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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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15.03.2023, 20:30 | #1 |
Forumsleitung
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Beton-Köpfe
Habt ihr einmal schon versucht,
dabei hundertmal geflucht, euch die Haare ausgerissen und gefühlt wie voll beschissen, den, der von Komplotten schwurbelt und Verschwörung weiterkurbelt, zum Wahrhaften zu bekehren und ihn Tatsachen zu lehren? Welch verprasste Energie! Denn Vernunft erreicht ihr nie bei in Geist-Beton verbauten, von Verführern ausgeschauten und zu Jüngern hochgezognen, eignen Denkens voll entzognen Bürgern, die den Worten klatschen, die Hirn und Verstand zermatschen. Lasst es sein, zieht euch zurück, jeder schmiede sich sein Glück! 15.03.2023 |
15.03.2023, 21:01 | #2 |
Ich würde nie versuchen solche Menschen zu bekehren, sie sind Wahrheitsresistent. Verschwendete Lebensenergie.
Außerdem sind es Meister im wenden und winden. Du sagst ihnen, dass es kein unterirdisches Angst-Pheromonmelken an Kindern gibt und sie erzählen dir, dass du das ja nicht wissen kannst, weil sie es als Uranendlager verkaufen damit es harmloser ist. Oder, dass die Queen mit Eisen im Sarg beschwert wurde, damit sie nicht wieder auferstehen kann, wie es Hexen ja so gerne tun. Die schieben einen Film vor ihrem geistigen Inneren, das ist nicht mehr normal. So realitätsfern und lost. Ich könnte schwören, dass es selber Echsenmenschen sind, um von sich abzulenken und menschlicher wirken, indem sie mit dem Finger auf andere zeigen. Das gesündeste das man tun kann ist zuhören, lächeln, sich seinen Teil denken und dann aufstehen und Wortlos fort gehen. Oder applaudieren, weil jemand auch im Stadium der Minderbehirnung fantasieren kann. |
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17.03.2023, 14:56 | #3 |
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 60
Beiträge: 1.636
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... schön böse geschrieben. Wie will man mit der heutigen Schulbildung die Welt verstehen? Viele merken, dass irgendetwas nicht richtig läuft. Progrome und Hexenverbrennung wurden verboten, also was tun?
MonoTon, den Kindern wird nur Blutplasma abgezapft und die Queen wurde mit dem Gesicht nach unten mit Steinen beschwert begraben. Das weiß doch jeder. beaux rêves dT |
17.03.2023, 15:59 | #4 | ||
Hallo Ilka-Maria,
interessantes Gedicht, auch von der Form her: zwei ellenlange untergliederte Sätze. Ja es gibt sie wirklich, diese Wirrköpfe, die sich durch nichts belehren lassen. Zwei Kleinigkeiten sind mir aufgefallen: Zitat:
Zitat:
Wie dem auch sei: ein kleiner Hinweis. Lieben Gruß Friedrich |
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17.03.2023, 16:15 | #5 |
Forumsleitung
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Unser marodes Bildungssystem ist kein aktuelles Problem, dunkler Traum. Es reicht weit in die Vergangenheit zurück, bis ins preußische Kaiserreich. Zwischendurch wurden "Reförmchen" versucht, die manches änderten, aber nicht zum Besseren. 1965 veröffentlichte der Pädagoge, Philosoph und Theologe Georg Picht ein Buch mit dem Titel: "Die deutsche Bildungskatastrophe." Das rüttelte auf und führte zu einigem Aktionismus in einer Zeit, die mit der 68er-Bewegung, der anitautoriäten Erziehung O'Neills, Diskussionen über Waldorf- und Montessori-Schule und an den staatlichen Schulen zu Missbrauch der Kinder als Versuchskaninchen für allerlei fixe Ideen führte, die dann wieder abgeschafft wurden - Stichwort: Mengenlehre, sich das Einmaleins logisch erschließen durch z.B. "neun mal sieben ist zehn mal sieben minus einmal sieben" (statt wie früher auswendiglernen), "Orthografie" nach Gehör unsw. Nicht alles ging dabei schief oder war schlecht gedacht gewesen, aber das meiste wurde missverstanden und falsch umgesetzt, man denke nur an die antiautoritäre Erziehung, die zu "laissez-faire" verkam. Man hätte sich vielleicht auch mal mit Janusz Korszak und seiner Praxis der Kindererziehung befassen sollen. Dieser Mann ließ seinen Schützlingen auch viel Freiheit und Selbstentscheidung, hatte aber ein Gespür dafür, wann er stützend wirken und anleiten musste.
Statt Fehlschläge zu erkennen oder zuzugeben, steuerte man gegen, indem man die Anforderungen an die Schüler zurückdrehte, die sich - man staune - trotzdem immer noch überfordert fühlen. Das mag nicht übertrieben sein, sondern vielleicht haben sich Ursache und Wirkung verschoben. Könnte ja sein, dass der Druck jetzt woanders herkommt als vom Schulstoff, z.B., dass ein Jugendlicher von den Eltern genötigt wird, Abitur zu machen und zu studieren, obwohl er oder sie lieber Elektriker geworden oder Motoren zusammengeschraubt hätte. Ich höre mir viele Diskussionen über unseren Bildungsnotstand an und stelle immer wieder fest, dass an den eigentlichen Problemen vorbeigeredet wird, nicht zuletzt, weil die Diskutanten diesen langen Rattenschwanz der Bildungshistorie nicht überschauen. In den 60er/70er wurde palavert, wir müssten mehr Akadamiker haben und die schulischen Anforderungen anpassen (also den Erwerb des Abiturs "demokratisieren"), jetzt wird palavert, wir müssen das Handwerk wieder attraktiver machen, indem wir ihm mehr Renommée verschaffen, so dass Kinder sich wieder für eine Lehre entscheiden. Ach ja, und die Lösung des Problems habe natürlich mit Lehrermangel und dem Zulauf von Flüchtlingen zu tun. Und damit ist offensichtlich alles umrissen, worum es geht. Sie merken nicht einmal, dass mit dem ganzen Katastrophen-, Krisen- und Untergangsjargon, der täglich auf die Jugendlichen einprasselt, diese gar nicht mehr einsehen, überhaupt noch etwas lernen zu müssen. Wozu denn? Sie sind doch sowieso "the last generation". Ich will den Teufel nicht an die Wand malen, aber ich fürchte, solange die Politiker nicht die eigentlich Betroffenen - also Lehrer, Schüler und Ausbilder - mit an den Tisch nehmen, und zwar in der Mehrheit der Diskutanten, kommt bei dem ganzen Gefasel nichts heraus. Das erinnert mich an das Frankfurter Parlament, als Deutschland versuchte, eine Demokratie, also "Volksherrschaft", zu werden: Da saß außer einem Landwirt nicht ein einziger Mensch aus dem Volk dabei, nur der Feudaladel, das Großbürgertum und die Akademiker. War auch bald vorbei mit der sogenannten "Deutschen Revolution". Trotzdem: Danke fürs Kommentieren. Auch an Mono Ton. LG Ilka |
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