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Alt 11.10.2012, 15:34   #1
Ex-zonkeye
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Standard Literaturnobelpreis 2012

Schwerer Schlag für alle China-Hasser: Mo Yan ist kein Dissident, wie Hypo-Cristen Menschen dieser Rasse vielleicht gerade noch anzuerkennen vorgeben, sondern einer, der den langen Marsch hinter sich hat und behauptet, ein Schriftsteller solle das, was er zu sagen habe, nicht direkt erklären, sondern seine Protagonisten dazu einsetzen.

Es freut mich, dass wir neben Lang Lang einen zweiten Menschen dieses Volkes in die Arme schließen können, ohne dass uns gleich wieder jemand seine Zeigefinger in die Augen bohrt oder dass jeder Furz, den der Geweihte abgesondert hat, kein künstlicher sein darf, sondern hochpolitisch zu duften hat.

Ein Hoch auf den Rohwolt-Verlag, der in dem Schriftsteller bereits 1993 den Meister erkannte und anerkannte. Congrats!
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Alt 11.10.2012, 16:01   #2
männlich Ex Rivus
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danke für die info zonkeye !


nur zur ergänzung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mo_Yan
Ex Rivus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.10.2012, 21:29   #3
Ex-zonkeye
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Gugelhupfe backen kann heute schon jeder Volksschüler, auch ohne dass ihm noch erklärt wird, wie, Rivus.

Dass die Nummer mit Mo Yan eine ebenso überrraschende wie spannende ist und im Weiteren bestimmt werden wird, kann man (bis jetzt) nicht guhgeln. Da muss man sich schon noch eine eigene Meinung bilden. Aber in ein paar Tagen sind bestimmt wieder alle Kapazitäten bestens im Bilde und wissen haargenau, was wir zu denken und zu schreiben haben.

Ich finde es geil, vorher schon zu sagen, dass ich begeistert bin von dem Chinesen und ihm alles, alles Gute wünsche. Es wird nicht leicht für ihn werden.
Ex-zonkeye ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.10.2012, 11:28   #4
männlich Ex Rivus
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Ich komme aus einer andren Zeit, da ist der Gugelhupf noch nicht so selbstverständlich ... Was könntest du von Mo Yan noch empfehlen? Wie liest sich "Das rote Kornfeld"?
Ex Rivus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.10.2012, 05:56   #5
Ex-zonkeye
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Mir geht's wie allen hier drin und da draußen: bestenfalls haben wir mal davon gehört, dass es Mo Yan und sein "Rotes Kornfeld" gibt; gelesen haben wir nichts von ihm.

Das wird sich ändern.

Wer in den letzten paar Tagen in den Feuilletons der großen Tageszeitungen nach News zu diesem Schriftsteller gesucht hat, wundert sich ein bisschen, mit welcher Zurückhaltung man die vita dieses Parteigängers bespricht. Man ist inzwischen ja gewöhnt, dass jeder, der sich für berufen hält, mit größtmöglicher Wucht auf alles eindrischt, was nach Systemkonformismus riecht. Besonders Tapfere (wie auch hier unterwegs bedinfindliche, von Hass Getriebene) wünschen sich ihnen Missliebige am liebesten dorthin, wo sie immer noch das Reich des Bösen zu erkennen glauben.

Mit Mo Yan gehen die Feuilletons bis dato überraschend vorsichtig um und lassen sogar seine Meinung gelten, Zensur könne "für Lietratur großartig sein", weil ein Autor bei "scharfen oder sensiblen Angelegenheiten" seine "Vorstellungskraft" einsetzen müsse, um Themen von der wirklichen Welt zu isolieren oder sie so zu übertreiben, dass die Schilderungen "mutig und anschaulich sind und die Unterschrift der realen Welt tragen" (SZ, GRANTA).

Mal sehen, wie lang das vorhalten und welche dunklen Seiten die Journaille an diesem Menschen entdecken und hervorkehren wird, um sich wichtig zu machen. Im TV ist man bereits dabei, ihn auf indirektem Weg zu keulen, indem man Landsleute sagen lässt, Mo Yan sei kein Revolutionär, sondern ein Mitläufer.

Ich bin mir sicher, der sonst recht obskure norwegische Zirkel hat zum zweiten Mal hinteinander einen echten Treffer gelandet und der Literatur einen Preisträger beschert, der nicht belehrt, sondern beschreibt. So wie voriges Jahr der Tranströmer. Das war auch eine richtig coole Nummer.
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