin so alleine mit den Gedanken eines Malers oder Bildhauers,
der etwas Ewiges erschaffen will, das unnötige beiseite schaffend, um das liebende in Erscheinung träten zu lassen.

In der Verherrlichung seiner selbst ist der Mensch so großzügig, dass er dabei alles Schlechte und gute vergisst, was ihn umgibt.
Dabei ist er so zerbrechlich und vergänglich wie ein Schmetterling, der ein Tag lang lebt,
um seine Schönheit zu Bewunderung zu schau zu stellen.
Ich frage mich ist das Dasein des Schmetterlings, um nur eine Sache zu dienen,
bei seinem Anblick auf unserem gesiecht, ein Lächeln zu zaubern,
oder uns zu erinnern, dass wir auch vergänglich sind?
Ich weiß es nicht, denn der Schmetterling ist nur da, ohne sich zu fragen, warum?

Ihr Sterne sagt mir, wer ich bin, und woher ich komme, antwortet mir aber behutsam, ich könnte die Antwort vielleicht nicht ertragen.
Die Antwort würde die leere füllen, die sich wie ein Geschwür in mich ausbreitet.

Es ist spät geworden und kälter.
Ich muss nach Hause und weg von diesen Selbstgesprächen und Lautem denken.
Ein letztes Mal werfe ich einen Blick gen Himmel, es fällt mir schwer, von der rätselhaften Schönheit dieser Sterne abzulassen.

Hals über Kopf beginne ich wegzurennen, verliere ich jetzt noch den Verstand?
Wehrend ich mit Laufenden schritten den großen Park überquere,
drehe ich meinen Kopf zurück, um zu sehen, ob mir jemand folgt.
Langsam dämmert es mir, dass ich alleine auf der Bank saß und in der Umgebung gab es niemanden.

Ich führe Selbstgespräche ohne es mir dessen bewusst zu sein,
bin ich vielleicht schizophren geworden? Aber das sind wir alle ein bisschen oder?

Endlich zu Hause, in mein Trauriges, vier Wände reich, ein reich wie eine Oase des monotonen Daseins.
Denn hier fühle ich mich wie in einem goldenen Käfig.
Nur meine kleine Katze erinnert mich daran, dass ich noch gebraucht werde.
Meine Katze, es bedarf nur, dass sie ein Kleines laut von sich gibt und den Rest muss ich mir denken.

Entweder ist sie hungrig oder sie will spielen.
Ob sie weiß, dass sie eine Katze ist? Oder genügt es, dass ich es weiß.
Könnte sie sprechen was würde sie mir den alles erzählen? Frage ich mich manchmal.



Ich muss mich von meiner Katze trennen, nicht deswegen weil sie mir kosten verursacht,
vielmehr weil ich das Recht nicht habe sie in eine Wohnung einzusperren.
Für meine Blumen kann ich das nicht sagen, den sie brauchen sich nicht zu bewegen.

Der Mensch ist am meisten im Einklang mit seinem innersten, wenn er sich von seinem allerliebsten Besitz trennen muss, da sieht man die Ernsthaftigkeit seiner selbst am besten.
In diesem Moment kommt das im inneren ruhende ich am deutlichsten zu Geltung.

Ich denke jetzt nur noch an das Schlafen.
So müde bin ich meine Augen schließen sich von selbst, wie von etwas Unsichtbarem werde ich
zum Bett hingeführt, da erwartet mich ein anderes reich, ein Traumreich ...

Bin so müde, dass ich sogar den Fernseher nicht auszuschalten vermag, ich vernehme kaum noch die Musik aus der Zauberkiste.
Gleich ist es so weit, dass ich ins reich der träume, wie über den Jordan springe, wie jede Nacht auch.
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Alt 05.08.2011, 12:45   #2
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Halli Hallo,


ich würde es in die Prosa-Rubrik verschieben lassen.

Heute noch kein Kommentar, kann nicht einfach so "drüberlesen".


Thing
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